Author Archive

Hotel Herzschlag

admin | August 4th, 2007 | Krimis | Keine Kommentare »

Der Roman zeigt, wie Kommerzialisierung und neue Medikamente in eine Sackgasse geführt haben, deren Opfer vor allem die Sportler sind. Kennenlernen müsste man die Autorin eigentlich mit dem Roman "Der Lauf des Flusses", der dick und ruhig eine historische Geschichte über einen Musiker im Mittelalter erzählt. Der Stil im neuen Roman, ein Krimi, ist gänzlich anders aber die Recherchequalität ist sichtlich geblieben. Während der Etappe-Nacht am Bodensee verliert eine Radsportmannschaft ihren Kapitän. Durch den Tod. Genauer: durch Herzinfarkt. Die Behörden legen den Fall zu den Akten, die Eltern des Toten fragen nach, zusammen mit der Titelfigur Marie Machiavelli. Flüssig aber hartnäckig liest man sich in die Welt des Radsports mit allem Drum und Dran; Geld, Medikamente und Schweigen. Anne Cuneo ließ sich fünf Jahre auf dieses Thema ein. Fazit: Gute Geschichte mit wissenswerten Details zu einer Sportart, die sich nun für ihren Ruf mächtig ins Zeug legen muss. Urs Heinz

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Fotoreporter

admin | August 4th, 2007 | Uncategorized | Keine Kommentare »

Bilder, wie man sie von Paul Senn kennt. Der erste umfassender Bildband aus dem Nachlass eines der wichtigsten Fotografen ist erschienen Es gibt einzelne Bilder, bei denen ganze Kinofilme verblassen. Diese Behauptung wird jede und jeder beim Blättern dieses Bildbandes staunend mit Kopfnicken bestätigen. Als der Photoreporter Paul Senn am 25. April 1953 starb, war die Betroffenheit in der Medienbrache groß. Er belieferte über 40 Zeitschriften mit Bildern aus aller Welt. Um den heutigen Fotografen nicht zu nahe treten zu wollen, sei dem Verfasser dieser Worte erlaubt zu meinen, dass Paul Senn ohne Serienauslöser oder digitaler Retouchetechnik Bilder gelungen sind, die seinesgleichen selten zu finden sind. Das vorliegende Buch versammelt Bilder, die im Sinn und Herz haften bleiben und es bestückt diese mit sehr aufschlussreichen Texten. Niemand, der sich kulturinteressiert nennt kommt umhin, seine Bibliothek mit diesem Prachtsband zu bereichern. Urs Heinz Aerni Markus Schürpf und Matthias Frehner (Hrsg.)Paul SennFotoreporterVerlag

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“Wer sucht, der verliert”

admin | August 3rd, 2007 | Autoren | Keine Kommentare »

Elisabeth Binder Elisabeth Binder hat Orpheus und Eurydike in unsere Zeit versetzt. Seite 4 sprach mit ihr über "Orfeo" und den Schauplatz Ihres Romans: Venedig. Wissen Sie, was den Anstoß zu “Orfeo” gab? Nein. Irgendwann hat die Idee für diesen Roman einen anderen, in Ansätzen bereits entworfenen Text verdrängt, der ebenfalls eine Suche nach etwas Verlorenem, dort eher Verschollenem, zum Thema gehabt hätte. Die Kritik spricht von Melancholie und einem “schön-traurigen” Buch. Ein Effekt, den Sie sich erhofft haben? Ich glaube nicht, dass ich auf einen bestimmten Effekt gehofft habe. Was ich machen wollte, war ein “schönes” Buch, das ja! Das heißt? Das heißt vor allem: ein lebendiges Buch. Und das heißt unter anderem auch, dass da nicht einfach eine Stimmung – melancholisch oder traurig oder wie immer – herrschen kann. Gerade auf die permanenten Stimmungswechsel kommt es mir sehr an: diese atmosphärischen Schwankungen und Schwebungen des Gemüts, denen man

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Es war einmal in Haldensleben …

admin | August 3rd, 2007 | Autoren | Keine Kommentare »

Seit nunmehr fast 200 Jahren haben die Brüder Grimm eine treue Leserschaft. Ihre Märchen und Erzählungen wurden in mehr als 160 Sprachen und Dialekten veröffentlicht. Jacob und Wilhelm Grimm gaben aber auch die "Deutsche Grammatik" sowie das "Deutsche Wörterbuch" heraus und gelten damit als Mitbegründer der modernen Germanistik. Von ihren Werken und vom Alltag der berühmten Brüder erzählt eine Ausstellung im Museum Haldensleben (Sachsen-Anhalt), das seit 1964 einen Teil des privaten Grimm-Erbes besitzt. Vermacht wurde dem Museum der bedeutende Nachlass von der einzigen, unehelichen Enkeltochter Wilhelm Grimms, Albertine Plock, die von 1902 an in Althaldensleben lebte. Zu der Grimm-Sammlung des Museums Haldensleben gehören 1900 Bücher, Kleinmöbel, Gebrauchsgegenstände, handschriftliche Unterlagen, Fotografien und Kleidungsstücke. Das wohl prächtigste Stück empfängt den Besucher gleich am Eingang. Es ist Jacob Grimms kunstvoll bestickter Gala-Frack, den er 1815 auf dem Wiener Kongress trug. Auf der anderen Seite des Raums stehen das Nähtischchen und der Sessel von

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Elisabeth

admin | August 2nd, 2007 | Uncategorized | Keine Kommentare »

Leben und Legende einer europäischen Heiligen. Eine Bilderreise durch Ungarn, Deutschland, Italien und die Slowakei Sie war Königstochter, Landgräfin und Heilige, aber schwierig einzureihen, in die Geschichte der Legenden und Persönlichkeiten. Elisabeth verschenkte den Bettlern Kleider und den Armen wusch sie die Füße. Das fiel auch schon im 13. Jahrhundert auf. Dieses Buch verfolgt die Spuren einer Frau quer durch die Länder Deutschland, Ungarn, Italien und Slowakei. Aber nicht in Form einer erzählten Biografie oder eines historischen Romans, sondern durch Bilder. Die Autorin Jutta Krauß und der Fotograf Ulrich Kneise besuchten Museen, Kirchen und Sammlungen um der sagenhaften Frau Elisabeth ein Gesicht zu geben. Genaugenommen ist das Buch ein Kunstführer mit den Kriterien eines menschlichen Werdegangs. Deshalb muss dieses Buch folgenden Menschen ans Herz gelegt werden: Historikerinnen, Bücherliebenden und Frauenrechtlern. Urs Heinz Aerni Jutta Krauß und Ulrich Kneise:ElisabethLeben und Legende einer europäischen HeiligenVerlag Schnell & Steiner

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Keine Fähler mehr!

admin | August 1st, 2007 | Preise und Events | Keine Kommentare »

Als erstes der drei deutschsprachigen Länder setzt Deutschland heute, 1. August, die überarbeitete Rechtschreibung endgültig um. Damit werden Schülern nun Fehler nach der überarbeiteten neuen Rechtschreibung angerechnet. An Österreichs Schulen dauert es noch ein Jahr, in der Schweiz noch zwei Jahre, bis die Übergangsfrist an den Schulen endet. "Nach den turbulenten ersten zwei Jahren gehen wir jetzt in ruhigeres Fahrwasser", erklärte der Vorsitzende des Rates für deutsche Rechtschreibung, Hans Zehetmair. Jetzt müssten Ruhe und Beständigkeit einkehren. "Wir gehen davon aus, dass die Sprache und die Schreibgewohnheiten eine Antwort darauf geben werden, welche Schreibweise sich durchsetzt", meinte Zehetmair zu den zugelassenen verschiedenen Varianten bestimmter Wörter. Besonderes Augenmerk werde der Rat auf Worte wie "Gämse" (alt: "Gemse") und behände (alt: "behende") richten sowie auf Bezeichnungen fremdsprachigen Ursprungs wie "Frisör" (alt: "Friseur"). Die Nachrichten-Agenturen haben sich in Fällen, bei denen Varianten zulässig sind, auf eine gemeinsame Schreibweise geeinigt. Auf der gemeinsamen Webseite http://www.die-nachrichtenagenturen.de

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Zürich erlesen

admin | July 31st, 2007 | Uncategorized | Keine Kommentare »

Zürich Zürich gehört zu den Großstädten mit der besten Lebensqualität. Doch Zürich kann man auch von zu Hause aus erlesen… An den Bahnhöfen verlocken bunte Faltprospekte Weekends in Berlin, Mailand oder Wien. Metropolen mit Geschichten, Städte mit Kultur. "Pah!" sagen wir da nur. Die heimliche eidgenössische Hauptstadt hat Namen zu bieten, die sogar auf ihrer Reisen Weltliteratur geschaffen haben: Ricarda Huch, Nelly Sachs, Paul Celan, Leo Trotzki, Egon Erwin Kisch, James Joyce, Else Lasker-Schüler oder Franz Kafka. Die alle reisten nicht nur nach Zürich, sie schrieben über ihre Erlebnisse und Beobachtungen. Ob Sie in Dresden, Goldau oder in inssbruck wohnen, das Buch lockt zuerst zum Lesen, dann zum Fahrplanstudieren. Urs Heinz Aerni "Europa Erlesen Zürich"Herausgegeben von Susanne GretterWieser Verlag

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Henning Mankell zum Tod von Ingmar Bergman

admin | July 31st, 2007 | Autoren | Keine Kommentare »

Henning Mankell, Schwiegersohn des gestern verstorbenen Regisseurs Ingmar Bergman, zum Tod des Künstlers: "Bergman war eine komplizierte Person, die dank ihrer Kreativität überlebt hat." "Froh und friedlich", so sei Ingmar Bergman am Montag verstorben, sagte Henning Mankell. Der mit Eva Bergman, einer Tochter des Regisseurs, verheiratete Schriftsteller berichtete der Stockholmer Internetzeitung "aftonbladet.se" am Montag: "Ich habe ihn letzte Woche gesehen, und da war er schon auf dem Weg fort. Ich bin froh, dass er friedlich in seinem eigenen Bett auf Farö gestorben ist." "Bergman war eine komplizierte Person, die dank ihrer Kreativität überlebt hat", sagte Mankell. Seit einigen Jahren sei seinem Schwiegervater auch das Schreiben zunehmend schwerer gefallen. "Sicher hat er da schon gewusst, dass er nicht mehr lange leben würde", meinte der Bestseller-Autor. Über seine gemeinsamen Erlebnisse mit dem seit 1995 verwitweten Schwiegervater berichtete Mankell: "Ich hab mir mit ihm zusammen bestimmt über hundert Filme angeschaut." Bergman hatte sich

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Deutsches Leben in den “Glücklichen Hütten”

admin | July 30th, 2007 | Autoren | Keine Kommentare »

Wladimir Kaminer: Frau Krause hat es möglich gemacht.Foto: Christian Thiel So weit ist es gekommen: Der Berlin-Russe Wladimir Kaminer mietet sich einen deutschen Schrebergarten. Wie ticken eigentlich Leute, die sich Parzellen in Kleingartenkolonien mieten? Ja ja, das sind kleinkarierte Großstädter, die ihre Freizeit nicht anders zu nutzen wissen als Wege zu fegen und Schatzmeister zu wählen. Oder steckt mehr hinter dieser Marotte? Das hat sich der beliebteste Russe Deutschlands, Wladimir Kaminer, auch gefragt, und sich zusammen mit Gattin Olga die Parzelle 118 im Lager "Glückliche Hütten" gemietet. Die Frau Krause vom Amt nämlich, die hat das möglich gemacht, obwohl die anfangs so pieselig schien. Und so kam es, dass die Russen einzogen ins letzte Bollwerk des deutschen proletarischen Spießertums, den Schrebergarten. Schnell weiß sich Kaminer als mittlerweile geübter Beobachter deutscher Eigenarten in diesem Minenfeld der geschwänzten Kollektivmaßnahmen und schlampig gestutzter Hecken zu bewegen. Seine Frau pflegt derweil das Unkraut, das

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Privatstunden

admin | July 30th, 2007 | Belletristik | Keine Kommentare »

Endlich! Der neue Roman von Alain Claude Sulzer ist da. Eine Geschichte, wie man sie von diesem Autor mag; ruhig, dicht und geschliffen. Mit diesem neuen Roman beweist Sulzer einmal mehr, dass er zur obersten Liga der zeitgenössischen Literaturszene gehört. Ende der sechziger Jahre erlernt ein junger osteuropäischer Emigrant in der Schweiz die deutsche Sprache im Hause seiner Privatlehrerin, einer jungen Frau, die nach der Geburt des zweiten Kindes den Lehrerberuf aufgegeben hat. Sie, die Deutschlehrerin, wird zum wichtigsten Bezugspunkt im neuen Leben des Studenten. Über das elementare Erlernen der deutschen Sprache entsteht eine Nähe, der sich weder die Lehrerin noch ihr Schüler entziehen können. Jahrzehnte später besucht der Sohn der Deutschlehrerin ihren einstigen Geliebten … Privatstunden ist ein klassischer Liebesroman, der auf komplexe und zugleich überraschende Weise die ewigen Fragen nach Hingabe, Verdrängung und Aufrichtigkeit umkreist ergründet in einer feinziselierten Sprache das Aufbrechen einer nur scheinbar harmonischen Familiensituation mit

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