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![]() Galdäa. Der ungeschlagene Krieg
Die Abenteuer im VILM-Universum gehen weiter: Mit "Galdäa" legt Karsten Kruschel einen neuen Science-Fiction-Roman vor, der in der selben Welt spielt wie sein vielbeachteter Doppelroman um den Regenplaneten. InhaltEs geht um einen "ungeschlagenen Krieg", um eine Recherche, ein geheimnisvolles Volk und eine Rache aus dem Internet bzw. dessen Äquivalent in der VILM-Welt.Galdäa, ein etwas abseits gelegener und vollkommen uninteressanter Planet, war einst Opfer eines furchtbaren Vernichtungskrieges, den die Menschheit von der Zentralwelt Atibon Legba aus führte. Als der Student Michael Sanderstorm für seine Examensarbeit als Thema ausgerechnet diesen bereits völlig vergessenen Krieg bearbeiten muss, beginnt eine abenteuerliche Recherche, die immer weitere Kreise zieht. Seine Suche im Netz löst eine Kettenreaktion aus, Datenpakete entpacken sich selbstständig, plötzlich werden die Server überschwemmt mit Informationen über Galdäa. Zeitgleich ist die zweite Hauptfigur, die Galdani Ja'ana K'jonasoidt Hakon T'Arastoydt - auch Jana Hakon oder Verucca Salt genannt - auf der Flucht aus einem Labor und versucht, auf ihre Heimatwelt zurückzukehren. Die Flüchtende findet, obwohl sie mit Drogen vollgepumpt wurde, rasch zurück zu sich selbst. Zu einem Selbst, das allerdings jeden Erdenmenschen vermutlich in den Wahnsinn treiben würde. Denn jeder Bewohner der Galdäa ist eine hochkomplexe multiple Persönlichkeiten-Ansammlung und beherbergt mehrere Charaktere in sich. So verfügt Jana über eine rücksichtslose Kämpferpersönlichkeit und über ein mit Daten und Informationen geradezu vollgestopftes Computerhirn, und die neu hinzukommenden Decknamen machen die Sache auch nicht übersichtlicher, da sie sich langsam aber sicher ebenfalls zu vollständigen Persönlichkeiten innerhalb der Galdani entwickeln. Weitere Perspektiven des Romans bieten die Figuren des mit Jana befreundeten Musikers Markus Hataka und der verschollene Raumfahrer Tasso. Bewertung"Galdäa" ist ein vielschichtiger und ausgesprochen gut durchdachter Roman. Vorgestellt wird ein Kosmos mit sehr vielen Details und Facetten und voller faszinierender Völker. Da ist die multiple Zivilisation auf Galdäa, einst niedergemacht und dann vollkommen unterschätzt und vergessen, bis die Zeit der neuen Konfrontation kommt. Da sind die schwermütigen Schwerwelt-Menschen, die Karnesen, mit ihrer außergewöhnlichen Herkunftsgeschichte und ihren für Außenstehende schwer verständlichen Gebräuchen. Und da ist die Goldene Bruderschaft, die bereits in den VILM-Bänden im Hintergrund die Fäden zog.Alles, was Kruschel an Zivilisationen und Völkern auftreten lässt, wirkt weniger erfunden als vielmehr von einem Historiker oder Ethnologen rekonstruiert und ausgesprochen lebensecht. Action, Kämpfe und Raumgefechte wechseln ab mit nachdenklichen Betrachtungen über Musik oder Drogen und mit glaubhaften zwischenmenschlichen Begegnungen. Mit einem intelligenten, sozialen Bordsystem eines Luxusraumschiffs gewinnt das Buch am Ende sogar trotz des Kriegsthemas eine Priese Humor. Die Sprache ist schlicht und eingängig, dabei aber sehr künstlerisch und lässt sich leicht und flüssig lesen. Der Roman ist spannend und abwechslungsreich geschrieben. Obwohl es ein sehr dickes und sehr komplexes Buch ist, liest es sich sehr schnell, und man mag es gar nicht wieder aus der Hand legen, bis man das Ende erreicht hat. Einzig die Episoden um den verschollenen Raumfahrer Tasso hätten eventuell fehlen können. Sie sind kurz und sehr wenig mit der restlichen Handlung verflochten und hätten vermutlich rückstandsfrei herausgelöst werden können. FazitEin spannendes und faszinierendes Abenteuer in einer detailreichen und gut ausgearbeiteten Welt. Ein würdiger Nachfolger der VILM-Bände. 31. Mai. 2011 - Petra Hartmannhttp://www.scifinet.org/scifinetboard/blog/petraha... Der RezensentPetra Hartmann![]() Website: http://www.petrahartmann.de *Jahrgang 1970 [Zurück zur Übersicht] |
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