Author Archive

Holunderblüten

admin | March 30th, 2007 | Belletristik | Keine Kommentare »

Holunderblüten Eine Einladung, die Literaturgeschichte und unsere Frauenbilder um ein neues Kapitel zu erweitern Sie wurden berühmt durch ihre Aufsässigkeit – wie Bertha von Suttner. Sie wurden zu »Dichterfürstinnen« – wie Marie von Ebner-Eschenbach. Sie standen im Mittelpunkt von feinen literarischen Salons – wie Auguste Hauschner und Ossip Schubin in Berlin, Hedda Sauer in Prag. Sie gaben sich als Männer aus – wie Aloisia Kirchner, die sich Ossip Schubin nannte. Sie begehrten gegen die Frauenrolle auf, die ihnen zugewiesen wurde – wie Grete Meisel-Hess. Sie wurden belächelt von ihren männlichen Kollegen. Sie standen im Schatten ihrer bekannteren Männer – wie Gertrud Urzidil. Sie kehrten Prag oder der mährischen Provinz den Rücken, weil sie die Welt sehen wollten oder ihrer Umgebung entgehen. Sie flohen vor den Deutschen aus ihrer Heimat, um ihr Leben zu retten – wie Grete Fischer und Elisabeth Janstein, Anna Maria Jokl, Anna Krommer und Lenka Reiner. Oder

Weiterlesen

Gesammeltes Welt-Werk

admin | March 30th, 2007 | Belletristik | Keine Kommentare »

Bei Suhrkamp sind zwei alte und ein neuer Roman des Bochumers Wolfgang Welt als Gesamtausgabe erschienen. Kollege Rainald Goetz bewundert seine Lässigkeit. Lesung in Bochum am 31. März 2007 Die gesammelten Werke des Bochumer Kultautors Wolfgang Welt sind im Suhrkamp-Verlag erschienen. “Buddy Holly auf der Wilhelmshöhe” vereint die Romane “Peggy Sue”, “Der Tick” und die Erstveröffentlichung “Der Tunnel am Ende des Lichts”; hinzugefügt wurden Kurzgeschichten, darunter “Tribute to Eddie Cochran”. Mit “Peggy Sue” hatte sich Welt bereits 1986 einen Namen gemacht; indes war die Ausgabe, im kleinen Bochumer Verlag “Xplora” erschienen, lange Zeit vergriffen. Tenor von Welts stark autobiografischen Romanen sind die oft wahnhaften Streifzüge des Protagonisten durch die Straßen des Ruhrgebiets, in denen die miefige Atmosphäre der siebziger und achtziger Jahre heraufbeschworen wird. “Ich fand die Art des Erzählens da so lässig

Weiterlesen

Gauner muss man Gauner nennen

admin | March 30th, 2007 | Uncategorized | Keine Kommentare »

Der beliebte Journalist und Moderator Ulrich Wickert fordert Ehrlichkeit im Denken, und das heißt vor allem auch: die Dinge offen beim Namen zu nennen. Hier ist, aller Fesseln des bisherigen Tagesgeschäftes ledig, der offensive, kritische und gleichzeitig ironische Journalist Ulrich Wickert in Hochform. Er schreibt über das Land, das er, der Kosmopolit, immer noch am besten kennt: Deutschland. Und über die Werte, auf die es ankommt, damit Deutschland kein “Sanierungsfall” bleibt. Ulrich Wickert knüpft an seinen Bestseller “Der Ehrliche ist der Dumme” an und fordert Ehrlichkeit im Denken, und das heißt vor allem auch: die Dinge offen beim Namen zu nennen. Der beliebte Journalist, der als Moderator der Tagesthemen das Fernsehbild der Deutschen geprägt hat, redet Klartext: “Manchmal muss man Gauner Gauner nennen, um deutlich zu machen, worauf es wirklich ankommt in unserem Land.” Ulrich Wickert, Gauner muss man Gauner nennen, Von der Sehnsucht nach verlässlichen Werten, Piper, 288 Seiten

Weiterlesen

Geburtsverhör

admin | March 30th, 2007 | Belletristik | Keine Kommentare »

Ein beeindruckendes Buch über einen Bereich der Frauengeschichte, der bis heute zu wenig ausgeleuchtet wurde. Die Geschichte von Anna Weibel, einer jungen Frau in Basel des 19. Jahrhunderts, die unverheiratet schwanger und vom Vater des Kindes verleugnet wird. Sie muss deshalb während der Geburt ihres Kindes das Geburtsverhör über sich ergehen lassen. Die Verhörrichter sind die örtlichen Bannbrüder der Kirchgemeinde. Sie handeln im Auftrag der Obrigkeit, um zweifelsfrei die Vaterschaft zu ermitteln. Diese folterähnlichen Befragungen wurden an vielen Orten in der Schweiz bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts durchgeführt. Einmal abgeschafft verschwanden sie rasch aus dem geschichtlichen Bewusstsein. Die Autorin Linda Stibler hat auf dem Hintergrund von Gerichtsakten die Geschichte der Anna Weibel neu entworfen. Sie war eine von vielen jungen Frauen, die im 18. und 19. Jahrhundert einem solchen Verhör ausgesetzt wurden. In der vielschichtigen Erzählung geht Linda Stibler auch auf die bewegte Geschichte der beiden Basel und die

Weiterlesen

Die Unbeirrbare

admin | March 30th, 2007 | Biografien | 1 Ein Kommentar »

Die Biografie von Gertrud Heinzelmann Gertrud Heinzelmann setzte sich für die Frauenrechte ein. Vom Vatikan forderte sie in den 60ern Priesertinnen, in der Schweiz das Frauenstimmrecht. Die Biografie über sie von Barbara Kopp ist ein Longseller. Ein Interview. Was war der Auslöser für dieses Buch? Der Wille zum Schreiben oder die Person, die Sie gefangen nahm? Barbara Kopp: Nur mit willentlichem Vorsatz ist es schwer, ein Buch zu beginnen und dann die Durststrecken beim Schreiben durchzuhalten. Es braucht vielmehr Intuition und Verführung und plötzlich ist man mitten drin. Es war die sperrige und kompromisslose Persönlichkeit von Gertrud Heinzelmann, die mich faszinierte. Ich traf eine 83-Jährige, die sich in ihrem Leben mit allen Mächtigen angelegt hatte, mit dem Schweizer Bundesrat wie mit dem Papst. Scharfsinnig und mit trockenem Witz hielt sie Rückschau und verwendete altertümliche Dialektworte. Dieser Mischung konnte ich mich nicht entziehen. Wo lag für Sie die Spannung beziehungsweise Herausforderung

Weiterlesen

50 Jahre Kultur und Hotelleben in St. Moritz

admin | March 30th, 2007 | Autoren | Keine Kommentare »

Seit 50 Jahren ein Haus für Literatur und Musik im Engadin “Die Schweiz ist ein kleines, steiles Land – viel mehr auf- und ab- als seitwärts" Robert Walser An jede Stelle, wo es weit genug seitwärts geht, ist ein Hotel hingepflanzt”. So schrieb einst der lästermäulige Ernest Hemingway. Seit dieser Feststellung ist einige Zeit vergangen und in der Schweizer Hotellandschaft blühen immer wieder einige bemerkenswerte Exemplare auf, die ausser Wellness und Kulinarik auch viel Kultur bieten. So zum Beispiel das Laudinella im Luxusort St. Moritz. Diese einmalige Institution aus Hotel- und Kulturbetrieb feiert dieses Jahr ihren 50. Geburtstag. Die Gründer erwarben vor einem halben Jahrhundert das Hotel Engadinerhof und das daneben liegende Olympia Metropol in St. Moritz-Bad und verbanden durch Renovierungsarbeiten in den 1960er Jahren beide Häuser mit Hilfe der finanziellen Mittel aus der schnell wachsenden Anzahl von Genossenschaftern. Die Idee, kulturelle Veranstaltungen in St. Moritz und der Betrieb eines

Weiterlesen

Der Mord in Haprsund

admin | March 30th, 2007 | Krimis | Keine Kommentare »

Bo Balderson… … ist das Pseudonym eines Schriftstellers, der über ein ausgesprochenes Sprachbewußtsein, einen wunderbar bissigen Humor und über eine genaue Kenntnis der politischen Arena Schwedens Anfang der siebziger Jahre verfügt, in denen seine Romane erstmals veröffentlicht wurden und auch spielen. Bei ihrem Erscheinen erreichten die insgesamt elf Kriminalromane Rekordauflagen, nun erscheinen sie auch in deutscher Sprache. Justizminister scheint er durch Zufall geworden zu sein, der Staatsminister, der im Personenregister als "politische Unschuld mit fünfzehn Kindern" charakterisiert wird. Durch Zufall und mit der ihm eigenen energischen Verwirrung löst der Staats-minister einen Mord, der in seinem Umfeld geschieht. Erzählt und kommentiert wird die Geschichte von Vilhelm Persson, der seinen Schwager nicht immer ganz freiwillig bei dessen Abenteuern und unorthodoxen Ermittlungen begleitet. Kurzweil Mit Humor und augenzwinkender Ironie beschreibt Bo Balderson die Ermittlungsarbeit des übereifrigen sowie etwas schusseligen Staatsministers und unterlässt hierbei nicht einige Seitenhiebe auf die politische Szene Schwedens zu Beginn

Weiterlesen

Traumjob beim Fernsehen, aber Leben fürs Schreiben

admin | March 29th, 2007 | Autoren | Keine Kommentare »

Tania Kummer Das Fernsehen sei fürs Geldverdienen da, das Leben fürs Schreiben. Tania Kummer gibt über ihr Schreiben und ihren Job Auskunft. Ganz in schwarz sitzt sie da, Tania Kummer. Ihre kurzen glatten Haare sind ebenso schwarz. Mitnichten ihre Gedanken. 1976 wurde Tania Kummer geboren. Frauenfeld (Ostschweiz) ist ihre Heimat, Winterthur war Zwischenstation, nun wohnt sie in Zürich, und es gefällt ihr mehr als gut. Was macht das Quartier denn so beliebt? "Ich könnte mit dem Pyjama in die Migros einkaufen gehen und keiner würde es merken", damit sei nicht die Gleichgültigkeit, sonderen Toleranz gemeint. Gleich um die Ecke befindet sich eine Synagoge und wenn es mal beim Nachbar laut zu und her geht, dann werde nicht gleich mit dem Besenstil geklopft, schliesslich könne dies ebenso umgekehrt der Fall sein. TV-Karriere? Nein, danke! Beim Schweizer Fernsehen verdient Tania Kummer ihr Geld, als Produzentin der Sendung "5 gegen 5". Der Job

Weiterlesen

Streng geheim

admin | March 29th, 2007 | Biografien | Keine Kommentare »

Drei Historiker haben sich auf die Spuren des letzten k.u.k. Geheimdienstchefs Maximilian Ronge gemacht. Maximilian Ronge bewies Ausdauer, zumindest wusste er, wo seine wahren Fähigkeiten lagen. Er klärte 1913 die Spionageaffäre Redel auf, wurde ein Jahr vor Ende des Ersten Weltkriegs Geheimdienstchef der k.u.k. Armee und war 1920 Mitglied einer Geheimgesellschaft zum Sturz der sozialdemokratischen Regierung in Wien. Auch in der weiteren Karriere des umtriebigen Staatsdieners ging es ziemlich geheim zu. Nach seiner Pensionierung 1932 war er im Bundeskanzleramt mit Spionageangelegenheiten befasst, 1938 kam er ins KZ Dachau und wirkte nach dem Krieg an der Entnazifizierung und bis 1953 schließlich am Aufbau einer österreichischen Heresspionageorganisation mit. Der Enkel Ronges, der Historiker Gerhard Jagschitz, hat sich mit zwei Co-Autoren an die Fersen seines Großvaters geheftet, Archive durchstöbert, Dokumente gesichtet, um ein genaues Bild nicht nur der Person Ronges, sondern auch seiner Zeit zu zeichnen. Gerade das Umfeld, nämlich ein Netz von

Weiterlesen

Bedrohte Artenvielfalt der Berufe

admin | March 29th, 2007 | Uncategorized | Keine Kommentare »

Wer bin ich? Was kann ich? Was will ich? Die absolvierten Lehrabschlüsse wie auch die Vielfalt der Berufe sind rückläufig. Gleichzeitig fehlen dringend benötigte Informatiker. Massnahmen wurden ergriffen, ob sie greifen, wird sich zeigen. Immer wenn es klingelte im Sparschweinchen, wussten die Zuschauer von "Was bin ich?", dass ein Beruferater auf dem Holzweg war. Der Abend mit Robert Lembke machte deutlich, wie viele und ausgefallene Berufe zum Alltagsleben gehörten. In der Schweiz finden die meisten Jugendlichen durch eine Berufslehre den Weg zum Geldverdienen. Ob wir ein Essen im Speisewagen bestellen, den Geschirrspüler einschalten oder die Zeitung aus dem Briefkasten nehmen; ohne die Vielfalt von Berufen wären diese und alle anderen Handlungen nicht möglich. Laut Rolf Peter, Mitglied der Geschäftsleitung des Bundesamtes für Berufsbildung und Technologie (BBT) "gab es vor etwa 10 Jahren ungefähr 290 Lehrberufe – heute sind es noch 239". Die Tendenz gehe "klar in Richtung Zusammenlegung von Berufen

Weiterlesen