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Klimpern im Bordell

admin | September 19th, 2007 | Biografien | Keine Kommentare »

Operfans haben lange darauf gewartet – jetzt liegt die erste Puccini-Biographie vor. Die Würdigung eines Melodiegiganten und Zeugnis einer alten Welt. Er war eine Art sanfter Tom Waits seiner Zeit. Kettenrauchend beklimperte er die Pianos in Bordellen und mondänen Seebädern. Er versetzte seinen Mantel, um ein Mädchen auszuführen. Schon lange, bevor er mit seiner “Madame Butterfly” zu einem der populärsten Komponisten der Belle Epoque wurde, inszenierte sich Giacomo Puccini als Geck, stellte sich als Dandy dar, den nichts anderes interessierte als die Musik. Ein schwieriger, selbstverliebter Typ, der der Nachwelt allerdings einige der schönsten Melodien der Opernwelt hinterließ. Dieter Schickling ist dem gestylten Italiener schon seit Dekaden auf der Spur; in dieser ersten umfassenden Biographie erfährt Puccini eine längst fällige Würdigung seines Schaffens. Und erklärt die Frage, wer nun wirklich den Anspruch auf “La Bohème” erheben darf. Denn Ruggiero Leoncavallo, sein eifersüchtiger Zeitgenosse, behauptete, das Sujet als erster entdeckt zu haben.

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Ist Polonius Friedrichs Hamlet?

admin | September 19th, 2007 | Autoren | Keine Kommentare »

Friedrich Ani Der Krimiautor Friedrich Ani geht dieser Tage mit seinem neuesten Buch auf Lesereise durch Deutschland. "Ani ist der Philosoph unter den deutschen Krimiautoren." Das Hamburger Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" griff Ende August dieses Jahres zu dieser Wendung, um solcherart den Münchner Autor Friedrich Ani zu promovieren. Ani ist einer der angesehensten, erfolgreichsten und produktivsten Autoren dieses Genres.Ende August ist sein neuestes Buch erschienen, der zweite Roman um den Münchner Hauptkommissar und einstigen Mönch Polonius Fischer.In einem kleinen Vorortgeschäft hängt der Besitzer tot an einem Kreuz. Unfall oder Mord? Schließlich steht dieses Kreuz im Hinterzimmer eines für sehr spezielle Tätigkeiten bekannten Clubs. Polonius Fischer sieht sich mit einem kaum durchschaubaren Fall betraut … Am 12. September nahm Friedrich Anis Lesereise in München ihren Anfang. Dort präsentierte er im Wirtshaus "Stolz in der Au" seine Neuerscheinung in Begleitung von glänzend gelaunten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Carl Hanser Verlages. Dazu stellte der Münchner Musikkritiker Karl Bruckmaier, der Redakteur

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Der gestillte Blick

admin | September 19th, 2007 | Uncategorized | Keine Kommentare »

Klaus Merz "Der gestillte Blick" versammelt dreissig literarische Texte von Klaus Merz zu Malerei und Fotografie. “Nur die Bilder verlieren ihr Gedächtnis nicht.” (Klaus Merz)    Klaus Merz gehört zu den Schriftstellern, die sich mit schmalen, aber gewichtigen Büchern in die deutschsprachige Literatur der Gegenwart eingeschrieben haben. “Von Anfang an, also seit vierzig Jahren, war alles, was auch heute noch sein Schreiben ausmacht, bereits da: Der Ton, die Melancholie und die Skepsis, der hintergründige Witz und das Spielerische.” (Roman Bucheli) Heute gehört Klaus Merz zu den angesehensten Autoren der Schweizer Gegenwartsliteratur. Er wurde u.a. 1992 mit dem Aargauer Literaturpreis, 1996 mit dem Solothurner Literaturpreis, 1997 mit dem Hermann-Hesse-Preis und 2004 mit dem Gottfried Keller-Preis ausgezeichnet. Klaus Merz’ Beschäftigung mit Malerei, Fotografie und Architektur nimmt in seinem Leben und Werk einen bedeutenden Platz ein. Die Bilder eines unbekannten Autodidakten aus dem aargauischen Wynental, Heinz Frey, haben so gut wie Hans Holbein schon

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Löffelstöre in Leipzig

admin | September 19th, 2007 | Belletristik | Keine Kommentare »

Kathrin Aehnlich (Foto: Christine Eisler/transit) Ein Freundschaftsroman übers Leben, Lieben und Sterben im Vor- und Nachwende-Leipzig – ein Fest der Ironie! Auch 2007 scheint eines der literarischen Lieblingsthemen deutscher Autoren die Familie zu sein. Kathrin Aehnlich, eine Leipziger Hörfunk- und Fernsehjournalistin, pariert diese Mode mit einem Freundschaftsroman. Und zwar einem ganz wunderbaren, sehr anrührenden, zutiefst menschlichen und psychologisch erstaunlich tiefem Buch. Skarlet – auf dem K bestand die Mutter, das fehlende zweite T verdankt sich der Rechtschreibschwäche der Hebamme – und Jean-Paul, kurz: Paul genannt, kennen sich seit Anfang der sechziger Jahre, seit der gemeinsamen Zeit im Kindergarten in ihrer Heimatstadt, die unschwer als Leipzig auszumachen ist. Nun, es ist das Jahr 2005, stirbt Paul mit Mitte Vierzig an Krebs. Sein Sohn ist gerade einmal ein Jahr alt. Und Skarlet lässt in den Tagen zwischen dem Empfang der Todesnachricht und der Beerdigung des Freundes das gemeinsame Leben Revue passieren: die

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Die virtuelle Bibliothek: Informationskonzepte der Zukunft

admin | September 19th, 2007 | Preise und Events | Keine Kommentare »

Stundenlanges Suchen in Büchern, aufwändiges Recherchieren in Zeitschriften – in einer Zeit, in der Schnelligkeit gefragt ist, ändern sich auch bei der Informationssuche die Methoden: Die Bibliothekslandschaft wird zunehmend virtuell, die gedruckten Ressourcen werden vermehrt elektronisch verfügbar. Aus diesem Grund veranstalten die Arbeitsgruppe "Elektronische Medien" in der Vereinigung Österreichischer Bibliothekarinnen und Bibliothekare (VÖB), die Österreichische Gesellschaft für Dokumentation und Information (ÖGDI) und die Universitätsbibliothek Graz noch bis 21. September 2007 an der Universität Graz die Tagung ODOK’07. Etwa 300 Fachleuten werden an dieser Tagung 44 Vorträge, 16 Produktpräsentationen und vier Workshops geboten. Die Tagung wird von einer von 34 Firmen beschickten frei zugänglichen Ausstellung begleitet. "Das elektronische Informationsangebot in Form von Fachzeitschriften, Handbüchern, Nachschlagewerken und Literaturdatenbanken wird an Universitäten und Fachhochschulen stark nachgefragt", sagt Dr. Werner Schlacher, Leiter der Grazer Unibibliothek, die die Tagung ausrichtet. Ein wesentlicher Pluspunkt dieses neuen Mediums ist die rasche Verfügbarkeit der Volltexte am Bildschirm, die

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Kräsch, Bumm, Bäng

admin | September 18th, 2007 | Uncategorized | Keine Kommentare »

Clemens Niedenthal: von Musil bis KerouacFoto: Niedenthal Der Autounfall als kulturhistorisches Thema – Clemens Niedenthal wagt den Versuch, und gewinnt. Bremsen, qietschen, bremsen, Beulen – mit dem Autounfall hat die Moderne ihren endgültigen Triumphzug über das industrielle Zeitalter gewonnen. In seinem kleinen feinen Büchlein "Unfall – Portrait eines automobilen Moments" schildert der erst 33-jährige Journalist Clemens Niedenthal die kulturhistorische Entwicklung vom kleinen Zuschauerauflauf hin zum Big Time Crash bei Hockenheim. Der Berliner würzt seine fein formulierten Anekdoten und Stories mit Zutaten aus allen Epochen – von Robert Musil über Bertold Brecht bis Jack Kerouac. Dessen Held, Dean Moriarty, in Wirklichkeit sein Freund Neal Cassady, hatte zwar im wirklichen Leben nie einen Autounfall gebaut, aber soll’s. Wie der gefahren ist, musste jeder Baum ständig Angst um seine Rinde haben. Niedenthal erweist sich als fahrtüchtigster Führer durch dieses Universum der Geschwindigkeit. Beifahrer zu sein lohnt sich! Clemens Niedenthal: Unfall – Geschichte eines automobilen Moments, Jonas,

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Schmunzeln im Angesicht des Todes

admin | September 18th, 2007 | Autoren | Keine Kommentare »

Joris Luyendijk Der niederländische Ex-Korrespondent Joris Luyendijk ( u.a. "de Volkskraant") hat ein verblüffendes Buch über seine Zeit im Nahen Osten geschrieben. Dabei nimmt der 36-jährige Amsterdamer aber nicht so sehr die Konfliktparteien, sondern vielmehr die Journalisten ins Visier. Erschreckend offen, schonungslos und mit erfrischender Chuzpe beschreibt er dabei auch, wie er selbst zum Teil einer bombastischen Verzerrungs- und Manipulationsmaschinerie geworden ist. Nachdem man dieses Buch gelesen hat, will man die Nachrichten nicht mehr sehen wie zuvor. Klageweiber, aufgehetzte Massen, beschwichtigende Politiker, brennende Autos – im Interessenkonflikt fällt es einer aufrechten Berichterstattung zunehmend schwer, ihrer Aufgabe konsequent nachzukommen. Informanten, Militär und Polizei sind geschmiert, müssen bezahlt werden, damit die Welt zumindest eine Ahnung von dem bekommt, was zwischen Algier und Bagdad passiert. Denn, so der durchaus selbstironische Autor, wir sehen noch nicht einmal die Hälfte der Wahrheit. Joris Luyendijk hat ein hochbrisantes und hoch leserliches Buch verfasst, das einem die

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Was wissen wir über die Vögel?

admin | September 18th, 2007 | Tiere | Keine Kommentare »

Faszination Vögel Sie fliegen, flattern, mausern und kreischen. Was wissen wir eigentlich über die gefiederten Mitbewohner des blauen Planeten. ORNIS ist eine Vogelzeitschrift, die jeder Naturinteressierter kennen lernen muss. Zudem sei auf den Vogelatlas im Ulmer Verlag hingewiesen. Die aktuelle Nummer von ORNIS beschäftigt sich mit diesen Themen: Projekt «Delta vivo» Ein neues Delta für die Bolle di Magadino In den Bolle di Magadino, dem international bedeutenden Feuchtgebiet an der Mündung des Ticino in den Lago Maggiore, besteht jetzt endlich die Möglichkeit, zwei grosse Projekte zu realisieren: die Wiederherstellung des ganzen Deltabereichs und ein neues Naturschutzzentrum. Der Schweizer Vogelschutz SVS und seine Landesorganisation Ficedula sind zusammen mit der Stiftung Bolle di Magadino und den Kantonalsektionen von Pro Natura und WWF stark in der Planung und Umsetzung der langfristigen Vorhaben engagiert. Der SVS widmet dem zukunftsweisenden Programm seine diesjährige Herbstsammlung. Von Werner Müller Projekt «Obstgarten Farnsberg» Eine Existenz für Bauern und

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Es gibt noch Nichtleser unter uns!

admin | September 18th, 2007 | Preise und Events | Keine Kommentare »

René Magritte, Die fügsame Leserin 1928 Da gibt´s Leute, die sich offen als Nichtleser bekennen… Was antwortet man einem bekennenden Nichtleser? Ich traue meinen bebrillten Augen nicht. Da bekomme ich doch eine E-Mail, in der ein junger Mann zugibt, dass er nicht gerne liest und überhaupt Bücher überflüssig seien. Und das schreibt der mir, dem militanten Leseförderer und subversiven Bücheragenten. Was soll ich tun? Antworten? Wenn ich antworte, dann laufe ich Gefahr, mit dem erhobenen Zeigefinger zu schreiben – was allerdings mit dem Zehnfingersystem eine Herausforderung bedeutet. Ich könnte ihn bemitleiden und ihm zeigen, was er alles verpasse. Das "Kino im Kopf", das Spiel mit der Sprache, die Anspielungen zwischen den Zeilen oder schlicht den Genuss, ein lärmfreies Hobby zu betreiben. Aber ob das diesen lesefaulen Knaben hinter dem PC hervorlockt? Diesem Nichtleser muss geholfen werden. Ihm müsste man die Fernbedienung aus der Hand schlagen, den Internetzugang verbarrikadieren und in

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Durch die Nacht mit Büchern

admin | September 18th, 2007 | Preise und Events | Keine Kommentare »

Auch Margit Schreiner liest bei "Rund um die Burg" 24 Stunden Literatur hören und Autoren sehen - am Freitag und Samstag dieser Woche ist dies wieder in Wien möglich. Am Freitag und Samstag dieser Woche (21. und 22. September) findet in Wien das 24-Stunden-Literaturfestival "Rund um die Burg" zum fünfzehnten Mal statt. Jedes Jahr im September bildet diese Veranstaltung den Höhepunkt der Literaturförderungsinitiative "Lesen ist Abenteuer im Kopf". In einer eigens errichteten Zeltstadt zwischen dem Burgtheater und dem Café Landtmann in der Wiener Innenstadt lesen 24 Stunden lang nonstop Autoren im Halbstundentakt aus ihren Werken.Eröffnet wird die Veranstaltung am Freitag um 16 Uhr durch den australischen Autor Peter Goldsworthy, der aus seinem Roman "Maestro" lesen wird, welcher demnächst mit Klaus Maria Brandauer in der Titelrolle verfilmt wird. An prominenten Namen der Literatur finden sich u.a. Sabine Gruber ("Über Nacht", Freitag, 18.30 Uhr), Arno Geiger ("Anna nicht vergessen", Freitag, 19.30 Uhr), Alfred Komarek ("Spätlese", Freitag, 20.30

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