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In vier Tagen will Julia heiraten

Petra Bohm | September 7th, 2009 | Belletristik | Keine Kommentare »

Nach einer endlosen Reihe von Enttäuschungen durch ihren Vater hat die junge New Yorkerin geahnt, dass dieser auch bei ihrer Hochzeit wieder einmal durch Abwesenheit glänzen wird… »Nun?«, fragte er ungeduldig. »Kommt er?« Julia schüttelte den Kopf. »Welche Ausrede hat er diesmal parat?« Julia holte tief Luft und sah Stanley an. »Er ist tot!« Die beiden Freunde blickten sich eine Weile schweigend an. »Diese Entschuldigung kannst du wirklich nicht in Frage stellen«, flüsterte Stanley schließlich. Statt zu heiraten, muss Julia nun eine Beerdigung organisieren. Da bekommt sie ein seltsames Paket – Inhalt ist der jüngst verstorbene Papa höchstpersönlich – inklusive Fernbedienung. Vater und Tochter haben nun sechs Tage Zeit für “all die ungesagten Worte” zwischen ihnen und einen Ausflug in die Vergangenheit… Ein toter Vater, der quicklebendig aus einer Kiste steigt, ist also das zentrale Element dieser tragisch-romantischen Komödie, die trotz dieses märchenhaften Einstiegs den Leser in eine sehr reale

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Roger Willemsen: nächtliche Streifzüge durch Bangkok

Petra Bohm | September 7th, 2009 | Uncategorized | Keine Kommentare »

Eine außergewöhnliche Liebeserklärung an die asiatische Metropole mit Bildern von Fotograf Ralf Tooten Roger Willemsen hat seine Liebe in Thailand gefunden: Er hat sein Hotelzimmer nie vor 18 Uhr verlassen und ist erst morgens zurückgekehrt. Er hat seine Nächte mit ihr verbracht. Er hat sich treiben lassen. Nun, längst wieder zurück in Hamburg, hat der Schriftsteller ihr sein jüngstes Buch gewidmet: «Bangkok Noir». «Ich kenne keine Stadt, bei der die Vergnügungen einer Nacht derartig weit gefächert sind wie in Bangkok», sagt Willemsen. Er war bei Kick-Boxern, beim Aura- Fotografen, auf den Nachtmärkten, ist mit den Rettungskommandos über die Straßen gedonnert – alles bei Nacht. Es war keine Liebe auf den ersten Blick. Als junger Mann reiste Willemsen vor 30 Jahren zum ersten Mal in die Hauptstadt Thailands. Von der Stadt war er zunächst alles andere als begeistert. «Ihre Schönheit hat sich mir zuerst überhaupt nicht erschlossen, weil ich sie zu

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Liebe hat mit Vernunft wenig bis nichts zu tun

Petra Bohm | September 7th, 2009 | Belletristik | Keine Kommentare »

Eine kleine Lektüre über die Zerrissenheit einer Frau zwischen Familie und der vermeintlich großen Liebe… Im Zug beginnt Jürg Amanns neuester Roman, und im Zug endet er. Tatsächlich unternimmt die Hauptfigur Emma in «Die kalabrische Hochzeit» eine Reise, kommt aber nie wirklich an. Diese Reise führt durch ihre Gefühlswelt, in der es nicht gut aussieht. Denn nach mehr als zehn Jahren platzt Lorenzo abrupt in ihr Leben. Der war ihr Liebhaber, ihre Beziehung zerbrach damals aber. Und nun lebt Emma schon lange in einem anderen Leben, mit Ehemann Carlo und Tochter Laura. Damit startet auch ein Hin- und Hergerissen-Sein. Die Lehrerin Emma pendelt nicht nur in ihrer Gefühlswelt, sondern auch in der realen. Sie sitzt dauernd im Zug von Triest (Carlo und Tochter) zu geheimen Treffen in Bologna oder Venedig, schließlich sogar Kalabrien (Lorenzo). In Rückblenden merkt der Leser nach und nach, wie Emmas Welt mehr und mehr ins Wanken

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Uwe Friedrichsen erzählt vom «Handauflegen»

Petra Bohm | September 7th, 2009 | Uncategorized | Keine Kommentare »

Ein prickelndes, sehr vergnügliches Hörerlebnis mit überraschendem Ende… Die Trauergemeinde ist betroffen. Natürlich auch, weil der gut aussehende Masseur sein Leben schon in so jungen Jahren lassen musste. Aber in erster Linie haben die TV-Sternchen, Architekten, Politiker und Staatssekretäre Angst, dass der liebe Verblichene ihnen möglicherweise etwas Unerfreuliches hinterlassen haben könnte – Aids zum Beispiel. Denn der sensible Masseur hat bei seinen Londoner Kunden und Freunden offenbar weit mehr als «Handauflegen» praktiziert. Schauspieler Uwe Friedrichsen erzählt die skurrile Geschichte des britischen Autors Alan Bennett («Die souveräne Leserin») mit genau der richtigen Mischung aus lustvoller Süffisanz und ironischer Distanz. Auch Erzdiakon Treacher wird immer unruhiger je offenherziger die Bekenntnisse seiner Trauerfeier- Besucher werden – hatte er doch selbst eine Schwäche für den schönen Mann mit den Zauberhänden. Und dann sitzt da noch einer von Treachers geistlichen Vorgesetzten im Kirchenschiff… © dpa Alan Bennett, 1934 in Leeds geboren, hat in Oxford studiert

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Gruselig: Simon Becketts Thriller «Flammenbrut»

Petra Bohm | September 7th, 2009 | Krimis | Keine Kommentare »

Für Kate steht fest: Kind ja, Mann nein… Es ist nicht so, dass die junge Geschäftsfrau sich nicht nach Liebe, Heim und Familie sehnt. Doch nach einer unguten Erfahrung mit ihrem Verflossenen Paul hat sie erst einmal die Nase gestrichen voll von einer festen Bindung. Als 33-Jährige vermeint sie allerdings, ihre biologische Uhr bereits ticken zu hören. Ein Zeitungsartikel bringt sie auf die Idee: künstliche Befruchtung und ein Kind, das nur ihr allein gehört. Ob sich der teuflische deutsche Titel «Flammenbrut» des Romans von Simon Beckett allerdings auf das Ergebnis des asexuellen Vorgangs bezieht, muss der Leser selbst herausfinden. Auch Beckett schöpfte übrigens die Idee für seinen Thriller aus einem Zeitungsartikel, wie er im Vorwort schreibt. Dies allerdings bereits Ende der 90er Jahre. Der englische Autor, vor allem durch seine späteren Kriminalromane um den Forensiker David Hunter («Kalte Asche», «Leichenblässe») bekannt, nahm nun die deutsche Edition des 1997 in Großbritannien

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Erfolgreich wie umstritten: Joachim Fernau

Petra Bohm | September 7th, 2009 | Autoren | Keine Kommentare »

«Wer ist denn Joachim Fernau?», dürften sich viele jüngere Deutsche heute fragen.. Einst schrieb Fernau einen Bestseller nach dem anderen, was er anpackte, wurde zum Verkaufserfolg. Heute kommt er meist nur noch in den Feuilletons oder im Kultur-Radio vor. Dort aber wird noch genauso heftig über ihn gestritten wie schon in den 1960er und 70er Jahren. Meist kommt Fernau dabei nicht besonders gut davon. Am 11. September wäre er 100 Jahre alt geworden. Er starb 1988 in München. Schon zu Lebzeiten bewegte sich Fernau zwischen den Extremen – und zwar den heftigsten: Während seine locker geschriebenen historischen Abhandlungen in tausenden deutschen Bücherregalen standen, wurde er von Kritikern und liberalen Lesern regelrecht gehasst. «Widerling» wurde er gerufen, seine Bücher als «Ramsch» und «Geplapper» beschimpft. Seine Geschichts-Umdeutungen seien völlig subjektiv und unwissenschaftlich, er sei ein arroganter Besserwisser. Die konservative Gegenseite lobte, Fernau habe mit seinen Büchern ein Zeichen gegen das langweilige Aufzählen

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Beatrice von Weizsäckers Interesse für Politik

Petra Bohm | September 7th, 2009 | Politik und Gesellschaft | Keine Kommentare »

Wenn die Tochter des früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker behauptet, sich nicht für Politik zu interessieren, kann das nur ein Kunstgriff sein… Und so ist der Titel ihres Sachbuches für Politik- und Wahlmüde «Warum ich mich nicht für Politik interessiere» auch eher satirisch zu sehen. Allerdings räumt Beatrice von Weizsäcker ein, dass sie diejenigen versteht, die nicht mehr zuhören wollen, wenn es Politikern in erster Linie um ihre eigene Partei und nicht um die Sache geht. Doch sie will Lust auf Einmischung und Lust auf Politik machen. Für sich selbst hat die 1958 in Essen geborene Journalistin einen eigenen Weg gefunden: Sie engagiert sich in politischen und kirchlichen Organisationen, deren Themen und Anliegen ihr wichtig sind. So gab sie zum Beispiel ihre Stellung als politische Redakteurin beim Berliner «Tagesspiegel» auf und wechselte zur seinerzeit neu gegründeten Stiftung zur Entschädigung ehemaliger Zwangsarbeiter. Sie ist Mitglied im Präsidium des Ökumenischen Kirchentages und

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Front gegen Googles weltweites Bücher-Reich wächst

Petra Bohm | September 7th, 2009 | Dossier/Akten | Keine Kommentare »

Finden Sie das Digitalisieren von Büchern grundsätzlich sinnvoll und nützlich? Sollten darüber der Autor oder seine Nachfahren entscheiden dürfen, oder macht das Internet den Buchmarkt kaputt, so wie es der Musikindustrie widerfahren ist? Diskutieren Sie mit anderen Bücherfreunden über dieses brisante Thema auf unserer Lettra-Fanpage bei Facebook ! Weltweit hat Google in den vergangenen Jahren bereits zehn Millionen Bücher digitalisiert. Jetzt steht der Internet-Konzern vor seinem größten literarischen Coup: In den USA hat sich Google mit Autoren und Verlagen in einem Vergleich vor Gericht darauf geeinigt, dass auch urheberrechtlich geschützte Bücher gescannt und Nutzern im Internet in längeren Passagen zur Verfügung gestellt werden können. Darunter sind aber auch Millionen von Büchern nicht-amerikanischer Autoren. Dies hat nun in Deutschland die Buchbranche sowie Schriftsteller von Daniel Kehlmann bis Siegfried Lenz auf die Barrikaden gebracht. Auch die Bundesregierung hat diese Woche vor dem Gericht in New York Bedenken gegen den Vergleich angemeldet. Die

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Autor Philip Kerr erhält bestdotierten Krimi-Preis

Petra Bohm | September 6th, 2009 | Preise und Events | Keine Kommentare »

Barcelona(dpa)Der schottische Bestsellerautor Philip Kerr hat den höchstdotierten Krimi-Preis der Welt gewonnen… Der 52-Jährige erhielt den 125 000 Euro schweren RBA-Preis am Donnerstagabend in Barcelona für sein Buch «If the Dead Rise Not», das während der Naziherrschaft in Berlin spielt. Im Mittelpunkt steht wie schon in einigen seiner früheren Romane der Privatdetektiv und ehemalige Kriminaloberkommissar Bernie Gunther. Kerr setzte sich mit seinem Werk gegen fast 170 Konkurrenten durch. Die Jury hob die Erzählkunst des Schriftstellers hervor. Das Buch erinnere an Genre-Klassiker wie etwa die Romane Raymond Chandlers. Der RBA-Preis ist vor drei Jahren von dem gleichnamigen spanischen Verlag aus Barcelona ins Leben gerufen worden.

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Harbour Front – volle Fahrt voraus!

Petra Bohm | September 6th, 2009 | Preise und Events | Keine Kommentare »

Am Mittwoch geht es los und seit Ferienende zieht der Kartenverkauf für das Harbour Front Literatur-festival in Hamburg kräftig an… Alle heimgekehrten Literaturinteressierten scheinen nun den Monat September zu planen. So sind die einzelnen Veranstaltungen am Eröffnungstag wie die Lesungen mit Wolf Biermann, Paul Maar, Uwe Timm und Sebastian Fitzek bereits ausverkauft oder bis auf wenige Restkarten beschränkt.Auch bei den übrigen 83 Veranstaltungen wird es langsam eng. Gefragt sind hier natürlich vor allem die großen Namen. Die Abende mit Cornelia Funke, Siegfried Lenz, Hakan Nesser und der Abschlussabend mit Harry Rowohlt sind nahezu ausgebucht.  „Nun gilt es, sich rasch Restkarten zu sichern.  Außerdem lohnt es sich, neugierig zu sein auf nicht so Bekanntes und Neues zu entdecken, wie man es  bei den beiden Debütantensalons am 12. und am 19. September erleben kann”, so die Festivalleitung. Alle Informationen und Termine gibt es hier www.harbourfront-hamburg.com Online-Ticket-Bestellungen sind auch möglich unter: www.hamburg-tourism.de www.ticketonline.com

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