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Sachbuchautoren fragen nach ökonomischer Zukunft Deutschlands

Petra Bohm | October 5th, 2009 | Dossier/Akten | Keine Kommentare »

Die kritische Weltwirtschaftslage und kollabierende Finanzmärkte beschäftigen in diesem Herbst zahlreiche Sachbuchautoren… Dabei stehen Fragen der Moral der Banker und der ökonomischen Zukunft im Mittelpunkt. Daneben warten kompetente Analysen zur Zukunft der Demokratie und internationalen Politik auf ihre Leser. Wer es eher unterhaltsam möchte, kommt ebenso auf seine Kosten: Etliche Künstler-Biografien, kulturgeschichtliche Texte und Geschichtsbücher bieten reichlich Abwechslung. Die «Aufrichtigkeit im Kapitalismus» – so der Untertitel – stellt Wolfgang Engler in seinem Buch «Lüge als Prinzip» infrage. Er führt aus, wie Treu und Glauben vom Eigennutz der Marktteilnehmer als Garant des Gemeinwohls verdrängt wurden, und warnt davor, heute, in Zeiten harter Existenzkämpfe, den sozialen Zusammenhalt der Bürger aufs Spiel zu setzen. Eine bitterböse Insider-Analyse hat Katharina Weinberger mit «Kopfzahl-Paranoia. Von der Selbstzerstörung der Konzerne» vorgelegt: Nach ihrer Ansicht manövrieren die Wirtschaftsbosse ihre Unternehmen kurzsichtig in die Sackgasse. Börsennotierte Konzerne ordneten dem oberstes Ziel – einem satten Quartalsergebnis – Investitionen in

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Simpel von Marie-Aude Murail

Petra Bohm | October 5th, 2009 | Uncategorized | Keine Kommentare »

Simpel ist 22 Jahre alt und «ein I-d-i-o-t», wie er jedem gerne erklärt… Der geistig behinderte junge Mann, der in Wirklichkeit Barnabas heißt, ist auf dem Entwicklungsstand eines Dreijährigen stehen geblieben. Nach dem Tod der Mutter hat ihn der Vater in ein Heim gesteckt, das Simpel hasst. Bis ihn sein 17- jähriger Bruder Colbert da rausholt und mit ihm in eine Pariser WG zieht. Zunächst treffen Simpel und Colbert geballte Vorurteile und Abneigungen der vermeintlich so toleranten Studenten-WG. Schon bald aber stellt sich heraus, dass Simpel nicht nur ein absolut sympathischer Typ, sondern auch eine echte Bereicherung für das Leben der jungen Leute ist – schon allein deshalb, weil er alle in der WG schwelenden Streits und Liebeshändel einfach laut benennt und die Beteiligten zum mitunter urkomischen Reagieren zwingt. Die Französin Marie-Aude Murail hat eine wirklich witzige und warmherzige Geschichte geschrieben. Hörbuchsprecher Martin Baltscheit gelingt es, den Charme der Erzählung

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“Das Recht auf Rückkehr”

Petra Bohm | October 3rd, 2009 | Belletristik | Keine Kommentare »

Israel 2024: Ein Kind verschwindet… Als der vierjährige Bennie spurlos verschwindet, denkt sein Vater, Bram Mannheim, erst an einen Unfall, dann an ein Verbrechen. Dass das Verschwinden des Jungen mit Weltpolitik zu tun haben könnte, entdeckt er erst sechzehn Jahre später. Und er tut alles, um seinen Sohn wiederzubekommen. Leon de Winter ist ein politischer Mensch, seine Bloggs zum Thema Israel und Palästinenser werden viel gelesen. Hochpolitisch ist auch sein neuer Roman «Das Recht auf Rückkehr», der im Jahr 2024 in Israel spielt: Der Staat besteht nur noch aus einem schmalen Streifen Land am Meer, ist inzwischen ein Schrumpfstaat mit der Fläche Groß-Tel-Avivs. Polen wurde das mächtigste Land Europas und Putin hat Tschetschenien, Aserbaidschan und Georgien zerstört. Ein ehemaliger Hochschullehrer aus Princeton, Bram Mannheim, betreibt eine Agentur, die Eltern hilft, ihre verschwundenen Kinder aufzuspüren. Hintergrund ist sein eigenes Schicksal: Bennie, sein vierjähriger Sohn, verschwand eines Tages aus heiterem Himmel. Daran

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Tim Parks Roman «Träume von Flüssen und Meeren»

Petra Bohm | October 3rd, 2009 | Autoren | Keine Kommentare »

fängt seine Leser im Spinnennetz… Der Titel «Träume von Flüssen und Meeren» kommt so einschmeichelnd daher, dabei hat der englische Autor Tim Parks einen Roman geschrieben, in dem das Leben der drei Protagonisten implodiert. Die Beziehungsunfähigkeit von Menschen ist eines der immer wiederkehrenden Motive in Tim Parks Büchern, so auch in diesem, das in Delhi und in London spielt. John James, 24-jähriger Biologie-Doktorand aus London, erhält die kurze Nachricht vom überraschenden Tod seines Vaters Albert. Zusammen mit seiner Frau Helen, einer Ärztin, lebte er in Delhi, wo er seinen unorthodoxen Forschungen über Anthropologie nachging, sich den Ruf eines Wissenschaftlers erwarb, der Außenseiter in der akademischen Welt blieb, während sich Helen für die Ärmsten der Armen aufreibt. John hatte in der symbiotischen Beziehung des Paares keinen Platz: Er wuchs in Internaten auf, wurde abgeschoben, auch wenn er die beste Erziehung genoss, die für Geld zu haben war. Gleichwohl hat er sich

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“Dewey und ich”- Ein Kater mit magischer Ausstrahlung

Petra Bohm | October 3rd, 2009 | Belletristik, Biografien, Tiere | Keine Kommentare »

Nach dem tollpatschigen Labradorhund Marley, dessen bedingungslose Treue ein weltweites Publikum berührte, wirbt jetzt der kleine Kater Dewey um die Gunst der Leser… In Nordamerika hielt sich die bezaubernde, auf Fakten beruhende Erzählung von Vicki Myron wochenlang auf den Bestsellerlisten. Sie eroberte sogar den Spitzenplatz der «New York Times». Unter dem deutschen Titel «Dewey und ich – Die wahre Geschichte des berühmtesten Katers der Welt» erschien sie jetzt im Münchner Verlag Page & Turner. Es heißt, die Oscar-Preisträgerin Meryl Streep sei so ergriffen gewesen von der Geschichte, dass sie auf das Angebot der weiblichen Hauptrolle sofort einging. Sie wird die Autorin Vicki Myron spielen, eine Bibliothekarin und alleinstehende Mutter. Myron ist – oder vielmehr war – zu Deweys Lebzeiten – die Leiterin der öffentlichen Bücherei von Spencer, einer Kleinstadt im US-Bundesstaat Iowa, einer der Kornkammern Amerikas. Sie fischt an einem bitterkalten Morgen im Januar 1988 ein halb erfrorenes Bündel mit

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Limit

Petra Bohm | October 2nd, 2009 | Belletristik | Keine Kommentare »

Frank Schätzing beendet das Warten seiner Fans: am 5. Oktober erscheint sein neuer Thriller Limit. Die dpa durfte vorab lesen und hat  den Autor interviewt… Frank Schätzing mag keine halben Sachen. Seine Bücher sind dick und aufwendig recherchiert und seine Plots ausufernd. Das gilt erst recht für seinen neuen Roman «Limit». Er ist ein mehr als 1300 Seiten starkes Beispiel für die Schätzingsche Meisterschaft, bei Dutzenden von Figuren und einer Handlung, die an etlichen verschiedenen Orten auf fast allen Kontinenten und im Weltraum spielt, den Überblick zu behalten. «Limit» ist eine unorthodoxe Mischung aus Science Fiction, Spionageroman und Actionthriller. Der Plot ist mindestens so an den Haaren herbeigezogen wie in Schätzings Bestseller «Der Schwarm». Aber seine Geschichte erzählt der 52-jährige Autor auch diesmal so spannend, dass man das Buch am liebsten nicht aus der Hand legen würde. Und noch mehr als das: Je weiter man liest, umso mehr taucht man

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Hector & Hector und die Geheimnisse des Lebens

Petra Bohm | October 2nd, 2009 | Autoren | Keine Kommentare »

Ein Junge findet das Leben ganz schön kompliziert. Und sein Vater, der Glücksexperte Hector, stellt fest, dass die ewigen Fragen niemals aufhören… Voller Weisheit und mit frechem Charme erzählt François Lelord die Geschichte von dem Kind, das wir alle einmal waren, und von der großen Unternehmung, die Geheimnisse des Lebens zu entdecken. Petit Hector hatte schon als Junge Glück in seinem Leben. Sein Vater, der auch Hector hieß, war Psychiater und riskierte also nicht, arbeitslos zu werden. Auch Maman arbeitete viel, und sie kochte köstliche Gerichte wie Brathähnchen oder Schinken mit Kartoffelpüree. Von Zeit zu Zeit spielten Petit Hector und Hector sonntags Fußball. Und dennoch war Petit Hector nicht immer glücklich. Das Leben stellte so viele komplizierte Fragen an ihn: Die einen sagten, man dürfe niemals lügen, die Welt würde schrecklich, wenn alle es täten. Die anderen behaupteten, ein bisschen Schlechtes schade nicht, wenn man damit viel Gutes erreichte. Was

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Der kleine Hector und die großen Fragen

Petra Bohm | October 2nd, 2009 | Im Blickpunkt | Keine Kommentare »

{cms:video:0}Was ist richtig? Was ist falsch? Ist lügen schlecht? Was ist klug? Fragen wie diese stellt sich der kleine Hector immer wieder. In “Hector & Hector und die Geheimnisse des Lebens” beschreibt François Lelord die Welt aus der Sicht eines Kindes… {cms:clear} Redaktion Kristina Jessen & Kristina Tschesch

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«Lippels Traum» nach Paul Maar

Petra Bohm | October 2nd, 2009 | Preise und Events | Keine Kommentare »

Kinostart am 8. Oktober: eine gelungene Kinderbuchverfilmung Paul Maars Bücher gehören zu den Klassikern der Kinderbuch-Literatur. Mit lustigen, oft tiefgründigen Geschichten und Wortwitz hat der Schriftsteller die Herzen vieler Kinder und Erwachsener erobert. Einige seiner Werke wurden auch verfilmt. Nach «Das Sams», «Sams in Gefahr» und «Herr Bello» kommt am 8. Oktober mit «Lippels Traum» wieder eines seiner Bücher ins Kino. Darin träumt sich der elfjährige Lippel nachts in eine fantastische Märchenwelt im Morgenland, in der er aufregende Abenteuer erlebt. Er sei selbst als Kind so ein «Lippel» gewesen, sagte Maar im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. «Ich war auch so ein Träumer, und ich habe als Zehnjähriger ein Kinderbuch mit Geschichten aus 1001 Nacht gekriegt.» Den Sorgen des Alltags entflieht der elfjährige Lippel in seinen Träumen. Kaum ist er eingeschlafen, schon meistert er Abenteuer im fernen Orient. Im wirklichen Leben muss sich Lippel (Karl Alexander Seidel, «Hände weg

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Literarische Fernsehwoche vom 05.10.- 11.10.2009

Petra Bohm | October 2nd, 2009 | Fernsehtipps | Keine Kommentare »

die wöchentlichen Literaturtipps fürs TV Montag, 5. Oktober 21.00h 3SAT: Der Dativ ist dem Genetiv sein Tod (Teil 2/3)In seiner “Bastian Sick-Schau” präsentiert Deutschlands bekanntester Sprachpfleger das Beste aus seinem Bühnenprogramm, kombiniert mit Sketchen, hochkarätigen Gästen und einem kleinen Deutsch-Quiz. Wer oder was ist eigentlich der “Wemsing-Fall”, was versteht man unter einem “Rattenstuhl”, und gibt es tatsächlich “Kalbsbrust von der Schweinelende”? (Wdhlg von 2008) Montag, 5. Oktober 22.25h 3SAT: Gero von Böhm begegnet: Claudio MagrisDer Journalist, Autor und Regisseur Gero von Boehm stellt in intensiven 45-Minuten-Gesprächen interessante Menschen unserer Zeit vor. Nicht, wie üblich in einer Studiodekoration, sondern an Plätzen, die seinen Protagonisten etwas bedeuten. Diesmal trifft er den Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels, Claudio Magris. Der Journalist trifft sich mit dem Germanisten in dessen Geburts- und Heimatort Triest. Montag, 5. Oktober 23.25 BR: LeseZeichenLiteraturmagazin. Die Themen: Majella Lenzen, Das möge Gott verhüten; Arnold Retzer,Lob der Vernunftehe; Feridun Zaimoglu,

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