Auf zur Frankfurter Buchmesse 2014

Die Vorbereitungen laufen. literadio wird wieder live direkt von der Frankfurter Buchmesse berichten und die Beiträge werden on demand in unserem Archiv zu finden sein. Das Programm steht und wird demnächst publiziert.  

Team Frankfurter Buchmesse 2014:
Christian Berger (aufdraht – Redaktion, Technik)
Daniela Fürst (literadio – Redaktion, Programmkoordination
Herbert Gnauer (o94.0 – Redaktion/Technik)
Regina Leibetseder-Löw (Photographin/Webadmina)
Vincent Luger (aufdraht – Technik)
Erika Preisel (FRS – Redaktion)

 

 

Über die Anonymität im Internet

literadio on air 8-14 bringt ein Gespräch mit Ingrid Brodnig über ihr im Czernin Verlag erschienenes Sachbuch “Der unsichtbare Mensch. Wie Anonymität im Internet unsere Gesellschaft verändert.”

“Von hasserfüllten Postings über Facebook bis hin zur Enthüllungsplattform Wikileaks: Die Anonymität ist zu einem zentralen Thema des 21. Jahrhunderts geworden. Wann ist die Geheimhaltung der eigenen Identität berechtigt und notwendig? Und wann wird sie als schützender Mantel missbraucht?” (Czernin Verlag)

Ein lesbares und lesenswertes Sachbuch zu einem aktuellem gesellschaftlichen Diskurs. Brodnig setzt sich differenziert mit der Thematik auseinander und bringt viele belegte Beispiele pro und contra die Anonymität im Netz. So verwundert es nicht, dass Sie auch für einen differenzierten Umgang mit der Anonymität plädiert. Wer glaubt, dass für Anonymität ausreicht Nicknames zu verwenden, ist jedenfalls auf dem Holzweg. Wirkliche Anonymität im Netz fordert mehr technische Kenntnisse von den UserInnen. Im Alltag wird jedoch die Anonymität bei Postings oftmals nur für flegelhaftes verhalten genutzt – und das schadet dem gesellschaftlichen Diskurs. Jedenfalls gilt es der Problematik mehr Aufmerksamkeit zu widmen und konstruktive Lösungen zu finden. Brodnig bringt auch hier Beispiele.

Solidaritätslesung #freejosef 13.8.2014

Die Österreichische Hochschüler_innenschaft (ÖH) und die Hochschüler_innenschaft an der Universität Wien veranstaltete am 13. August um 19 Uhr eine Lesung für Repressionsbetroffene wie den kürzlich nicht rechtskräftig verurteilten Antifaschisten Josef S.

literadio zeichnete die Veranstaltung “Josef erlesen” - Autor_innen lesen für Josef vollständig auf und bringt hier den Mitschnitt zum Nachhören.

Es lesen:
Teil 1 der Aufzeichnung: Martin Amanshauser, Olja Alvir , Andreas Pittler

Teil 2 der Aufzeichnung:  Susanne Scholl, Lydia Mischkulnig, Doron Rabinowich

Teil 3 der Aufzeichnung: Julya Rabinowich, Stefanie Sargnagel, Denice Bourbon, und Kurto Wendt

Eine  gemeinsame Lesung gegen die Verrohung und Aushöhlung des österreichischen Rechtssystems. Der Verkaufserlös der von den Verlagen frei zur Verfügung gestellten Bücher sowie sämtliche Spenden kommen den Verteidigungskosten von Josef zugute.

Kurto Wendt meint zu seinen Motiven: “Ein Justiz- und Exekutivskandal jagt den anderen. WKR-Protest-Prozesse, Fluchthilfeanklagen, Hausräumung und jetzt ein Staatsanwalt der Rechtextremen Daten und Adressen von antifaschistischen Informant_innen aushändigt und darin kein Problem sieht. Wir müssen uns nicht nur informieren, sondern auch formieren.”

Der Autor Andreas Pittler sagt: “Entgegen anderslautenden Aussagen ist unsere Justiz nicht unparteiisch. Im Zweifel stellt sie sich immer an die Seite der Mächtigen. Und selbst wenn man vollkommen unschuldig ist, kann man durch ein Verfahren hierzulande ruiniert werden. Dagegen gilt es Stellung zu beziehen.”

Auch Julya Rabinowich spielt auf den Prozess gegen Josef S. an: “Ich mache mit, weil Kafka nicht Alltag werden darf.”

“Mit dieser Veranstaltung wollen wir auch unsere Kritik an der aktuellen Repressionswelle gegen viele Antifaschist_innen und Studierende zum Ausdruck bringen”, begründet Viktoria Spielmann vom Vorsitzteam der ÖH die Veranstaltung: “Wir werden uns weiter mit dem Thema Repression beschäftigen und aktuelle Vorgänge kritisch beleuchten.”

“Durch den Bezug auf den höchst umstrittenen Paragraphen des ‘Landfriedensbruch’ konstruiert sich die österreichische Justiz die rechtliche Grundlage, um antifaschistischen Protest gezielt kriminalisieren zu können. Dagegen gilt es auf allen Ebenen anzukämpfen”, so das Vorsitzteam der Hochschüler_innenschaft an der Uni Wien unisono: “Unsere Solidarität gilt allen Repressionbetroffenen – vor Gericht stand diesmal Josef, gemeint sind wir alle.”

Siehe auch Webseite ÖH



Bruno Granichstaedten

Im Juli 2014 wird in der Sendereihe “literadio on air” eine Biografie über einen Mann vorgestellt, der in der Zwischenkriegszeit einer der bekanntesten Operettenkomponisten war und heute fast völlig in Vergessenheit geriet: Bruno Granichstaedten.
Ernst Kaufmann, der Autor von “Wiener Herz am Sternenbanner”, AV Verlag 2014, im Gespräch mit Christian Berger (literadio). Das vorgestellte Buch ist eine gut lesbare, lebendige Biografie des Komponisten Bruno Granichstaedten. In Form eines dokumentarischen Romans, angereichert mit vielen Daten zum musikalischen Schaffen, erzählt der Autor vom Schicksal des Bruno Granichstaedten, der bereits mit 10 Jahren seine erste Komposition publizierte, als Kind bereits Auftritte als Klavierspieler hatte und in der Zwischenkriegszeit zu einem der namhaftesten Operettenkomponisten wurde. Nach dem Einmarsch der Nazis in Österreich wurde er als Jude verfolgt und flüchtete gerade noch ins Exil in die USA. Sein Sohn wurde ins Lager deportiert und umgebracht. 1942 verstarb Granichstaedten in den USA. In Österreich geriet er in Vergessenheit. Ein weiteres Buch in der Edition AV, das die Erinnerung an die Schicksale österreichischer KünstlerInnen, die vor den Nazis in die Emigration flüchten mussten, wach hält.

Das Fest zum Ende

Herbert GnauerNach fast sechsjähriger Laufzeit und 130 ca. fünfzigminütigen Sendungen war es soweit – die kommentierte Radiolesung von Egon Friedells “Kulturgeschichte der Neuzeit” (ca 1500 Seiten) auf Radio Orange 94.0 ging am Donnerstag 26.6.2014 mit einer kleinen Nachbetrachtung mit Kurt Raubal zu Ende. Dieser brachte die ursprüngliche Idee – Herbert Gnauer entwickelte die Idee zu einem Sendungskonzept und setzte das auch um.  Zwischen 9. Oktober 2008 und 26. Juni 2014 waren 133 Personen zu Gast (bis zur 35 Folge waren es zumeist jeweils 2 pro Sendung), die jeweils eine oder mehrere Textpassagen gelesen und kommentiert haben, 74 davon männlich, 59 weiblich. Die gesamte Spieldauer aller Ausgaben liegt bei 4 Tagen und 16 Stunden. 

Sämtliche Ausgaben der Sendereihe inkl. Detailinformationen stehen weiterhin unter http://no-na.net/friedell/ zum Nachhören.

Friedell /Gnauer Fest
Literadio – bei dem auch Herbert Gnauer aktiv ist – gratuliert zum Werk und feierte dies mit dem Produzenten ausgiebig im Futterboden .

litonair 6-14: Otto Tremetzberger – Nelson Mandela hatte vielleicht eine schöne Zeit auf Robben Island

Otto TremetzbergerEin Gespräch mit dem Autor Otto Tremetzberger über seine Erzählung “Nelson Mandela hatte vielleicht eine schöne Zeit auf Robben Island”.Limbus 2014. Die reduzierte, präzise Sprache steht über der Story. Die Reduktion als zentrales Thema spiegelt sich sowohl in der Geschichte als auch in der Gestaltung des Buches wieder. Übrig bleibt die Essenz- sowohl optisch als auch in der literarischen Qualität des Textes. Sprachliche Bilder lassen Bilder im Kopf entstehen und führen die LeserIn in die Welt des Protagonisten.

literadio unterstützt studentischen Poetry Slam

Foto: Köhle/Fritz

Dass wir Slam affin sind ist schon länger bekannt. Eine Menge Aufzeichnungen von Slams in unserem Archiv im CBA sind nachzuhören. Im Juni gibt es nun gleich zwei Poetry Slams bei denen literadio dabei sein wird:

Am 6. Juni 2014 ab 14 Uhr an der Pädagogischen Hochschule Wien und am 21.Juni 2014 ab 14 Uhr im Arkadenhof der Uni Wien

Beide Events moderiert Österreichs bekanntester Slammer Markus Köhle als MC die Veranstaltung.

Näheres findet ihr auf den Veranstaltungswebseiten der ÖH PH Wien und der Uni Wien/Germanistik.

ÖH PH Wien Slam zum Nachhören: