Author Archive

Wie man Bücher macht

admin | November 5th, 2007 | Preise und Events | Keine Kommentare »

Höchst vergnüglich berichtet Rainer Groothuis in seinem Vademecum für Laien, wie Bücher gemacht, gedruckt und verbreitet werden. Wer immer schon hinter die Kulissen der Büchermacher schauen wollte, sollte darin nachschlagen. Wussten Sie, dass viele Ihrer Bücher einen Schmutztitel haben, obwohl Sie sie regelmäßig abstauben? Dass ein Vorsatz nicht nur eine gut gemeinte Willensbekundung ist? Warum bei Ihnen als Leser vielleicht mal ein Staubsauger-, doch kaum je ein Verlagsvertreter an der Tür klingelt? Rainer Groothuis, vielfach ausgezeichneter (Buch-)Gestalter hat Antworten auf diese Fragen parat. Die aktualisierte Neuausgabe seines 2002 publizierten Führers durch die niemals öde Welt des Büchermachens öffnet die Augen für das, was uns als Leser selbstverständlich geworden ist, aber keineswegs selbstverständlich ist. Buchumschläge, Seitenlayout, Schrift- und Papierauswahl, Drucktechnik und vieles mehr – all das bekommen wir nur an und in einem fertigen Produkt zu sehen und zu spüren. Doch der kreative Prozess, der dahinter steckt, ist mindestens genauso interessant

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Romania! Rumänien!

admin | November 5th, 2007 | Preise und Events | Keine Kommentare »

Mircea Cartarescu – in Zürich und Basel sicher gut gelaunt Das Festival "Culturescapes" in Basel ist dieses Jahr Kunst und Kultur aus Rumänien gewidmet. Culturescapes ist ein Festival in der Schweiz, das jedes Jahr monothematisch eine spezifische Region respektive ein Land des europäischen Kulturraums in kultureller Vielfalt präsentiert. In diesem Jahr wird Rumänien im Mittelpunkt des Festivals stehen. Vom 14. November bis 6. Dezember finden zahlreiche Einzelveranstaltungen diverser künstlerischer Disziplinen – Konzerte, Filme, Theateraufführungen, Lesungen und Vorträge – in Städten in der Schweiz statt, mit Schwerpunkt in Basel sowie in Bern, Uster, Zürich, Dornach und Lörrach (Deutschland). Zu den teilnehmenden Autorinnen und Autoren, die aus ihren Werken lesen werden, gehören dieses Jahr Nora Iuga, Ana Blandiana, Mircea Cartarescu, Catalin Dorian Florescu. Nora Iuga (geboren 1931) gilt als eine der originellsten Lyrikerinnen. Ihre Gedichte sind von zeitloser Frische. Sie schildern die Körperlichkeiten und Begierden des Menschen. Der 2007 im Klett-Cotta Verlag

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Völker-Dissing

admin | November 5th, 2007 | Autoren | Keine Kommentare »

Favell Lee Mortimer: "schmutzig und unbequem" In ihrem Reiseführer in die scheußlichsten Länder der Welt betreibt Favell Lee Mortimer ein gnadenloses Völker-Dissing. "Wenn man durch die Dörfer wandert, wird man oft arme Kinder erblicken, die mit gesenkten Köpfen, rollenden Augen und offenem Mund an einem Straßenrand sitzen. Was ist los mit ihnen? Das sind Dorftrottel. Sie haben kaum ein Fünkchen Verstand." So viel zur Schweiz. "Die Franzosen mögen Eleganz, sind aber nicht besonders sauber. Es ist in Frankreich sehr verbreitet, die Unwahrheit zu sagen, denn die Franzosen machen andauernd Komplimente, um den Menschen in ihrer Gesellschaft eine Freude zu machen, und diese Komplimente stimmen oft nicht." So viel zu Frankreich. "Niemand ist so versessen auf Gesellschaften wie die Bürger Wiens. Morgens, mittags und abends denken sie nur ans Vergnügen und an Feiertage, an Musik und Tanz." So viel zu Österreich. "Ich kann nicht behaupten, dass die Häuser besonders schön sind.

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Der Weg zur Kunst via Sprache

admin | November 4th, 2007 | Uncategorized | Keine Kommentare »

Piet Meyer Piet Meyer ist in Zürich geboren, studierte Ethnologie und Kunstgeschichte in Basel. Nach langjährigen Forschungen in Westafrika und Arbeiten an den Völkerkundemuseen in Köln und Zürich gründet er einen neuen Verlag. Seite 4 stellt Piet Meyer zu seinem Verlag Fragen Seite 4: Sie gründeten einen neuen Verlag, wie lautet Ihr Programmkonzept? Piet Meyer: Der Verlag konzentriert sich auf Kunst des 20. Jahrhunderts, insbesondere Klassik der Moderne, und wird da häufig alte, historische Texte wieder zugänglich machen, die nicht nur hochinteressant und zugleich verschollen sind, sondern auch – und das ist mir sehr wichtig – poetische Schreibqualität besitzen. Wie kommen Sie zu diesen Texten? Meyer: Ich bin Bibliotheksnarr. Es gibt nichts Schöneres, als in ruhigen Bibliotheken sitzen zu dürfen, und die schönsten Bücher und Zeitschriften der Vergangenheit durchblättern und durchstöbern zukönnen. Psychiater sollten dies als Anti-Depressivum empfehlen. Bei mir hat es gewirkt. Und dann macht man, wenn man fleissig

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Die drei ??? auf der Kinoleinwand

admin | November 4th, 2007 | Uncategorized | Keine Kommentare »

Drei Jungen liegen gefesselt am Boden eines Fahrstuhlschachts. Die Kabine über ihnen stürzt tödlich schnell herab. Sie sind der Katastrophe hilflos ausgeliefert. Hilflos? Nein, doch nicht Justus, Peter und Bob, besser bekannt als "Die drei ???". Schon die actiongeladene Eingangsszene ihres Kinoabenteuers "Das Geheimnis der Geisterinsel" macht klar, dass diese Burschen immer einen Ausweg finden – und dass der Film konsequent auf hohes Tempo und Spannung setzt. "Ich bin mit den ‘Drei ???’ groß geworden", bekennt Regisseur Florian Baxmeyer. Er hat etliche Stunden seiner Kindheit mit den Hörspielkassetten und einem uralten Rekorder verbracht. Klar, dass Baxmeyer, der 2003 für seinen Kurzfilm "Die rote Jacke" mit einem Studentenoscar ausgezeichnet wurde, viel Herzblut und Leidenschaft in seinen ersten großen Kinofilm gesteckt hat. Elf Millionen Euro hat Studio Hamburg in die englischsprachige Produktion investiert – und der Film sieht deutlich teurer aus. Das Abenteuer der drei Freunde hat Baxmeyer als sehenswerte Mischung aus

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Verliebte Feinde

admin | November 3rd, 2007 | Autoren | Keine Kommentare »

Peter und Iris von Roten Wilfried Meichtry macht eine Liebesbeziehung und ein Teil der kulturellen Zeitgeschichte in der Schweiz auf über 400 Seiten zugänglich. Durch Iris und Peter von Roten. Manchmal scheint die Frage schon berechtigt; nämlich ob heute solche Lebensgänge noch möglich sind. Existenzen, die zwischen gesellschaftlichem Anliegen, kämpferischem Engagement, großer Liebe mit gegenseitiger Toleranz und intellektueller Ausdruckskraft bewegen. Oder befinden wir uns bereits inmitten ersten Verklärungen? Wilfried Meichtry schrieb keine literarische Laudatio einer Persönlchkeit. Er schrieb ein Buch, das – engebettet im Zeitgeist – die Monografie einer Beziehung wiedergibt. Die Rede ist von der Liebe zwischen Iris und Peter von Roten. Im Ankündigungstext des Verlages wird eine Art schweizerische Version von Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir versprochen. In der Tat, fanden sich zwei Geister, wie sie gegenteiliger nicht sein könnten, müsste man auf Anhieb denken. Eine Liebe trotz unterschiedlichsten Weltanschauungen. Sie, die Feministin, die Entdeckungsgierige und absolut

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“Ein grosses, geisterhebendes Schauspiel”

admin | November 3rd, 2007 | Uncategorized | Keine Kommentare »

Vesuv (Bildmitte) und Neapel (links) am 26. 9. 2000, aufgenommen vom Satelliten Terra Dieter Richter hat die Geschichte und die Geschichten des Vesuvs aufgeschrieben  ”Das schönste Schauspiel, das Europa zu bieten hat” – Besucher der südlichen Hälfte Italiens wie Johann Wolfgang von Goethe oder der französische Diplomat Charles de Brosses waren im 18. Jahrhundert hingerissen von der majestätischen Wucht des nahe Neapel gelegenen Vesuvs. Dieser Vulkan riss die weit gereisten Europäer zu emphatischen Reaktionen hin. Der vierzehnjährige Mozart berichtete seiner Schwester aus Neapel: “Cara sorella mia, heunt raucht der Vesuvius, poz bliz und ka nent aini”. Selbst ein so notorisch zurückhaltender Autor wie Franz Grillparzer bekannte 1819 in für ihn geradezu exaltiertem Ton: “Habe Dank, Natur, daß es ein Land gibt, wo du heraus gehst aus deiner Werkeltags-Geschäftigkeit und dich erweisest als Götterbraut und Weltenkönigin, habe Dank!” Und noch Mitte des 20. Jahrhunderts bekannte der französische Schriftsteller Roger Peyrefitte in

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Das beste eingewanderte Wort

admin | November 3rd, 2007 | Preise und Events | Keine Kommentare »

Das Goethe-Institut und der Deutsche Sprachrat suchen in einer internationalen Ausschreibung bis Ende Februar 2008 nach dem besten Wort mit "Migrationshintergrund". Der Wettbewerb "Wörter mit Migrationshintergrund" ist bereits die dritte internationale Ausschreibung, mit der das Institut und der Sprachrat "auf die Schönheit und den Reichtum der deutschen Sprache aufmerksam machen" wollen. "Ob morgens beim Kaffee, bei der Arbeit am Laptop oder abends im Fitnessstudio – täglich nutzen wir Wörter, die aus anderen Sprachen ins Deutsche

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Seerosen und Schicksale

admin | November 2nd, 2007 | Uncategorized | Keine Kommentare »

Der Schauspieler an der Schreibmaschine – Ulrich Tukur Ulrich Tukur erzählt hinreißende Geschichten aus Venedig Seit Ende der neunziger Jahre lebt der deutsche Schauspieler Ulrich Tukur mit seiner zweiten Frau, der Fotografin Katharina John, in Venedig. Vor drei Jahren kam ein Hörbuch, eher ein Art Feature, heraus, auf dem er neben schönen O-Tönen, Gesprächsmitschnitten und Geräuschen aus diversen caffès und trattorie sein Venedig vorstellte. Nun hat ihn der Claassen Verlag endlich dazu bewegen können, dies auszuarbeiten und zu Papier zu bringen. Und dieser Verlag, nicht gerade bekannt für eine den Luxus streifende Ausstattung seiner Bücher, legt mit diesem in Leinen gebundenen, mit schönen Schwarz-Weiß-Fotografien Johns versehenen Buch eines seiner schönsten Hervorbringungen der letzten Jahre vor. Tukur, seit 25 Jahren auf zahlreichen Theaterbühnen daheim – kurzzeitig war er auch Intendant eines kleinen Hamburger Privattheaters – und aus zahlreichen Filmen bekannt, zuletzt zu sehen etwa in “Das Leben der Anderen” und der

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… wie sehr du unsere Mutter geliebt hast

admin | November 2nd, 2007 | Belletristik | Keine Kommentare »

António Lobo Antunes Die Korrespondenz des Autors António Lobo Antunes mit seiner Frau aus dem Kolonialkrieg in Angola 1971 bis 1973 liegt nun als Buch vor. Der große portugiesische Schriftsteller António Lobo Antunes hat eine Zeitungskolumne vor einigen Jahren mit dem bizarren Satz beendet: "Und nun entschuldigen Sie mich bitte: ich kann diese Chronik weder beenden noch korrigieren, denn meine Tochter Joana hat mich gerade angerufen, um mir zu sagen, dass ihre Mutter gestorben ist." Wie er diese Frau vor dreieinhalb Jahrzehnten direkt angesprochen hat, kann man jetzt ungekürzt nachlesen. Joana und ihre Schwester Maria José Antunes haben die Briefe des ewigen Nobelpreis-Anwärters als junger Militärarzt an seine Frau aus dem Kolonialkrieg in Angola 1971 bis 1973 komplett veröffentlicht. "Dieses Buch ist das Buch der Liebe unserer Eltern, aus der wir entstanden sind und auf die wir stolz sind", schreiben sie im Vorwort von "Leben, auf Papier beschrieben". Sie teilen

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