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Tschechow zum 150. Geburtstag

Petra Bohm | January 22nd, 2010 | Autoren | Keine Kommentare »

Er ist immer noch ein Star Der russische Schriftsteller Anton Tschechow war schon zu Lebzeiten ein Star – zumindest in seiner Heimat. Inzwischen gehören seine Dramen «Onkel Wanja», «Drei Schwestern», «Die Möwe» und «Der Kirschgarten» weltweit zu den meistgespielten Theaterklassikern. Die Stücke des vor 150 Jahren – am 29. Januar 1860 – geborenen Tschechow erheitern und regen wie Henrik Ibsen und William Shakespeare noch immer zum Nachdenken an. Das Leiden der Menschen an sich selbst stellte wohl kaum ein Dramatiker so treffend dar wie Tschechow. Der Dichter starb jung – nur 44 Jahre alt – im Schwarzwald-Kurort Badenweiler an Schwindsucht. Der Intendant der Berliner Volksbühne, Frank Castorf, wird im kommenden Mai eigens für das Internationale Tschechow-Festival in der russischen Hauptstadt «Nach Moskau, Nach Moskau» inszenieren. In diesem Mix aus Stoffen von «Drei Schwestern» und «Die Bauern» prallen zwei Welten aufeinander, die Tschechow als Arzt, der er auch war, gut kannte.

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Literarische Fernsehwoche vom 25.01.-31.01.2010

Petra Bohm | January 22nd, 2010 | Fernsehtipps | Keine Kommentare »

Montag, 20.15h ZDF die wöchentlichen Literaturtipps fürs TV Montag, 25. Januar 20.15h ZDF: Ken Follets Eisfieber (D/2009)Deutscher Zweiteiler. Teil 2 folgt am 27.1.Edinburgh, ein Tag vor Heiligabend: Im biologischen Labor von Stanley Oxenford (Heiner Lauterbach) steht Inventur an. Da erhält Sicherheitsbeauftragte Antonia “Toni” Gallo (Isabella Ferrari) den Anruf eines aufgeregten Mitarbeiters: Die Dosis eines Antivirus fehlt. Kurz darauf krepiert ein Angestellter am Madoba-2-Virus. Und das ist noch nicht alles: Oxenfords hoch verschuldeter Sohn Kit (Tom Schilling) plant, mit seinen Komplizen (Matthias Brandt, Anneke Kim Sarnau u. a.) Papas Labor zu überfallen… Dienstag, 26. Januar 23.45h HR: Irene Huss, Kripo Göteborg – Der zweite Mord (D/S 2008)Die bis zur letzten Minute spannungsgeladene Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Helene Tursten steht ganz in der skandinavischen Krimitradition: Wie ihre prominenten Kollegen Kurt Wallander, Van Veeteren und Varg Veum blickt Irene Huss bei der Aufklärung ihrer Fälle immer wieder in menschliche Abgründe, die sich

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Gestählter Detektiv und Regisseur mit Einstecktuch

Petra Bohm | January 20th, 2010 | Krimis, Preise und Events | Keine Kommentare »

Kinostart am 28. Januar Sherlock Holmes als «Iron Man»: Der Meisterdetektiv kann ganz schön sexy sein. Schon seit Tagen prangt ein überlebensgroßes «Sherlock Holmes»-Plakat am Potsdamer Platz in Berlin. Zur Deutschland-Premiere waren die Stars aus der Arthur-Conan-Doyle-Verfilmung dann selbst in die Hauptstadt gekommen. Der begehrteste unter ihnen zog allerdings die Karibik dem verschneiten Berlin vor: Jude Law (37) hatte sein zunächst angekündigtes Kommen abgesagt. Dafür zeigten sich Madonnas Ex-Mann Guy Ritchie und die Schauspieler Robert Downey Jr., Rachel McAdams und Mark Strong auf dem Roten Teppich. Manch anderer wünschte sich wohl ebenfalls in die Karibik. «Ich friere ziemlich», sagte Regisseur Ritchie (41). Über seinem blauen Nadelstreifenanzug mit Einstecktuch trug er keinen Mantel. Trotzdem harrte er aus und gab den Fans Autogramme. «Ich bin fasziniert von Sherlock Holmes, seit ich ein kleiner Junge war», so der Regisseur («Bube, Dame, König, grAS», «Stürmische Liebe»). Das petrol-farbene Kleid der kanadischen Schauspielerin Rachel McAdams

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Welterfolg mit «Love Story»

Petra Bohm | January 20th, 2010 | Autoren | Keine Kommentare »

Erich Segal ist tot   Mit seinem herzzerreißenden Schmachtfetzen «Love Story» hat der amerikanische Schriftsteller Erich Segal Millionen von Menschen zu Tränen gerührt. Nun trauern seine Leser um den Autor. Segal erlag am Sonntag in seinem Londoner Haus einem Herzinfarkt, berichtete die «New York Times» am Dienstag unter Berufung auf Segals Tochter Francesca. Ihren Angaben zufolge litt der 72-jährige Schriftsteller seit 25 Jahren an Parkinson. Der einstige Harvard-Absolvent, Sohn eines orthodoxen New Yorker Rabbiners und zweifache Vater lehrte zuletzt am Wolfson College im englischen Oxford. Der 1970 erschienene Roman war damals das meistgelesene Buch in den USA und ist inzwischen weltweit mehr als 20 Millionen Mal verkauft worden. Auch der gleichnamige Film mit Ryan O\’Neal und Ali MacGraw als heillos romantischem Liebespaar wurde ein Welterfolg. Er erhielt sieben Nominierungen für einen Oscar und spielte allein in den USA mehr als eine Milliarde Dollar ein. Segal lieferte auch das Skript für

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«Verleumdung»

Petra Bohm | January 19th, 2010 | Autoren, Krimis | Keine Kommentare »

Stieg Larsson Neuer Streit um Krimi-Autor Larsson Nach dem Krimi-Welterfolg für Stieg Larsson mit «Verblendung», «Verdammnis» und «Vergebung» jetzt eine «lupenreine Verleumdung»: So nennt die Lebensgefährtin des 2004 gestorbenen Schweden die erste Buchveröffentlichung eines Ex-Kollegen über den erst nach seinem Tod weltberühmt gewordenen Autor. «Mein Freund Stieg Larsson» betitelte der Ex-Kollege Kurdo Baksi sein Werk, in dem er aber wenig freundschaftliche Vorwürfe ausbreitet: Larsson habe in den 90er Jahren als Journalist für die Nachrichtenagentur TT gefälschte Interviews in den Dienst geschummelt, «parteiische Texte» geschrieben und sich als «überempfindlicher Gernegroß» aufgespielt. Über 20 Millionen Exemplare der «Millenniums-Trilogie» mit Larssons praktisch unbesiegbarer Heldin Lisbeth Salander sind bisher weltweit verkauft. Drei schwedische Verfilmungen laufen in den Kinos, und Hollywood steht auch schon bereit. Dass die Kultfrau Lisbeth von ihrem literarischen Erfinder mit übermenschlichen Kräften beim Kampf gegen brutale Männer, sowie auch beim Knacken von Computercodes, ausgestattet worden ist, hält Baksi für die Konsequenz

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«Totenverse»

Petra Bohm | January 19th, 2010 | Krimis | Keine Kommentare »

US-Autorin schreibt Dschidda-Krimi Dschidda, Saudi-Arabien: Am Strand wird die grausam zugerichtete Leiche einer jungen Frau gefunden. So beginnt der schon wegen des Tatortes ungewöhnliche Krimi «Totenverse» der amerikanischen Autorin Zoe Ferraris. Die Tote war Filmemacherin, die an einem Projekt arbeitete, das die Doppelmoral der arabischen Welt anprangern sollte. Damit haben die Pathologin Katya und der Wüstenführer Nayir, die sich – wie schon in Ferraris vorangegangenen Buch «Die letzte Sure» um die Aufklärung der Tat bemühen, schon ein treffliches Mordmotiv. Aber der Fall geht tiefer: Die Tote hatte Streit mit ihrem Bruder, der die Schwester den Verlockungen des Westens erliegen sah, und bei der Leiche finden sich Fotos einer alten, verbotenen Version des Korans, die die Wurzeln des islamischen Glaubens infrage stellen. Die Autorin hat selbst mehr als ein Jahr in einer strenggläubigen Gemeinde in Dschidda gelebt, ihr Buch zeigt, wie schwierig der Spagat zwischen dem Leben in der modernen Großstadt

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Hera Linds neue Liebeskomödie

Petra Bohm | January 18th, 2010 | Belletristik | Keine Kommentare »

Gewitzt wie «Tootsie» Hera Lind enttäuscht ihre Leser(innen) nicht. «Die Erfolgsmasche» heißt ihr neuestes pointenreiches Werk, in dem sich große Gefühle, Notlügen und viele wundersame Dinge zu einem heiteren Liebesroman vereinen. Dieses Mal nimmt die in Salzburg lebende deutsche Autorin das Gejammer vieler ihrer Geschlechtsgenossinnen kräftig auf die Schippe. Wenn du als Frau nicht weiterkommst, dann musst du es halt als Mann versuchen, lautet ihre nicht ganz ernst gemeinte Botschaft. Natürlich mangelt es nicht an herzergreifenden und seelenrührigen Begegnungen, wenn die Heldin, eine arme, arbeitslose Kolumnistin, alles Mögliche anstellen muss, um sich als allein erziehende Mutter durchzusetzen. Wer mit dem armen Menschenkind mitfiebert, sei beruhigt: Am Ende winkt auch ihm das Glück. Die neueste Geschichte aus der Feder von Hera Lind steckt voller Unwägbarkeiten und Probleme. Sonja Rheinfall – man beachte den Namen – liebt ihren Job als Kolumnistin einer Frauenzeitung. Hier kann sie sich so richtig austoben und vom

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Unbekannte Helden der Weltgeschichte

Petra Bohm | January 18th, 2010 | Uncategorized | Keine Kommentare »

Von der Antike bis ins 20. Jahrhundert Obwohl die Rolling Stones ihr 1966 ein musikalisches Denkmal setzten, wird Lady Jane wohl für immer eher unbekannt bleiben. In der Thronfolge von Heinrich VIII. nur an die vierte Stelle gesetzt, hatte sie doch noch vor den bekannten Töchtern des britischen Königs, Maria und Elizabeth, die Krone auf dem Haupt. Wenn auch nur für neun Tage. Wer war diese Lady Jane Grey, die auf Betreiben ihrer Cousine Maria schon im Teenie-Alter von 16 Jahren Kopf und Krone verlor? Diese und andere Fragen beantwortet der Autor und Publizist Helge Hesse in seinem Buch «Unbekannte Helden der Weltgeschichte». Nebenbei bemerkt: Auch Maria war nur kurze Zeit Herrscherin von England, bevor sie von ihrer Halbschwester Elizabeth I. abgelöst wurde. Und die ist – anders als Lady Jane – als bedeutende Königin in die Annalen eingegangen. Bedeutende Taten hat Lady Jane nicht vorzuweisen, dafür aber bemerkenswerte Haltung

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Orhan Pamuk:

Petra Bohm | January 18th, 2010 | Autoren | Keine Kommentare »

Foto: dpa «Anna Karenina» bester Roman aller Zeiten Der türkische Schriftsteller Orhan Pamuk (57) hält «Anna Karenina» von Leo Tolstoi für den besten Roman aller Zeiten. Die Leser könnten in den Text wie in eine Landschaftsmalerei eintauchen, sagte der Literatur-Nobelpreisträger (2006) bei einem Vortrag in der Berliner Humboldt- Universität. Beim Lesen eines Romans seien die Details wichtig. Sie könnten den Weg zum Zentrum einer Geschichte weisen. Pamuk unterschied zwei Sorten von Autoren: Die einen dächten beim Schreiben nicht über die Wirkung ihres Textes nach, die anderen reflektierten jedes Wort. Er selbst vereine beide Typen in sich. «Romane sind wie Träume», sagte Pamuk, der mit seiner Digitalkamera immer wieder Fotos vom überwiegend studentischen Publikum schoss. Die Leser nähmen einerseits an, dass die Geschichten real seien. Andererseits wüssten sie tief in ihrem Inneren, dass dem nicht so sei. Sie fragten sich ständig, welche Passagen eines Romans frei erfunden seien und welche auf

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“Titan” – Robert Harris in Bestform

Petra Bohm | January 17th, 2010 | Belletristik | Keine Kommentare »

Politik-Thriller um Cicero… Wie immer brillant recherchiert füllt der «Pompeji»-Autor die für moderne Augen schwarz-weiße Welt der Antike mit bunter Farbenpracht und schafft authentische Szenen, in die man unmittelbar eintauchen möchte. In «Imperium» hatte Robert Harris den Aufstieg des Marcus Tullius Cicero (106-43 v. Chr.) vom Anwalt mit rhetorischer Begabung an die Spitze der politischen Macht in der römischen Republik nachgezeichnet. In seinem neuen Band «Titan» schreibt er Ciceros Geschichte fort – und dies wieder einmal hoch spannend. Der Roman beginnt am Vorabend seiner Einführung als römischer Konsul und umfasst die fünf Jahre 63 bis 58 v. Chr., in denen die Republik Roms unaufhaltsam ihrem Untergang zustrebt. Wieder erzählt Ciceros Sekretär Tiro von den Ereignissen im Leben seines Herrn. Im Wahlkampf hat er sich geschickt gegen den korrupten Catilina durchgesetzt, doch seine Feinde haben längst nicht aufgegeben. Im Gegenteil: Die Intrigenschar wächst. Catilina hat eine Horde enttäuschter Aristokraten und Kriminelle

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