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Wenn Günter Grass Tintenfische «melkt»…

Petra Bohm | August 12th, 2009 | Autoren | Keine Kommentare »

Portugal im Sommer, Atlantikküste. Günter Grass gleitet in Badehose mit Maske ins Wasser, taucht ab… …Beharrlich verfolgt er einen Tintenfisch, zupft ihn an seinen Armen, ärgert ihn, bis dieser wie auf der Flucht vor Feinden Tinte absondert. Blitzschnell saugt Grass, wie er weiter erzählt, mit einem Spezialgerät die dunkle Flüssigkeit auf und schwimmt zurück an Land. Später wird der Künstler mit der selbst «gemolkenen» Tinte zeichnen, so wie 1990 für den Band «Totes Holz» über sterbende Wälder oder 1988 Kalkutta-Blätter über seine Indien-Erfahrungen. Dass Grass seit Jahrzehnten Naturtinte aus Tintenfischen selber gewinnt ist wahr, die Unterwasserjagd samt «Melken» aber natürlich frei erfunden. «Es gab Leute, die glaubten das», lacht der für seine Fabulierlust berühmte Nobelpreisträger («Die Blechtrommel»), der diese Geschichte besonders seinen Enkeln gern erzählt und den einen oder anderen damit nasführt. Seine Bücher illustriert der inzwischen 81-jährige Autor und bildende Künstler selbst. Spielt beim Tintenmachen des Kaschuben, der in

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Herr Mozart wacht auf

Petra Bohm | August 12th, 2009 | Uncategorized | Keine Kommentare »

Eine phantasiegeladene, humorvolle Zeitreise in das moderne Wien – Liebesgeschichte inklusive Am Vorabend noch hat er auf dem Sterbebett gelegen. Nun erwacht Mozart an einem unbekannten Ort und – wie ihm nach und nach klar wird – in einer fremden Zeit. Die Ungeheuerlichkeit seiner Zeitreise ins Jahr 2006 kann er sich nur mit einem göttlichen Auftrag erklären: Er soll endlich sein Requiem beenden. Als wunderlicher Kauz und lebender Anachronismus irrt Wolfgang durch das moderne Wien, wagt nicht mehr, sich Mozart zu nennen, und scheitert an U-Bahntüren und fehlenden Ausweisen. Einzig die Musik dient ihm als Kompass, um sich in der erschreckend veränderten Welt zu orientieren. Zur Seite stehen ihm ein polnischer Stehgeiger, das Mädchen Anju und seine Lust, hergebrachte Harmonien auf den Kopf zu stellen. Doch je länger sich Wolfgang in der fremden Zeit aufhält, desto drängender wird die Frage, was ihn erwartet, wenn er das Requiem vollendet hat. “Glücklicherweise

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Literarische Fernsehwoche vom 17.08-23.08.2009

Petra Bohm | August 12th, 2009 | Fernsehtipps | Keine Kommentare »

Dienstag, BR die wöchentlichen Literaturtipps fürs TV Montag, 17. August 20.15h ORF2: Utta Danella – Tanz auf dem Regenbogen (D/2007)Melodram nach dem gleichnamigen Roman der Erfolgsautorin. Die attraktive Floristin Hanna verliebt sich Hals über Kopf in den berühmten Opernsänger Roman Rusnak. Im Überschwang der Gefühle heiraten die beiden, doch aus ihrem märchenhaften Traum vom großen Glück erwacht Hanna bald im goldenen Käfig. Während sie allein in dem großen Haus am Tegernsee zurückbleibt, jagt Roman in Begleitung seiner Managerin von einem Termin zum nächsten. Hanna fühlt sich einsam – und zunehmend hingezogen zu dem Tierarzt Christian, der sie zu mehr Eigenständigkeit ermuntert. Schweren Herzens gesteht Hanna sich ihre Liebe zu Christian ein. Doch ihr Entschluss, Roman zu verlassen, gerät ins Wanken, als dieser schwer erkrankt … Dienstag, 18. August 20.15h 3SAT: Daniel Käfer – Die Villen der Frau HürschLiteraturverfilmung, Österreich, Deutschland, 2005, 90 minKäfers erfolgreiches Berufsleben als Chefredakteur ist seit wenigen

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Zum Kinostart von “Coraline”

Petra Bohm | August 12th, 2009 | Uncategorized | Keine Kommentare »

Animationsfilm und Roman zum Film sind auch ein Spaß für märchenbegeisterte Erwachsene! Das Team, das diese Puppenanimation realisierte, allen voran Regisseur Henry Selick, hat schon mit «Nightmare before Christmas» für Furore gesorgt. Coraline zieht mit ihren wenig an ihr interessierten Eltern in eine alte Villa in Oregon. Einem Haus voller schrulliger Mitbewohner, zwei ehemaligen Erotikdarstellerinnen, nebst ausgestopften Hunden und einem russischen Akrobaten. Eines Tages entdeckt Coraline eine Geheimtür, und eine Geschichte wie «Alice im Wunderland» beginnt. In einer Parallelwelt kümmern sich die Eltern liebevoll um das Kind, merkwürdig nur, dass sie statt Augen Knöpfe haben. Auch der Nachbarsjunge ist anders als im richtigen Leben ein netter Kerl, bis diese Traumwelt zum Alptraum wird: Ihre andere Mutter will ihr ebenfalls Knopfaugen machen, sie entpuppt sich als böse Hexe, die es nicht nur auf sie, sondern auch auf ihre Eltern aus der realen Welt abgesehen hat. Der als «besonders wertvoll» eingestufte Film

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Ein Roman wie warmer Vanillepudding mit Erdbeeren

Petra Bohm | August 12th, 2009 | Im Blickpunkt | Keine Kommentare »

{cms:video:0}Kossi rezensiert den Roman “Nele & Paul” von Michel Birbaek {cms:clear} Paul liebt Nele schon seit der Kindheit. Doch neun Jahre lang lebte sie in einem anderen Land. Und jeden Tag vermisste er sie mehr und mehr. Bis sie eines Tages wieder vor ihm steht. Doch hat ihre Liebe Bestand? Wird Nele in dem kleinen idyllischen Dorf bleiben, in dem sie beide aufgewachsen sind? Oder gibt es Komplikationen, die ein Bleiben verhindern könnten?Der Autor erzählt eine moderne Liebesgeschichte, die lustig, herzlich und so emotional ist, dass sie sich anfühlt wie warmer Vanillepudding mit Erdbeeren schmeckt: Grandios!

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Nele & Paul

Petra Bohm | August 12th, 2009 | Belletristik | Keine Kommentare »

Das ist das Problem mit der großen Liebe – sie versaut einen für die Kleinen… Paul, der Polizeibeamte, liebt Nele schon sein ganzes Leben lang. Zusammen sind sie aufgewachsen und haben alles zusammen entdeckt: das Dorf, das Leben, die Liebe. Für Paul könnte es immer so weitergehen, doch Nele will irgendwann mehr. Raus aus dem ländlichen Mief, in die große weite Welt. Paul muss sich entscheiden – und bleibt auf dem Dorf bei seiner behinderten Mutter. Während Paul versucht, sich mit anderen Frauen zu trösten, erkennt er doch nach jedem One-Night-Stand, dass ihm Nele jeden Tag fehlt. Als sie dann plötzlich eines Tages, nach neun langen Jahren der Sehnsucht, wieder vor ihm steht, kann er es kaum glauben. Nele ist zurückgekommen und nach anfänglicher Scheu nähern sich die beiden wieder an. Eine sehr wichtige und tragende Rolle in diesem Roman spielt auch Mor, die Mutter von Paul, bei der Nele

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Kossi rezensiert Nele & Paul von Michel Birbaek

Petra Bohm | August 11th, 2009 | Autoren, Videos | Keine Kommentare »

Paul liebt Nele schon seit der Kindheit. Doch neun Jahre lang lebte sie in einem anderen Land. Und jeden Tag vermisste er sie mehr und mehr. Bis sie eines Tages wieder vor ihm steht. Doch hat ihre Liebe Bestand? Wird Nele in dem kleinen idyllischen Dorf bleiben, in dem sie beide aufgewachsen sind? Oder gibt es Komplikationen, die ein Bleiben verhindern könnten? Der Autor erzählt eine moderne Liebesgeschichte, die lustig, herzlich und so emotional ist, dass sie sich anfühlt wie warmer Vanillepudding mit Erdbeeren schmeckt: Grandios!

Titel: Nele & Paul: Roman

Autor: Michel Birbaek

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Struwwelpeter reloaded

Petra Bohm | August 9th, 2009 | Im Blickpunkt | Keine Kommentare »

{cms:video:0}Kann man den “Struwwelpeter” noch moralischer, noch krasser und noch emotionaler machen? Fil und Atak, zwei Künstler aus Berlin, haben genau das gewagt. Beim Verlag “Kein & Aber” ist ihre Coverversion des Kinderbuchklassikers erschienen. Das zündelnde Paulinchen, der Suppenkaspar und der Zappelphilipp – alle sind sie wieder dabei. Aber auch das Kind von heute darf nicht fehlen: Justin, computersüchtig und gelangweilt. {cms:clear} Redaktion: Kristina Jessen & Kristina Tschesch

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Der neue Struwwelpeter

Petra Bohm | August 9th, 2009 | Uncategorized | Keine Kommentare »

Lustige Geschichten und drollige Bilder frei nach Heinrich Hoffmanns Kinderbuchklassiker Der Struwwelpeter ist eines der erfolgreichsten Bücher Deutschlands. Zum 200. Geburtstag des Autors Heinrich Hoffmann lassen die Comic-Künstler ATAK und Fil den Geist dieser Geschichten neu aufleben. Dies ist keine Parodie, kein antiautoritärer Hippie-Struwwelschnack und keine verflachte Häppchenanhäufung, sondern eine in Wort und Bild vom Geist des Originals durchdrungene Coverversion. Wie eine Rockband, die ihre Lieblingssongs covert, gingen ATAK und Fil an die Geschichten um Zappelphilipp, Hans-guck-in-die-Luft & Co. heran. Und wie eine Heavy-Metal-Coverversion gern noch härter als das Original klingt, so findet man auch hier eine strengere Moral, eine derbere Bildsprache, einen politisch unkorrekteren Humor sowie den feinen Hauch des Bösen, der dieses großartige Buch seit 164 Jahren umweht.

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Im Schlamm sind alle gleich

Petra Bohm | August 7th, 2009 | Dossier/Akten | Keine Kommentare »

Vom 15.-17. August 1969 fand das legendärste Open-Air-Festival aller Zeiten statt: Woodstock. Drei Tage und Nächte lang Friede, Freiheit, Rock’n’Roll – trotz heftiger Regengüsse, Stromunterbrüchen, Lebensmittelknappheit und langer Schlangen vor den Toiletten … Eigentlich war Woodstock ein grandioses Missverständnis. Ein spektakuläres Fiasko. Mehr noch: Genau genommen fand Woodstock gar nicht statt. Jedenfalls nicht im idyllischen Künstlerkaff Woodstock selber, dem Wohnort von so illustren Musikern wie Bob Dylan, The Band und Tim Hardin, sondern auf einem Farmgelände im gut 70 Kilometer entfernten Bethel. Der Name Woodstock wurde gewählt, weil der Ort dank seiner prominenten Bewohner einen weitherum wohlklingenden Namen hatte, der die Hippies aus dem nahen New York aufs Land locken sollte. Und sie kamen, die Hippies, in Massen und von überall her, und das war der Beginn einer drei Tage währenden Katastrophe, bei der so gut wie alles schief ging, was an einem Festival schief gehen kann. Statt der erwarteten

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