Das Elend in den Städten
admin | May 27th, 2007 | Uncategorized | Keine Kommentare »Eine Ausstellung im Wien Museum zeigt die anderen Seiten des Wohlstands. Elend, Obdachlosigkeit, Tristesse in den europäischen Städten seit dem 19. Jahrhundert. Der Katalog zur Ausstellung wird im Christian Brandstätter Verlag erscheinen. Der gewaltige Urbanisierungsschub, Überbevölkerung, die Angst vor der Cholera und vor sozialen Unruhen erzeugten seit den 1830er Jahren ein neues Interesse an den "dunklen", verborgenen Zonen europäischer Großstädte. Journalisten, aber auch Künstler wie Charles Dickens, Henry Mayhew oder Gustave Doré drangen erstmals in ein großstädtisches Leben vor, das sie voller unbekannter Phänomene, starker Kontraste und schockierender Erfahrungen vorfanden. Oft getarnt in Elendskleidung und in enger Anlehnung an die kolonialen Forschungsreisen der Zeit, versuchten sie die Drastik des Elends in Sprache und Bilder zu bannen. Die Motive waren unterschiedlich: Aufklärung, Attraktion, Agitation. Seit dem frühen 20. Jahrhundert rückte die politische Dimension der Elendsdarstellungen in den Vordergrund. Die Bilder plädierten für eine radikale Veränderung der sozialen und politischen Ordnung. Die
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