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Der Roboter in der Bibliothek

admin | October 17th, 2007 | Preise und Events | Keine Kommentare »

Der Codex Aureus, entstanden um 1400 Das erste von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Projekt zur Massendigitalisierung von Literatur nimmt konkrete Formen an In der Bayerischen Staatsbibliothek in Bayerns Landeshauptstadt München soll ein Roboter rund 37000 historische Bücher vollautomatisch scannen. Die historischen Druckwerke aus dem 16. Jahrhundert sollen bis 2009 erfasst und dann im Internet für jeden Interessierten zur Verfügung gestellt werden, kündigte die Bibliothek am Dienstag an. Es handele sich um das erste von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Projekt zur Massendigitalisierung von Literatur. Insgesamt sollen mehr als 7,5 Millionen Seiten gescannt werden. Mit den Daten soll auch die von Bund und Ländern gemeinsam geplante Deutsche Digitale Bibliothek mit aufgebaut werden. Nach Angaben des österreichischen Roboterherstellers Treventus Mechatronics GmbH aus Wien gibt es ähnliche Systeme bislang nur in Innsbruck, der Schweiz und in den USA. Der Roboter könne pro Stunde bis zu 1500 Seiten einscannen. Die Mitarbeiter müssten nur die alten und

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Archaisch

admin | October 17th, 2007 | Belletristik | Keine Kommentare »

Salvatore Niffoi Ein Buch aus Sardinien feiert auf unerhörte Weise das Leben. Dieses Buch ist wie ein Meteor. Es scheint aus einer anderen Zeit zu kommen, es scheint aus der Zeit gefallen zu sein. Dabei kommt es aus Sardinien, ist auf dieser Mittelmeerinsel angesiedelt und war in Italien einer der großen literarischen Überraschungserfolge der letzten Jahre. Abacrasta in der Barbagia, dem schwer zugänglichen, “barbarischen

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Rhett und die Windies

admin | October 17th, 2007 | Preise und Events | Keine Kommentare »

Wird dieses Buch vom Winde verweht? Die Marketingmaschine für "Rhett" läuft auf Hochtouren – eine gute Nachricht für alle "Windies" Das sind wohl Dimensionen, von denen deutsche Verlage nur träumen können: 4,5 Millionen Dollar Lizenzgebühr an die Nachlassverwaltung zahlen, eine Startauflage von 1,5 Millionen Exemplare drucken, zahllose Lizenzen ins Ausland vergeben, eine eigene nur diesem einem Buch gewidmete raffiniert aufgebaute Internetrepräsentanz mit interaktiven Spielen und Verlinkungstechnologie für Blogs aufbauen und verwalten, eine Presseagentin beschäftigen, die sich monatelang nur diesem einen Buch widmet, zwei Newsletter kreieren, den wöchentlich 12000 Interessenten erhalten. Sowie einen Werbefilm produzieren, der in den nächsten zwei Wochen in den USA jeweils vor dem Hauptfilm in 2500 Kinos laufen wird. Die Rede ist von – "Rhett Butler’s People", der zweiten Fortsetzung von Margaret Mitchells "Vom Winde verweht", dem Traum aller "Windies", also Liebhaber dieses 1936 erstmals veröffentlichten Buches. Scarlett O’Hara und Rhett Butler sind für viele das Traumpaar der Literatur-

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Phantastische Preise

admin | October 17th, 2007 | Autoren | Keine Kommentare »

Darth Vader ohne Helm? Nein. Der Phantastik-Preisträger 2007 Markus Heitz (Foto: Arne Schultz) Der Deutsche Phantastik-Preis 2007 wurde vergeben. Die Preisträger sind Markus Heitz und Trudi Canavan.  Der Deutsche Phantastik Preis wurde von den Besuchern der Website www.phantastik-news.de auf dem Buchmesse-Con in Dreieich bei Frankfurt am Main verliehen. Der Buchmesse Con ist seit 22 Jahren das Treffen der deutschen Phantastik-Szene und fand dieses Jahr am 13. Oktober 2007 statt. Dieses Jahr erhält den Preis in der Kategorie "Bester Deutschsprachiger Roman" der Autor Markus Heitz für seinen Roman "Die Mächte des Feuers" (Piper Verlag). Auf Platz 2 und 3 landeten Bernhard Hennens "Elfenlicht" (Heyne) und Christoph Marzi mit "Lumen" (Heyne). Heitz wurde ebenfalls ausgezeichnet für die Beste Serie ("Ulldart – Zeit des Neuen", Piper Verlag) sowie für die beste website ( www.mahet.de). In der Kategorie "Bestes Roman-Debüt in deutscher Sprache" wurde Christoph Hardebusch für "Die Trolle" (Heyne Verlag) ausgezeichnet. Gekürt als Siegerin

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Zwischen Königsdrama und Kasperletheater

admin | October 16th, 2007 | Autoren | Keine Kommentare »

Simon Borowiak: Titanic färbt abFoto: Fabian Bimmer Simon Borowiak entlarvt in seinem neuen Buch bürgerliche Scheinwelten. Ein Kammerspiel zwischen Krimi und Psychodrama. Ein kurzer Skiurlaub in den Bergen, verbracht von einer kleinen, mehr oder minder miteinander liierten Gesellschaft - eine eigentlich unverfängliche Angelegenheit, sollte man meinen. Vielleicht sogar schon banal. Aber weit gefehlt, wenn der Autor dieses düsteren Kammerspiels Simon Borowiak heißt. Das Klientel lässt bereits auf feine Unterhaltung hoffen: Der frisch aus der Geschlossenen entlassene Ich-Erzähler wird von seinem alten Klinik-Freund Cromwell zu einem Trip in die Berge überredet. Mit von der Partie sind dessen neue Freundin Alexandra, ihre Cousine Susi und deren Gatte, der auf Paartherapie spezialisierte Psychologe Wido. Und die Konstellation der Reisegruppe hält, was sie verspricht. Die beiden durchtherapierten Freunde lassen ihren schonungs- und gnadenlosen Blick schweifen. Vor allem der Erzähler beschränkt sich nicht auf den Ritt durch die eigene Psyche, sondern macht sich à la Sherlock Holmes über

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Jedes Restaurant ist ein Theater

admin | October 16th, 2007 | Uncategorized | Keine Kommentare »

Ruth Reichl, einmal ohne Verkleidung (Foto: Brigitte Lacombe) Die Gastrospionin Ruth Reichl unterwegs in New York So etwas nennt man Künstlerpech. Da sitzt im Sommer 1993 Ruth Reichl im Flugzeug von Los Angeles nach New York, um in Manhattan eine Wohnung zu suchen. Denn drei Monate später soll sie als Restaurantkritikerin bei der New York Times anfangen. Doch während des Fluges wird sie nicht nur von ihrer Sitznachbarin erkannt, die in der Ostküstenmetropole in einem Restaurant arbeitet. Sondern Ruth Reichl erfährt von ihr, dass in jeder namhaften Restauration in New York bereits ihr Foto hängt, auf dass jeder Mitarbeiter sie erkennen und perfekt bedienen möge, um sich eine Bestnote in Reichls Kolumne zu verdienen. Die Kritikerin ist sprachlos. Denn so ist jede Grundlage für eine Beurteilung normaler Alltagsleistung perdu. Was tun? Es bleibt ihr nur eines übrig, um als Testerin überleben zu können – sie muss sich verkleiden. Und schauspielern.

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Aus der bösen Provinz

admin | October 16th, 2007 | Belletristik | Keine Kommentare »

Ludwig Bemelmans Ein nach 60 Jahren wieder entdeckter Roman über Idylle, Bösartigkeit und Nationalsozialismus. Dass Ludwig Bemelmans (1898-1962) in Deutschland ein Unbekannter bis heute geblieben ist, das ist verwunderlich. Und doch wiederum nicht, ist dies angesichts seiner Biographie doch durchaus verständlich und auch nachvollziehbar. Mit 16 Jahren wanderte der gebürtige Regensburger nach Amerika aus – Mutter und Onkel hatten den vaterlos aufwachsenden miserablen Schüler nach einer im Eklat scheiternden Hotellehre vor die Wahl Amerika oder Handelsmarine gestellt. Dort schlug sich er lange als Hotelangestellter durch, bis 1934 in New York sein erstes Kinderbuch erschien. Doch der literarische Durchbruch gelang ihm erst 1939 mit seinem fünften Buch, Madeline, das zu seinem größten Erfolg wurde. Er arbeitete von nun an für so namhafte Magazine wie Vogue und Town and Country und lieferte Titelbilder für den New Yorker. Seither verkehrte er, mittlerweile ein angesehener Bestsellerautor, mit zahllosen Prominenten aus Politik und High Society.

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Kirsten Boie erhält Deutschen Jugendliteraturpreis

admin | October 16th, 2007 | Autoren | Keine Kommentare »

Die Hamburger Autorin Kirsten Boie ist für ihr Lebenswerk mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis geehrt worden. Sie erhielt die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung am Freitag auf der Frankfurter Buchmesse. Die Jury würdigte die 57-Jährige "als konsequente und kompromisslose Verfechterin einer eigenen Literatur für Kinder und Jugendliche". Außerdem sei die Autorin des mehrbändigen Werkes "Wir Kinder aus dem Möwenweg" eine "rastlose und erfolgreiche Vorkämpfer in ästhetischer Erziehung und nachhaltiger Leseförderung." Der Preis des deutschen Familienministeriums mit einer Gesamtsumme von 50.000 Euro umfasst insgesamt sechs Kategorien. Als bestes Bilderbuch wurde "Königin Gisela" von Nikolaus Heidelbach ausgezeichnet. Der 52 Jahre alte Illustrator aus Köln habe die Geschichte des Königskindes "psychologisch fein austariert und opulent in Szene gesetzt". In der Kategorie Kinderbuch ging der Preis an den norwegischen Autoren Jon Fosse für "Schwester". Der 48-Jährige überzeuge durch eine sprachlich außergewöhnliche Darstellung. Zudem sei das Werk von Hinrich Schmidt-Henkel überzeugend ins Deutsche übertragen und vom

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Frankfurter Buchmesse: Katalonien zieht sehr positive Bilanz

admin | October 15th, 2007 | Preise und Events | Keine Kommentare »

Die katalanische Literatur hat mit Hilfe der Frankfurter Buchmesse nach Einschätzung von Ehrengast Katalonien wieder einen festen Platz in der europäischen Literatur erhalten. Die katalanischen Organisatoren zogen am Samstag eine sehr positive Bilanz ihrer Präsentation, die neben Spanien auch die katalanische Kultur auf den Balearen und Andorra sowie in Teilen Südfrankreichs einbezog. Insgesamt war der Ehrengast mit rund 130 Autoren und mehreren hundert Künstlern auf der weltgrößten Bücherschau vertreten. Außer in Frankfurt wurden auch in anderen deutschen Städten Lesungen, Konzerte, Ausstellungen und Theateraufführungen organisiert. Katalonien ist die wirtschaftsstärkste Region Spaniens mit dem Zentrum Barcelona. Die katalanische Sprache wird von rund acht Millionen Menschen gesprochen. Die Organisatoren aus Barcelona verteidigten erneut ihre umstrittene Entscheidung, nur auf Katalanisch schreibende Schriftsteller eingeladen zu haben. Es sei darum gegangen, der katalanischen Literatur ein internationales Forum zu verschaffen, sagte der Chef des Kulturinstituts Ramon Llull, Josep Bargalló. Die auf Spanisch schreibenden Autoren im zweisprachigen Katalonien

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Auch Genua kann kalt sein

admin | October 15th, 2007 | Krimis | Keine Kommentare »

Bruno Morchio Ein neuer Privatdetektiv aus Genua mischt die europäische Kriminalliteratur auf. Bacci Pagano hat mit Anfang 50 schon einiges hinter sich. Ein abgebrochenes Studium. In den Siebzigerjahren vier Jahre Haft im Hochsicherheitstrakt eines italienischen Gefängnisses, weil er bei einer Demonstration von Linken eine auf dem Boden liegende Waffe aufsammelte und in die Jacke steckte, damit niemand verletzt wurde. Zudem hat er ein schnelles Mundwerk, vor allem wenn er sich mit gewalttätigen Polizisten anlegt, eine scharfe Intelligenz, eine enge Freundschaft zum Leiter der Mordkommission und einen kritischen Blick auf sein Land. Und Aufträge. Denn Bacci Pagano ist Privatdektektiv. Besser und präziser gesagt: Privatdetektiv in Genua. Ein Auftrag einer alten Dame aus altehrwürdiger Genueser Familie verschafft ihm dann nicht nur einen verwickelten Fall. Sondern auch eine wenn auch kurze Liebe zu einer illegal sich in Italien aufhaltenden Afrikanerin, die abgeschoben wird, ohne dass er dagegen etwas machen kann. Denn, und das

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