Komm, wir gehen jetzt Mythen suchen
admin | November 2nd, 2007 | Autoren | Keine Kommentare »Nick Tosches: auf der Suche nach dem letzten MythosFoto: Liebeskind Ein schmaler Band versammelt seltene Texte des US-Popjournalisten Nick Tosches. "Nehmen Sie Drogen?" "Niemals. Ich trinke Champagner." "Wie haben Sie sich gefühlt, als Sie bei Mick Jaggers Geburtstagsparty im St. Regis für Truman Capote, Andy Warhol und Bob Dylan gespielt haben?" Ich fühle mich immer gleich, egal wo oder für wen ich spiele. Ich gehe einfach raus und mach mein Ding." Als der amerikanische Pop-Autor Nick Tosches den überlebensgroßen amerikanischen Blues-Mann Muddy Waters 1972 gemeinsam mit Kollegen des französischen Lidestyle-Magazins "Oui" in dessen Hotelzimmer zu einem Interview trifft, gibt sich Waters so unbeeindruckt wie immer. Fragen nach seinen Drogengewohnheiten oder der Oberweite einer kürzlich beschauten Stripperin scheinen ihn ebenso wenig zu interessieren wie die Fragesteller seine Antworten. Selten ist ein Interview uninspirierter geführt worden. Und doch. Waters’ Indifferenz, das ist die Leistung von Tosches, spiegelt die Erhabenheit eines Mannes, der weiß, das er der
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