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Wein.Genuss

admin | October 20th, 2007 | Uncategorized | Keine Kommentare »

Mario Scheuermann bei der Arbeit Wein ist “Leidenschaft, Religion, Metamorphose” Wein. Wein-Kunst. Weinpanscherei. Wein ist buchstäblich in aller Munde, aber sein Verkauf vielerorts zu Folklore abgesunken. Weindegustationen müssen heute “Event-Charakter” haben. Doch von solchen Spektakeln ist in Mario Scheuermanns “Wein und Zeit. Von der Kultur des Genießens” keine Rede. Glücklicherweise. Der in Hamburg und Spanien lebende Journalist und anerkannte Kenner, Autor von “Die großen Weine des Jahrhunderts”, präsentiert in neun Kurzgeschichten vieles über: Wein und Philosophie, Wein und Kunst, Wein und Genuss, Wein und Literatur. Und dies klug. Informativ. Unterhaltsam. Und, ja auch dies, süffig. Der Untertitel des Buches ist bereits Programm. Da geht es etwa um die Geschichte des Château d’Yquem im französischen Sauternes, wo Weine kometenhaft aufsteigen, Verkostungen zu Legenden mutieren und “Wein und Zeit” tatsächlich eins werden. Bei den Spekulationen darüber, welche Weine wir in der Zukunft trinken werden, besser: müssen, wird einem angst und bange. Schon

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Die Welt – eine Bibliothek

admin | October 20th, 2007 | Preise und Events | Keine Kommentare »

Das Thomas Jefferson Building der Library of Congress Die nächste Weltbibliothek wird digital sein. Die UNESCO will mit der Library of Congress, der Bibliothek des US-amerikanischen Kongresses, eine digitale Weltbibliothek aufbauen. Das Abkommen wurde am Mittwoch, dem 17. Oktober 2007, in Paris am Sitz der UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) unterzeichnet. Die Weltbibliothek soll Handschriften, Karten, Dokumente und Bücher kostenfrei über das Internet zugänglich machen. Auch Musikpartituren, Fotos und Filme sollen in den Bestand aufgenommen werden. “Bibliotheken sind Schlüsselorte zum universellen Zugang zur Information und zum Aufbau der Wissensgesellschaft”, erklärte UNESCO-Generaldirektor Koïchiro Matsuura. Ein Prototyp der digitalen Bibliothek kann bis Freitag, dem 19. Oktober 2007, von den Delegierten der 193 Staaten begutachtet werden, die an der Generalkonferenz der UNESCO teilnehmen. Er funktioniert in den UNESCO-Sprachen Arabisch, Chinesisch, Englisch, Französisch, Spanisch und Russisch sowie in Portugiesisch. An dem Versuch beteiligen sich auch die Bibliothek von Alexandria, die Nationalbibliotheken Brasiliens

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Zwischen Tradition und Aufbruch

admin | October 19th, 2007 | Biografien | Keine Kommentare »

Ärztin, Mutter und Hausfrau, und das im 19. Jahrhundert Marie Heim-Vögtlin nimmt in der Frauen- und Geschlechtergeschichte der Schweiz einen prominenten Platz ein. Sie ist eine jener Frauen, die sich in der bürgerlichen Schweiz des 19. Jahrhunderts ihren eigenen Weg der beruflichen Selbstverwirklichung gebahnt haben. Als praktizierende Gynäkologin und Mutter zweier Kinder vollbrachte sie eine weibliche Pioniertat, die für ihre Zeit unerhört war.Lange galt die erste Schweizer Ärztin als wegweisendes Vorbild. Die 1968er-Generation jedoch stiess sich daran, dass sie als verheiratete Frau den Schutz eines prominenten Gatten genoss und private Wohltätigkeit betrieb, statt eine gerechtere Gesellschaftsordnung zu fordern. Die Autorin geht diesen Vorwürfen nach und entwirft ein neues Bild der kämpferischen Frau.

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Selbst die Kühe sahen anders aus

admin | October 19th, 2007 | Biografien | Keine Kommentare »

Transit, Durchgang, Falle – das war Amsterdam für Emigranten nach 1933 Ein Buch über Amsterdam als Fluchtpunkt deutscher Emigranten nach 1933 “Herr der Rezeption. Zimmer im dritten Stock, recht elegant, zu vernünftigen Pensionspreisen.” Thomas Mann war im Sommer 1939 aus Princeton mit seiner Frau Katia und Tochter Erika zur Sommerfrische in die Niederlande gereist und im Grand Hotel Huis ter Duin in Nordwijk abgestiegen. Er hatte die Nordsee gewählt und nicht die Schweiz, wollte er doch seinen Schwiegereltern beim Verkauf von deren Majolikasammlung helfen und so ihre Emigration ermöglichen. “Das Hotel ist vortrefflich, der Strand prächtig, und die Luft hat etwa den Effekt des Engadin”, schrieb er seinem Bruder Heinrich. Doch der Literaturnobelpreisträger war in der Schar der ab Ende Januar 1933 nach Holland geflohenen deutschen Künstler und Schriftsteller eine Ausnahme. Anfangs war der Grenzübertritt noch einigermaßen ungehindert möglich. Doch die Stimmung der Emigrierten war so schlecht wie ihr Auskommen.

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Nur nicht vor dem Kind

admin | October 19th, 2007 | Belletristik | Keine Kommentare »

András Nyerges (Foto: Zoltán Pólya) Das zärtliche Erinnerungsbuch des Ungarn András Nyerges an eine Kindheit während der Kriegs- und frühen Nachkriegsjahre. Es ist alles andere als leicht, im Budapest des Jahres 1944 vier Jahre alt zu sein. Vor allem nicht für András. Denn seine Familie steht unter der Fuchtel Iréns, seiner bigotten christlichen und ignoranten Großmutter väterlicherseits. Vor allem ist es nicht leicht, weil sie, die lautstark ein hartes Regiment führt und in Permanenz inexistente Rechte und Privilegien für sich reklamiert – bis zum Umstand, dass ihr Sohn mit seiner Familie nie anders denn mit ihr gemeinsam wohnen darf -, ihre jüdische Schwiegertochter und deren Eltern, ein großbürgerliches Intellektuellenehepaar, verabscheut. Sie verhöhnt sie, wo es ihr nur möglich ist, demütigt sie, ist sarkastisch und verletzend. Von Anfang an war für sie die Ehe des von ihr psychisch an sie geketteten Sohnes, im Hauptberuf Schneider, aber weitaus talentierter als Musiker in

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Chamisso-Preis für Luchterhand-Autor Sa

admin | October 19th, 2007 | Autoren | Keine Kommentare »

Das Thomas Jefferson Building der Library of Congress Sa Die Förderpreise in Höhe von jeweils 7.000 Euro gehen an Léda Forgó und Michael Stavaric. Mit dem Adelbert-von-Chamisso-Preis ehrt die Robert Bosch Stiftung jährlich herausragende literarische Leistungen Deutsch schreibender Autorinnen und Autoren, deren Muttersprache oder kulturelle Herkunft nicht die deutsche ist. Damit ist dieser im literarischen Leben des deutschsprachigen Raums Preis der einzige seiner Art in Deutschland. Die Preise werden am 28. Februar 2008 in der Allerheiligen-Hofkirche der Münchner Residenz verliehen. Der in Bosnien-Herzegowina geborene Sa

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Wenn der Krug bricht

admin | October 18th, 2007 | Krimis | Keine Kommentare »

Denkt Gert Nygårdshaug nach, ob seine Romane auch hierzulande so beliebt werden wie in Norwegen? Der sehr gelungene Auftaktband um den Hobbyermittler Fredrik Drum, der um Wein kreist. St. Emilion. Das ist Wein, Wein und nochmals Wein. Deshalb ist auch Fredrik Drum aus Oslo in diesem französischen Ort. Um nämlich für das kleine, guten Gewinn abwerfende Restaurant “Kasserolle”, an dem er als Partner beteiligt ist, Wein zu degustieren und zu ordern. Der Anfangdreißiger ist schon ziemlich viel in der Welt herumgekommen und hat nicht umsonst den Spitznamen “Pilger” angehängt bekommen. Sein besonderes Steckenpferd ist die Entzifferung mysteriöser Sprachen, wie beispielsweise des kretischen Linear B. Doch das südfranzösische St. Emilion ist keineswegs so friedlich, wie er es erwartet hat. In den Wochen vor seinem Aufenthalt sind sieben Menschen spurlos verschwunden, Die polizeilichen Ermittlungen sind mittlerweile versandet, weil es nicht eine einzige Querverbindung zwischen den Vermissten gibt. Was hat es mit dieser

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L wie Langenscheidt

admin | October 18th, 2007 | Preise und Events | Keine Kommentare »

Eines der erfolgreichsten Bücher mit dem großen L stammt von Eckart von Hirschhausen 175 Jahre sind Anlass genug, etwas zu verschenken. Genau das macht nun der Langenscheidt Verlag. Am 21. Oktober erscheint anlässlich des 175. Geburtstages von Gustav Langenscheidt ein Buch über Leben und Werk des Verlagsgründers. Unüberwindbar erschienen Gustav Langenscheidt (1832-1895) die Sprachbarrieren, als er mit 18 Jahren durch Europa reiste. Er machte sich damals von Berlin zu Fuß auf, Europa zu erkunden. In seinem Reisetagebuch "Promenaden durch Nord, Süd und West" (1851) hielt er seine Eindrücke und Erfahrungen mit Land und Leuten fest. Seine Verständigungsprobleme führten zum Plan, das Sprachenlernen so zu vereinfachen, dass der kommunikative Gebrauch im Vordergrund steht. Er lernte Französisch bei Charles Toussaint und malte sich die Wörter so auf, wie man sie aussprach. So "erfand" er Mitte des 19. Jahrhunderts die erste praktikable Lautschrift. Als er keinen Verlag für seine Selbstunterrichtsbriefe fand, gründete er

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Grund zum Feiern

admin | October 18th, 2007 | Uncategorized | Keine Kommentare »

Klassiker aus dem Programm vom SJW Man kennt sie, die SJW-Hefte in Schulen und Bibliotheken. Das Institut feiert seinen Geburtstag mit Ausstellungen und neuem Programm. Die Geschichte des Schweizerischen Jugendschriftenwerks 1931 wurde das SJW von Vertretern verschiedener Institutionen mit dem Ziel gegründet, bei Kindern und Jugendlichen die Freude am Lesen zu fördern. Der Schriftstellerverband spendete das Anfangskapital und der Schweizerische Lehrerverein stellte ein zinsloses Darlehen zur Verfügung. Seit 1957 ist das SJW eine Stiftung und vertreibt preiswerte, zeitgemässe Literatur in den vier Landessprachen. Über 2300 Titel sind bereits erschienen, häufig in Auflagen von 20’000 Exemplaren und mehr. Gegen 50 Millionen Hefte fanden eine junge Leserschaft, heute kommen jährlich 200’000 bis 300’000 Exemplare dazu. Ziel und Zweck

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Liebe, zu früh, zu spät

admin | October 18th, 2007 | Belletristik | Keine Kommentare »

Urs Faes (Foto: Isolde Ohlbaum) Der im Februar 60 Jahre alte gewordene Urs Faes widerlegt das Vorurteil, Schweizer Literatur sei so schwach wie selten zuvor - mit einem starken Liebesroman “Ich habe Ihren Vater geliebt.” Kurz vor einer Lesung macht eine alte Dame der Hauptfigur in Urs Faes’ neuem Roman, einem Schriftsteller, dieses Geständnis. Doch er wehrt sie ab. Einige Monate später meldet sich deren Tochter bei ihm. Ihre Mutter Anna sei gestorben, habe ihm, dem Autor, aber etwas Wichtiges hinterlassen. Die ihm unbekannten Trouvaillen der Vergangenheit entpuppen sich als Dokumente einer lebenslangen Liebe seines toten Vaters, die ihren Höhepunkt in einem Sommer Mitte der fünfziger Jahre fand, als er und Anna aus ihrer beider Ehen ausbrachen. Doch den äußeren Umständen nachgeben mussten, zu beiderlei lebenslangem Verdruss. Der gebrochene, schweigsame, bald nach seiner Rückkehr in den Kreis der Familie kränkelnde Vater wird dem Sohn immer fremder. Immer mehr, immer stärkere Erinnerungen an

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