Author Archive

Wie kauft Roger Willemsen eigentlich seine Bücher?

admin | November 7th, 2007 | Preise und Events | Keine Kommentare »

Roger Willemsen Roger Willemsen, geboren 1955, beendete sein Studium mit einer Promotion über die Ästhetik Robert Musils. Nach Tätigkeiten als Übersetzer und Korrespondent hatte er 1991 seine erste eigene Fernsehsendung bei ‘Premiere’, der sich ‘Willemsens Woche’, ‘Nachtkultur mit Willemsen’ und ‘Willemsens Musikszene’ anschlossen. Außerdem veröffentlichte er mehrere Bücher, drehte und produzierte zahlreiche Filme und zeichnete verantwortlich für das EXPO-Projekt "Welcome home. Künstler sehen Deutschland". Wo und wie kaufen Sie Bücher ein? Roger Willemsen: Der Buchhändler meines Vertrauens besitzt einen Pavillon fünf Geh-minuten von meinem Zuhause, er raucht, wirkt lichtscheu und empfiehlt mir dauernd Neues. Dabei beweist er Geschmack. Ich kaufe fast nur bei ihm, denn ich will, dass er lebt. Außerdem lohnt es sich, bei ihm zu stöbern. Gute Leser sind marottenhaft, er ist ein guter Leser, deshalb werde ich auch so leicht fündig bei ihm. Was schätzen Sie an an einer guten Buchhandlung? Willemsen: Dass sie ein gutes Sortiment

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Saurer Tropfen

admin | November 7th, 2007 | Uncategorized | Keine Kommentare »

Hanna Agostini Parker fährt schweres Geschütz auf Eine frühere Mitarbeiterin des weltbekannten Weinkritikers Robert Parker hat ein Enthüllungsbuch geschrieben. Ihr Vorwurf: Seine Weinempfehlungen sind nicht unabhängig. Der Amerikaner Robert M. Parker, 60 Jahre alt und von Haus aus Jurist, ist einer der einflussreichsten Weinexperten der Welt. Sein Urteil und seine Veröffentlichungen entscheiden maßgeblich über den kommerziellen Erfolg von Bordeaux-Weinen. Nun erhebt die Französin Hanna Agostini Parker, einst enge Mitarbeiterin Parkers, schwere Vorwürfe. Von 1995 bis 2003 arbeitete sie als Assistentin für ihn, hat Weinverkostungen organisiert und seine Kolumnen übersetzt. In dem vor 14 Tagen in Frankreich veröffentlichten Buch “Robert Parker – Anatomie d’un mythe” (Verlag Scali) behauptet sie, dass “die Verkostungen nicht etwa von unabhängigen Experten oder bezahlten Mitarbeitern vorbereitet” würden, sondern von Großhändlern, die von einem Parker-Urteil profitieren. Sie schreibt außerdem, dass Parker beispielsweise einen Chateau Quinault hoch bewertet habe, nachdem er mit dem Produzenten ein paar Wochen zuvor

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In Linz beginnts

admin | November 7th, 2007 | Preise und Events | Keine Kommentare »

Im übernächsten Jahr wird die oberösterreichische Landeshauptstadt Linz "Kulturhauptstadt Europas" sein. Die Vorbereitungen laufen bereits jetzt: Das StifterHaus in Linz, "Zentrum für Literatur und Sprache des Landes Oberösterreich", rüstet sich für das Ereignis. 1985 wurde auf Initiative der damaligen griechischen Kulturministerin Melina Mercouri die Aktion "Kulturstadt Europas" ins Leben gerufen. Seitdem wird jährlich an eine oder zwei europäische Städte der Titel "Kulturhauptstadt Europas" vergeben. Ziel der Aktion ist es, "den Reichtum und die Vielfalt sowie die Gemeinsamkeiten der europäischen Kulturen herauszustellen und einen Beitrag zu einem besseren Verständnis der Bürger Europas füreinander zu leisten". Als "Leitprojekt" des StifterHauses für Linz09 ist eine Ausstellung mit dem Titel "Nur durchgereist?" geplant. Historische Persönlichkeiten, die in Linz Station gemacht haben (von Ingeborg Bachmann bis Giacomo Casanova) oder auch nur durchgereist sind, werden mit überraschenden, aussagekräftigen Zitaten zwischen StifterHaus und City präsentiert. Der Auftakt zu Linz09 wird unter dem Motto "Linz liest Vilnius" stehen

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Jazz und Voodoo

admin | November 7th, 2007 | Autoren | Keine Kommentare »

Mircea Cartarescu: Bildungsroman und Sittenbild "Die Wissenden" funktioniert als Bildungsroman ebenso wie als spannendes Zeitpanorama – ein atemberaubendes Buch des 51-jährigen Bukaresters. Cartarescu hat seinen neuen Roman im Rumänien der 1950er Jahre angesiedelt. Er erzählt die Geschichte seines gebeutelten Landes und seiner schwierigen wie abenteuerlichen Kindheit in einem großen Prosaspektakel. Doch was als Selbsterkundung des 15-jährigen Mircea beginnt, entwickelt sich bald zu einer Erzählung von epischen Ausmaßen, so phantastisch, dass man sich unwillkürlich an Gabriel Garcia Marquez’ epochales Werk "Hundert Jahre Einsamkeit" erinnert fühlt. Die rumänische Hauptstadt Bukarest wird zur Weltbühne, die Familiengeschichte zum Welttheater, gestaltet in vielerlei Nuancen, detailgenau, komisch und voller Poesie. Mircea steigt hinab in die kollektive Erinnerung seiner Sippe. Wir erfahren von Mirceas Mutter und deren Schwester, die in den Vierzigerjahren in das Nachtleben der Stadt eintauchen, wo ihnen ein schwarzer Jazzmusiker von Zauberern und Voodoopriestern berichtet – und von einer geheimnisvollen Sekte, den "Wissenden", die

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Hollywoods großer Unbekannter ist tot

admin | November 6th, 2007 | Biografien | Keine Kommentare »

Peter Viertel Nach kurzer und schwerer Krankheit starb Peter Viertel – rund drei Wochen nach seiner Frau und Oscarpreisträgerin Deborah Kerr. Peter Viertel ist 1920 in Dresden geboren. 1928 wanderten seine Eltern nach Kalifornien aus. Sein erfolgreichster Roman »Weißer Jäger, Schwarzes Herz« wurde 1990 von Clint Eastwood verfilmt. Er war einer der großen Drehbuchautoren Hollywoods. Er lebte mit Deborah Kerr in Spanien und in Klosters (Graubünden, Schweiz). Sein letztes Buch "Gefährliche Freunde" ist im Rüffer & Rub Verlag erschienen. Schöpferische Künstler und flamboyante Abenteurer, Bonvivants und ganze Kerle, in einem Augenblick selbstherrlich und egoistisch, im nächsten großzügig und fördernd: Das sind Peter Viertels »gefährliche Freunde«. In seinen selbstkritischen und humorvollen Erinnerungen zeichnet Viertel einprägsame Porträts dieser Männer und beschreibt, welchen Einfluß sie auf ihn hatten. Während Viertel seine Mentoren – Ernest Hemingway, John Huston, Orson Welles – quer durch die Welt begleitet, beschreitet er zugleich einen älteren, inneren Weg zurück

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Die unbekannte Welt der Katzen

admin | November 6th, 2007 | Uncategorized | Keine Kommentare »

Katzenwelt nach Hurzlmeier – ein Paradies mit Nachmittagskaffee “Katzen regieren die Welt, ohne dies je zu verraten." (Rainer Brambach) Rudi Hurzlmeier hat wieder zugeschlagen. Mit Pinsel, Feder, Stift und überbordendem Humor. Er ist einer der gefragtesten Produzenten komischer Gemälde und Zeichnungen. "Titanic"-Chefgrafiker Thomas Hintner sagte einmal: “Der kann alles”, Robert Gernhardt verglich ihn mit einem “Malschwein”. Dass ihm das Animalische nahe ist, hat er mit den Tierbüchern “Happy Birds-Day” und “Ich wollt, ich wär dein Hund”, beide bei Zweitausendeins erschienen, eindrucksvoll und mit feinsinnigem Gelächter unter Beweis gestellt. Einst Hunde und Vögel, nun Katzen. In seinem neuesten Gemäldezyklus aus der Reihe “animalischer Malereien” präsentiert Hurzlmeier auf 20 Farbtafeln skurrile Kater und Miezen, die bei jeder Freundin, jedem Freund der Gattung Felidae mehr als wohliges Schnurren auslösen. Jede Katze ein liebevolles Charakterporträt, das sich tief in die Seele der Vierbeiner einfühlt. Und Unerwartetes zu Tage fördert, Mentalitätszüge, die so unerwartet wie anheimelnd und

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Erniedrigt und beleidigt

admin | November 6th, 2007 | Belletristik | Keine Kommentare »

Michal Zamir: Gegenangriff mit der FederFoto: Vardi Kahana Eine Zeit in der Hölle: In ihrem Debütroman erinnert sich Michal Zamir an ihren Dienst in der israelischen Armee. Als junge Frau tritt Michal Zamir ihren Dienst in der israelischen Armee an – in einem Ausbildungslager für spätere Führungsoffiziere. Was sie und ihre Kameradinnen in der Folgezeit erleben, ist eine Zeit in der Hölle, vergleichbar am ehesten mit Dostojewskijs "Aufzeichnungen aus einem Totenhaus": Erniedrigungen, Beleidigungen, Vergewaltigungen. Doch Michal übersteht die Zeit, freilich nicht ohne Narben. Doch in einer Situaton, die für andere notwendigerweise eine mehrjährige psychiatrische Behandlung erfordert, geht Zamir zum Gegenangriff über. Die heute 43-Jährige hat sich mit "Das Mädchenschiff" eine Last von der Seele geschrieben, die sie mehr als 20 Jahre lang gequält hat. Und sie hat gleichzeitig ein Gesellschaftspanorama verfasst, das dem Leser einen anderen, unbekannten Blick auf den Staat Israel eröffnet. Jetzt kommt sie auf eine Lesetour, die

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Ausstellung zu Anne Frank

admin | November 6th, 2007 | Preise und Events | Keine Kommentare »

"Anne Frank und die DDR" ist der Titel einer neuen Wanderausstellung, die sich mit der Geschichte des jüdischen Mädchens beschäftigt. Dem Anne-Frank-Zentrum neben den Hackeschen Höfen in Berlin geht es dabei um politische Deutungen und persönliche Lesearten, um "spannungsreiche Geschichten". Dabei werde erstmals unbekanntes Material aus öffentlichen und privaten Archiven präsentiert, heißt es in der Ankündigung. Berlin ist ab morgen, Mittwoch, bis 30. November die erste Station der Wanderausstellung. Das Schicksal und das Tagebuch des jüdischen Mädchens wurde in der DDR auch instrumentalisiert, um auf die Alt-Nazis in der Bundesrepublik hinzuweisen: Ein Beispiel dafür war nach Darstellung des Zentrums ein Film mit Kati Szekely. Die Schauspielerin ist eine der Zeitzeugen, die zur heutigen Vernissage erwartet werden. Die in Frankfurt geborene Anne Frank flüchtete 1933 mit ihrer Familie nach Amsterdam, wo sie sich in einem Hinterhaus vor den Nationalsozialisten versteckte. Dort schrieb das Mädchen sein berühmtes Tagebuch. 1945 starb die 15-Jährige

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Gespräch mit Tim Krohn über “Vrenelis Gärtli”

admin | November 5th, 2007 | Podcasts | Keine Kommentare »

Tim Krohn wurde 1965 in Wiedenbrück in Nordrhein-Westfalen geboren und wuchs im Glarnerland in der Schweiz auf. Der erfolgreiche Schweizer Autor Tim Krohn spricht mit Anne-Catherine Eigner über sein Buch "Vrenelis Gärtli". Das Gespräch hat eine Länge von ca. 50 Minuten und wurde auf Radio Lora in der Sendung Nährwert Kultur ausgestrahlt. Vrenelis Gärtli – ein zeitloses Stück archaische Literatur “Chrüützgopfertami – ja, das ist Kunst” jubilierte die Zeit, als “Quartemberkinder”, der Vorläufer von “Vrenelis Gärtli”, das Licht der staunenden Welt erblickte. Das Feuilleton befand, Tim Krohn habe mit seinen archaischen Texten dem versunkenen Genre “Heimatliteratur” neues Leben eingehaucht. Und der Verlag rückt den Stoff aus Schweizer Sagen und Mythen in die Nähe von Ovids Metamorphosen. Vrenelis Gärtli ist ein Buch über verschlossene, mundfaule Bergler, Zauberer und Paktierer mit dem Teufel, über Geister und höhere Mächte. Auf der Folie von echten und möglichen Sagen und Mythen entspinnt sich eine Geschichte,

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Das Leben der Detektive

admin | November 5th, 2007 | Krimis | Keine Kommentare »

Julian Barnes (Foto: Christine Boyd) Arthur Conan Doyle und Sherlock Holmes werden in einem sachbuchhaften Roman und in einer fiktionalen Biographie lebendig Alles erfunden? Oder doch real? Und tatsächlich überliefert? Julian Barnes freute sich diebisch, wie er in einem Interview bekannte, über die erste Reaktion seines englischen Verlegers. Nachdem dieser das Manuskript seines Buches “Arthur & George” zu Ende gelesen hatte, meldete er sich, so berichtete es Barnes, bei ihm und stellte als erstes die Frage: “Das ist doch alles erfunden, oder?” Doch dass Arthur Conan Doyle (1859-1930), der Erfinder einer der wohl bekanntesten Figuren der Weltliteratur, des beratenden Londoner Detektivs Sherlock Holmes, selber einmal als Detektiv in einen Kriminalfall eingriff, ist kaum bekannt. Mit nur wenigen Sätzen ging Doyle, in den 1920er Jahren der wohl bestbezahlte Schriftsteller der Welt, 1924 in seiner Autobiographie “Memories and Adventures” auf den Fall George Edalij ein. Dieser junge Anwalt wurde Anfang des 20.

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