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Ganz bei sich

admin | November 14th, 2007 | Uncategorized | Keine Kommentare »

Heide Simonis offenbart sich im Gespräch mit Erich Maletzke. Die Mutter war eine Freundin der "Braunen", der Vater ein "milder" Flieger der Reichsluftwaffe – Heide Simonis, die älteste Tochter der ungleichen Ehepartner, entschloss sich hingegen schon in frühen Jahren gegen den Strom zu schwimmen. Wie schon zum Ende des Krieges, als sie mit ihrer Mutter nach Königsberg reiste anstatt im sicheren Westen zu bleiben, den Tausende Flüchtlinge verzweifelt zu erreichen versuchten. Das sei zwar nur eine psychologische Deutung, wie sie meint, doch scheint der Entschluss der Mutter sie dennoch unbewusst für ihren weiteren Lebensweg geprägt zu haben. Im Gespräch mit dem Journalisten Erich Maletzke offenbart sich die SPD-Politikerin, die von 1993 bis 2005 als erste weibliche Ministerpräsidentin überhaupt die Geschicke des Bundeslandes Schleswig-Holstein lenkte, ungewöhnlich offen. Das Kleinklein-Gehack in den Führungsetagen der Sozialdemokraten, die heftigen Auseinandersetzungen mit Willy Brandt, aber auch die peinlichen RTL-Tanzauftritte mit ihrer unterstellten Publicity-Sucht und ihr

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Wiglaf mit dem Hackebeilchen

admin | November 13th, 2007 | Belletristik | Keine Kommentare »

Wiglaf Droste – Hackebeilchen und Nilpferdpeitsche sind gut versteckt Wiglaf Droste spießt alles und alle auf, die Sprache, also die Welt, also das Leben besudeln Wiglaf Droste hat immer schon die richtigen Forderungen gestellt. Etwa: Bombardiert Belgien! Oder Fragen wie: In welchem Pott schläft Gott? Und, noch etwas tiefschürfender: Wieso heißen plötzlich alle Oliver? Ja, wieso eigentlich? Und westfälisch trocken gab er, der gebürtige Westfale, die Parole aus: Wir sägen uns die Beine ab und sehen aus wie Gregor Gysi.  In diesem Herbst ergänzt er dies nun um die europäische Schicksalsfrage

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Perpetuum mobile

admin | November 13th, 2007 | Ratgeber | Keine Kommentare »

Richard Robinson: kann ja nichts mehr schief gehen "Spitting Image"-Erfinder Richard Robinson schreibt einen lieblosen Ratgeber zur Liebe. "Warum Frauen nörgeln", "Warum Essen den Geschmack verliert", "Wie dünn ist dünn genug?" – in lesefreundlich aufbereiteten Appetithäppchen klärt Robinson die immer wiederkehrende Frage, warum die Sache mit der Liebe so unglaublich kompliziert ist. Besser gesagt, er gibt an, sie klären zu wollen, gibt sich aber zu wenig Mühe. Mit einem Buch, zu dem beliebte Begriffe wie "Ratgeber" oder "Liebe" passen, geht ohnehin selten was schief. Richard Robinson ist der Erfinder der englischen Satirereihe "Spitting Image", und er hat anhand von Murphys Gesetz auch erforscht, warum das Toast immer auf die Butterseite fällt. Also: Wo ließen sich diese Schiefgeh-Gebote besser überprüfen als in der Liebe. Also strickt der Brite sein Erfolgsrezept weiter und kommt in seinem bedingt amüsanten Ratgeber zu Erkenntnissen wie der, dass Männer nicht alle sechs Sekunden an Sex denken, sondern

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Rote Fische am westlichen Himmel

admin | November 13th, 2007 | Autoren | Keine Kommentare »

Romie Lie Das Gehen gibt Romie Lie Kraft für Gedichte… Im Lyrikband ROTE FISCHE AM WESTLICHEN HIMMEL sind Gedichte vereint, die Romie Lie aus der Kraft des Gehens, des kontemplativen Unterwegsseins geschrieben hat. Sie ist einerseits eine aufmerksame und kritische Beobachterin und Betrachterin dessen, was am Wegrand blüht, was sich am Himmel abspielt; sie ist anderseits hellsichtig und feinhörig für das, was innen im Menschen geboren wird, wächst, leidet, stirbt und aufersteht, und sie weiss Geschautes und Gehörtes zur Sprache zu bringen. ROTE FISCHE AM WESTLICHEN HIMMEL ist der dritte Gedichtband von Romie Lie. Gerhard S. Schürch hat acht Bilder zu den Gedichten gestaltet, welche den Geist der Gedichte auf einfühlsam originäre Art ausdrücken. Die Bilder sind keine Illustrationen, sie führen einen Dialog mit den Gedichten. Die Originalholzschnitte sind in 3 Farben ab den Holzstöcken gedruckt. Gerhard S. Schürch, der Holzschneider und Verleger hat gemeinsam mit Romie Lie ein bibliophiles

Titel: Schändung

Autor: Adler-Olsen, Jussi

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Unmoralisch!

admin | November 12th, 2007 | Krimis | Keine Kommentare »

Brian Freeman Ich habe die Zukunft des Kriminalromans gesehen – sie heißt Brian Freeman! Es ist wahrhaftig erstaunlich. Da legt ein 1963 geborener Journalist, vormaliger Kommunikationsstratege und PR-Spezialist aus dem US-Bundesstaat Minnesota im stolzen Alter von 42 Jahren sein Buchdebüt vor – und wird von der ansonsten eifrig aus Island oder Schweden so ziemlich alles postwendend übersetzenden deutschen Krimibuchverlagsszene gründlich übersehen. So gründlich, dass Brian Freemans Roman “Immoral”, mit geradezu unmoralischer zweijähriger Verspätung, in deutscher Übersetzung und mit grotesk dummem Klappenwerbetext, erst jetzt herauskommt. Dabei zierten die US-amerikanische Erstausgabe auf der Rückseite des Schutzumschlages lobende Stimmen von niemand anderen denn Michael Connelly, Jeffery Deaver und Ken Bruen. Und für “Immoral”, das in der deutschen Übersetzung den unsinnigen Titel “Doppelmord” trägt – pikanterweise haben alle Übertragungen in die anderen 16 Sprachen, in denen es bisher erschien, die Unmoral beibehalten, selbst die deutsche Buchklubausgabe heißt bündig “Unmoralisch” – wurde Freeman nominiert für

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Robert im Brunnen

admin | November 12th, 2007 | Preise und Events | Keine Kommentare »

Ich und Er, Dichter und Herr – zur Linken jedenfalls Robert Gernhardt Eine Nachlassausstellung in Marbach zeigt die "Brunnen"-Hefte Robert Gernhardts Ungewöhnliche Einblicke in den Nachlass des Schriftstellers Robert Gernhardt (1937-2006) offeriert die jüngste Ausstellung des Deutschen Literaturarchivs in Marbach am Neckar in der Nähe von Stuttgart. Vom 11. November bis zum 24. Januar des nächsten Jahres präsentiert das Literaturmuseum der Moderne eine Auswahl von 170 aus insgesamt 675 Schulheften, in denen Gernhardt mehr als drei Jahrzehnte lang Gedanken, Einfälle und Erlebnisse festhielt. Auf vielen DIN A5-Seiten finden sich Wortreime, Wortspiele und Wortgemälde, Cartoons und Kritzeleien. Komische und traurige Einträge sind ebenso darunter wie ironische oder fantastische. Gernhardt selbst notierte 1988, dass die Hefte “die eigentliche Summe meiner Existenz darstellen, authentischer als Bilder und Bücher”. Die Hefte der Marke “Brunnen” bringen das Talent des Frankfurters als Maler wie als Zeichner und Schriftsteller, sein Gespür für den poetischen Einfall und seine

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Frankfurt ehrt Fauser

admin | November 12th, 2007 | Autoren | Keine Kommentare »

Jörg Fauser: unterbewertet und spät geehrtFoto: Alexander Verlag Die Stadt Frankfurt ehrt mit Jörg Fauser einen ihrer renitentesten Söhne. Anlässlich des 20. Todestages von Jörg Fauser veranstaltet die Stadt Frankfurt in Kooperation mit dem Hessischen Literaturforum im Mousonturm e.V., dem Literaturhaus Frankfurt und dem Schauspiel Frankfurt vom 13. bis 17. November 2007 eine groß angelegte Jörg-Fauser-Woche. Mitwirken, lesen, machen und tun wollen Alissa Walser, Rainer Weiss, Bert Papenfuß, Jamal Tuschick, Jan Buerger, Heikko Deutschmann, Martin Compart, Matthias Göritz, Christoph Rüter, Matthias Penzel, Wolf Wondratschek, Gerald Zschorsch, Franz Dobler, Alexander Wewerka u. v. a. Das Schauspiel Frankfurt zeigt das Stück " Der Schneemann" nach Fausers Roman in der Regie von Dagmara Lutoslawska. Geboren wurde der Zeit seines Lebens unterbewertete Schriftsteller zwar in Bad Schwalbach im Taunus, es war indes in Frankfurt, wo er zumeist tätig war. Seine Romane erinnern an den "Hard boiled"-Stil eines Dashiell Hammett oder Raymond Chandler sowie an die Außenseiter-Literatur von Charles

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Wieder von vorn

admin | November 12th, 2007 | Preise und Events | Keine Kommentare »

Welche Bücher soll man ein zweites Mal lesen? Eine Umfrage in England hat wenig überraschende Antworten auf diese Frage gefunden. Wenn es darum geht, ein Buch noch mal zu lesen, greifen die Briten einer Studie zufolge am liebsten zu der "Harry Potter"-Serie. Fast 80 Prozent von 2.000 Befragten gaben der Café-Kette Costa zufolge an, sich mehr als einmal in das gleiche Buch zu vertiefen. Den Romanen von J. K. Rowling folgt dabei die "Herr der Ringe"-Saga von J. R. R. Tolkien. Auf dem dritten Platz landet der Klassiker "Pride and Prejudice" von Jane Austen. Andere Autoren unter den ersten zehn sind Dan Brown, Charlotte und Emily Brontë sowie George Orwell. Es seien fantastische Erzählungen, derer man nie müde werde, gaben die Befragten als Begründung an. Zudem entdeckten sie jedes Mal etwas Neues. (APA/Reuters)

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Kaffee von gestern

admin | November 11th, 2007 | Belletristik | Keine Kommentare »

Kaffeegenuss (Bild: Jacobs) Ein Buchprojekt, das aus einem Dialog zwischen Reinhold Liebig und Uli Borsch entstand. Zwei Cousins fanden sich wieder, nachdem das Buch «Erinnerungen an Engelade» von Reinhold Liebig im Buchhandel erschien. Beide wussten voneinander lediglich, dass es den anderen gibt, alles Weitere blieb ihrer Fantasie überlassen. Doch dank der heutigen Kommunikationsmittel war die Kontaktaufnahme ganz einfach: Uli Borsch schrieb eine E-Mail an Reinhold Liebig. Es entstand ein Dialog zwischen der Schweiz und Italien. Ein Gedankenaustausch, der sich auch um die Frage drehte, warum man sich seit rund vier Jahrzehnten nicht mehr sah und keinen Kontakt pflegte. Eine berechtigte Frage? Doch die Antwort darauf ist nicht ganz einfach, denn sie wirft weitere Fragen auf: Warum verlieren sich verwandtschaftliche Bande in der heutigen Zeit einfach im Nichts? Reinhold Liebig ahnte, dass die E-Mails, welche er während der wenigen Monate von seinem Cousin erhielt, kleinen winzigen Steinchen glichen, welche zusammengefügt ein

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Liebe hoch drei

admin | November 11th, 2007 | Belletristik | Keine Kommentare »

Corinna Waffender Liebe hoch drei ist mehr als eine selbstironische, höchst amüsante Dreiecksgeschichte. Humorvoll und literarisch versiert lassen die Autorinnen den abgründigen Gedanken dreier vor Leidenschaft außer Kontrolle geratenen Frauen freien Lauf. Eine hochspannende Dreiecksgeschichte. Der schonungslose Blick in die Köpfe von Viola, einer wohlhabenden Konzertpianistin, von Stefanie, einer bürgerlichen Bundestagsabgeordneten, und von Petra, einer aus einfachen Verhältnissen stammenden Kellnerin, entlarvt auf äußerst unterhaltsame Weise die alltäglichen Überlebensstrategien in einer subkulturellen Klassengesellschaft. Leicht und doch bitter ernst wird aus Schwärmerei Verlangen, aus Begehren Verzweiflung und aus Verzweiflung Liebe. Liebe hoch drei ist mehr als eine selbstironische, höchst amüsante Dreiecksgeschichte. Der provokante Roman ist doppelter Lesegenuss zweier Erfolgsautorinnen, die einmal mehr anspruchsvolles Schreiben mit guter Unterhaltung verknüpfen. "Prickelnd spannend … mit Hingabe und psychologischer Klarsichtigkeit erzählt" (L-Mag, Nov/Dez 07) "Die Leserin sitzt jeweils im Kopf der gerade erzählenden Person. So ist man die ganze Zeit hautnah am bzw. im Geschehen. Dazu

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