Author Archive

Klang ist Leben

admin | October 10th, 2008 | Belletristik | Keine Kommentare »

Bei Daniel Barenboim, einem der bekanntesten Musiker der Welt, verbinden sich musikalisches Genie und Idealismus Klang und Stille, Rhythmus und Improvisation, pianissimo und forte – zwischen diesen Gegensätzen spielen sich nicht nur die Musik, sondern auch unser tägliches Leben und die große Politik ab. Mit "Klang ist Leben" beschreibt der weltbekannte Dirigent und Pianist Daniel Barenboim eindrucksvoll, was uns die Musik mit all ihrer Emotionalität, aber auch Komplexität über das Leben lehrt. Eine sehr persönliche Reflexion über die Grundfragen unserer Existenz und die Antworten, die wir in der Musik finden können. In Berlin und Ramallah gründete er Musik-Kindergärten, spielte Wagner und erfand das West-östliche Diwan Orchester, in dem Palästinenser und Israelis, Christen, Juden und Muslime gemeinsam musizieren. Wie kaum ein anderer bezieht Daniel Barenboim hörbar Stellung zu brennenden politischen Fragen wie dem israelisch-palästinensischen Konflikt oder dem Streit um Richard Wagners Antisemitismus. "Musik kann zur Schärfung politischer Intelligenz beitragen", so lautet

Weiterlesen

Jean-Marie Gustave Le Clézio bekommt den Literatur-Nobelpreis 2008

admin | October 10th, 2008 | Belletristik | Keine Kommentare »

Jean-Marie Gustave Le Clézio © Jacques Sassier/Gallimard Der Franzose Jean-Marie Gustave Le Clézio erhält den diesjährigen Literatur-Nobelpreis. Das wurde am Donnerstag um 13:00 Uhr vom Jury-Chef des Nobelpreis-Komitees, Horace Engdahl verkündet. Der Nobelpreis ist mit umgerechnet einer Million Euro (zehn Million Kronen) dotiert. Er wird traditionsgemäß am 10. Dezember, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel (1833-1896) vom schwedischen König Carl XVI. Gustaf überreicht. J.M.G. Le Clézio ist 1940 in Nizza geboren und studierte in Frankreich und England Literatur. Er veröffentlichte über dreißig Bücher – Romane, Erzählungen, Essays – und erhielt zahlreiche Literaturpreise. LeClézio lebt abwechselnd in Frankreich und Neumexiko. Le Clézio ist berühmt für seine "sinnliche Ekstase", so das Preiskomitee, "dem Verfasser des Aufbruchs, des poetischen Abenteuers und der sinnlichen Ekstase, dem Erforscher einer Menschlichkeit außerhalb und unterhalb der herrschenden Zivilsation". In Deutschland wurden seine Texte bisher nur selten verkauft. Bekannt wurde Le Clézio im Jahr 1965 in Deutschland mit

Weiterlesen

River – Ein faszinierendes Debüt

admin | October 9th, 2008 | Autoren | Keine Kommentare »

Donna Milner © Tom Hawkins Donna Milner, die spannendste Newcomerin dieses Bücherherbstes, legt einen berührenden und lebensklugen Frauenroman vor, der von Liebe und Tod, Vergebung und Aufrichtigkeit erzählt. River mit der sanften Stimme und den aquamarinblauen  Augen war ein guter Mann. Doch mit ihm endete das Glück einer großartigen Familie.  "Wie eine Fata Morgana erschien er in der flirrenden Hitze der Straße, die hinab zu unserer Farm führte. Er kam zu Fuß, und ich beobachtete ihn aus dem Schatten unserer Veranda, seine Augen waren tief wie ein blaugrüner Ozean. Dad und meine Brüder waren nicht da, aber Mom hängte im gleißend hellen Sonnenlicht gerade unsere Betttücher auf. Irgendetwas war anders an ihr an diesem Julinachmittag. Ihr Haar war hochgesteckt, und ich glaube, sie hatte sogar einen Hauch Rouge aufgelegt. Sie erwartete ihn. Doch was sie nicht erwartet hatte, war all das Leid, das wie ein kalter Wind folgen sollte." In

Weiterlesen

Dahindümpeln in Dornbach

admin | October 9th, 2008 | Belletristik | Keine Kommentare »

Karl-Heinz Ott hält es mit James Joyce: Auf die Handlung kommt es nicht unbedingt an. Nach dem grossen Erfolg mit "Endlich Stille" ist Karl-Heinz Otts neuer Roman erschienen. Bettina Schulte, Redakteurin der Badischen Zeitung, stellt ihn vor. Drei Tage im Spätsommer in einem Schwarzwälder Dorf, das die Welt vergessen hat, seitdem die viel befahreneBundesstraße nicht mehr durch den Ort führt. Dornbach heißt es in Karl-Heinz Otts neuem Roman "Ob wir wollen oder nicht" und hat ein reales Vorbild: Die Gemeinde Döggingen an der B 31 zwischen Neustadt und Donaueschingen war von bis zu 50.000 Autos am Tag gequält, bis vor einigen Jahren ein Umgehungstunnel gebaut wurde. Jetzt sei das Dorf tot, sagt der in Freiburg lebende Schriftsteller, der aus dem Oberschwäbischen stammt, aus Ehingen bei Ulm, wo er 1957 geboren wurde. Die Tankstelle, drei Gaststätten: dichtgemacht. Unschuldig im Gefängnis? So ist die Lage in Dornbach, das ansonsten nichts mit Döggingen

Weiterlesen

Nachdenkenswert

admin | October 8th, 2008 | Preise und Events | Keine Kommentare »

Thomas Hauser ist Chefredakteur der Badischen Zeitung. Politik- und Wirtschaftsbücher sind all zu oft Talkshow-taugliche Schnellschüsse. Lesenswert sind eher die anderen: Bücher, deren Autoren sich ernsthaft mit Zeitfragen auseinandersetzen. Können Sie auch keine Bücher wegwerfen? Was zwischen zwei Kartons gepresst wurde, ob in Leinen oder als Paperback, taugt für die Ewigkeit. Doch die Wirklichkeit hat diese Ehrfurcht vor dem Buch längst als naive Sentimentalität entpuppt. Das gilt vor allem für Sachbücher und hier verschärft für solche aus dem politischen und wirtschaftlichen Bereich. Ich meine die Fließbandproduktionen, mit denen sich Politiker oder Journalisten mehr selbst bespiegeln, als dass sie zur Wahrheitsfindung oder gar zur Lösung der drängenden Fragen der Gegenwart beitragen. Das macht es nicht leicht, aus dem Berg von Neuerscheinungen die Perlen herauszufischen. Auf diestößt man oft nur durch Mundpropaganda. Namen und Aktualitäten aber werden mit der geballten Macht professioneller PR auf den Markt gedrückt. Verkauft werden diese Bücher dann

Weiterlesen

Hommage an eine Lichtgestalt

admin | October 8th, 2008 | Autoren | Keine Kommentare »

Julie Kavanagh legt eine wegweisende Nurejew-Biographie vor. Zehn Jahre lang hat die ehemalige Vanity Fair-Redakteurin Julie Kavanagh im Leben des Ballettstars Rudolf Nurejew recherchiert, 973 Seiten sind da leicht erklärbar, aber immer noch ein gewaltiger Brocken. Wer sich indes fürs Ballett begeistert, findet in "Nurejew – Die Biographie" eine lohnende Lektüre. Nurejew wurde unter denkbar unbequemen Umständen geboren – 1933 in der Transsibirischen Eisenbahn auf der Fahrt nach Wladiwostock. Als er sieben war, schmuggelte ihn seine Mutter in eine Aufführung des sowjetischen Balletts. Nurejews Schicksal stand fest: Er wollte tanzen. Weil das Riesenreich dem jungen Mann zwar Erfolge garantierte, ihm aber doch zu klein schien, verabschiedete er sich 1961 zum Abschluss einer selten gewährten Auslandstournee am Pariser Flughafen Le Bourget von Chrutschow und seinen Genossen und startete seine Karriere im Westen – an den besten Häusern der Welt. 1993 starb er, der sich in Ken Russells "Valentino" auch – mit

Weiterlesen

Von Zauberbüchern und Trugbildern

admin | October 8th, 2008 | Dossier/Akten | Keine Kommentare »

Szene aus der Bestseller-Verfilmung "Eragon" Fantasy-Fans müssen nicht warten, bis der dritte "Eragon"- Band Ende Oktober erscheint. Es gibt auch vorher viel zu entdecken: Kinder- und Jugendbuchexpertin Christine Lötscher hat sich in magischen Bücherwelten umgeschaut. Nach all den Jahren, in denen sich junge (und ältere) Fantasy-Leser dank J. K. Rowling oder Cornelia Funke keine Sorgen um ihre Herbstlektüre machen mussten, gibt es diesmal nichts Neues aus Hogwarts und aus dem Tintenland. Alle Augen sind nun auf Christopher Paolini und "Die Weisheit des Feuers", den dritten Band seiner "Eragon"-Tetralogie, gerichtet. Der Erstverkaufstag wird zu einem Medienereignis wie bei "Harry Potter": Am 25. Oktober, eine Minute nach Mitternacht, darf das dicke Buch über die Ladentheken wandern – auf Deutsch. Im amerikanischen Original wurde "Eragon 3" bereits am 20. September lanciert, mit einem Riesenevent. Auf Paolinis Homepage (www.alagesia.com) konnte man die Sekunden bis zum Erscheinungstag mitzählen. Während Eragon mit seiner Drachin Saphira auch

Weiterlesen

Starke Worte

admin | October 7th, 2008 | Philosophie und Religion | Keine Kommentare »

Barbara Lukesch (Bild: bl) Es gibt Sätze im Leben, die man nie vergisst. Sätze, die trösten. Sätze, die Kraft geben. Sätze, die die Welt erklären. Barbara Lukesch und Balz Spörri haben 50 Schweizer Persönlichkeiten gefragt, welcher Satz in ihrem Leben eine ganz besondere Rolle gespielt hat. Entstanden ist eine wundervolle Sammlung von inspirierenden Texten. Kleine Geschichten, die berühren und zugleich Mut machen. So erzählt Adolf Ogi, wie ihm das Motto "Glaube an das, was du tust. Tue das, woran du glaubst" während seiner Zeit im Bundesrat Stärke verlieh. Oder die junge Regisseurin Bettina Oberli ("Die Herbstzeitlosen") erinnert sich, wie ein Satz ihrer Großmutter sie geprägt hat – und wie sie ihn schließlich hinter sich ließ: "Nägel, die herausstehen, muss man einschlagen." Dieses Lebenshilfebuch der etwas anderen Art zeigt ein Mosaik von außergewöhnlichen Schweizerinnen und Schweizern: vom Schwingerkönig Jörg Abderhalden über die Schauspielerin Maria Becker bis zum Nobelpreisträger Kurt Wüthrich. Vom

Weiterlesen

Stuart Pigotts kleiner genialer Weinführer 2009

admin | October 7th, 2008 | Uncategorized | Keine Kommentare »

Stuart Pigott © Bettina Keller Stuart Pigott zählt zu den weltweit bedeutendsten Weinautoren. Er hat schon viele Weinbücher veröffentlicht, letztens ein umfangreiches und immerhin zwei Kilo Schweres  mit dem Titel "Wein spricht deutsch". Jetzt ist sein Weinführer für 2009 im Handel. Stuart Pigott hat war ein Jahr lang unterwegs, auf der Suche nach aufregenden Neuentdeckungen aus aller Welt, und auch seine langjährigen Favoriten mussten einer kritischen Prüfung standhalten. Bei den zahlreichen Verkostungen war die entscheidende Frage stets: Wie viel Trinkfreude bereitet der Wein? Das Ergebnis finden Sie fundiert und frech präsentiert in diesem außergewöhnlichen Einkaufsführer im Westentaschenformat. Der "Kleine geniale Weinführer" 2009 bietet eine klare und übersichtlichen Sortierung nach Rot- und Weißweinen, nach Geschmacksrichtungen und Rebsorten. Man findet ein großes Angebot an Weinen aus ökologischem Anbau, darunter empfehlenswerte Weine schon unter 5 Euro. Außerdem kürt Pigott den Party-Rotwein und den Party-Weißwein des Jahres, sowie eine besonderen  Traumrosé und Edelsaufwein des

Weiterlesen

Die Vermessung des Glaubens

admin | October 6th, 2008 | Autoren | Keine Kommentare »

Forscher ergründen, wie der Glaube entsteht und warum er Berge versetzt. Warum zum Beispiel sterben in einer modernen Welt die Religionen nicht aus? Moderne Forschungen liefern ganz neue Antworten, die Ulrich Schnabel in seinem Buch beschreibt. Der religiöse Glaube ist wie eine starke Arznei: Er kann heilsame Kräfte entfalten oder verheerende Nebenwirkungen. Zum Glück gibt es nun den richtigen Beipackzettel. Nahezu unbemerkt von der Öffentlichkeit – die seit Jahrzehnten die immer gleichen Gottesbeweise nebst prompter Widerlegung hin und herwälzt – hat sich eine neue Forschungsrichtung etabliert: eine Glaubensforschung, die auf knallharten empirischen Daten gründet. In hoch spannenden Experimenten untersucht sie aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln, was der Glauben bewirkt und was nicht. – Ulrich Schnabel, Wissenschaftsredakteur der ZEIT, nimmt uns mit auf eine Forschungsreise, die den angestaubten Gegensatz zwischen Wissenschaft und Religion aus den Angeln hebt. Er zeigt verblüffende Parallelen zwischen dem Placebo-Effekt und religiösen Heilserwartungen, beschreibt Gebetsexperimente und die Bedingungen,

Weiterlesen