Drohungen gegen Günter Wallraff
admin | September 25th, 2007 | Autoren | Keine Kommentare »Die Türkisch-islamische Union Ditib in Deutschland hat islamistische Drohungen gegen den Schriftsteller Günter Wallraff scharf verurteilt. Zugleich lehnte sie am Montag in Köln aber das Vorhaben Wallraffs ab, in Räumen der künftigen Kölner Großmoschee aus den "Satanischen Versen" des Schriftstellers Salman Rushdie zu lesen. Wallraff hatte am Wochenende in einer Kirchenveranstaltung in Köln erklärt, er werde von einer dem Terrornetzwerk Al Kaida nahestehenden Organisation bedroht und stehe deshalb unter Polizeischutz. Die Ditib, die in Köln eine umstrittene Großmoschee bauen will, betonte, die fortschrittliche Religionsauffassung des Islams rechtfertige "unter keinen Umständen die Androhung oder den Einsatz von Gewalt". Ditib-Präsident Sardi Arslan versicherte Wallraff seiner Wertschätzung. Der Schriftsteller bemühe sich um einen konstruktiven Dialog mit den Muslimen in Deutschland und setze sich für die Interessen türkischer Migranten ein, wie schon sein Buch "Ganz unten" zeige. Allerdings würde eine Lesung aus den "Satanischen Versen" in einer Moschee die religiösen Gefühle der Muslime verletzen.
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