Startseite > Rezensionen > Florian Hilleberg > Horror > Fleisch 2

Fleisch 2

FLEISCH 2 Markus Kastenholz (Hrsg.) / Markus Kastenholz (Autor) u.a. Anthologie / Horror Eldur Taschenbuch, 200 Seiten ISBN: 978-393741918-3 Dez. 2014, 1. Auflage, 9.95 EUR Bestellen:

Der Titel sagt es schon: In diesem Buch geht es um Fleisch!
Aber auch um Sex, Folter, Mord, Totschlag und, ich erwähnte es bereits, Fleisch.
Eine kleine psychologische Warnung als Klappentext, und schon hängt der Leser an der Angel.
Und warum auch nicht?
Allerdings sollte man etwas übrig haben für Horror der härteren Gangart. Der schwarze Mann war gestern und auch die klassischen Gruselgestalten locken heute kaum noch jemanden hinter dem Ofen hervor. Heute muss es schon ans Eingemachte gehen, und das im wahrsten Sinn des Wortes. Leider werden deutschsprachige Autoren nicht nur international, sondern vor allem auch hierzulande, dahingehend maßlos unterschätzt.
Zu Unrecht, wie das vorliegende Büchlein zeigt, das mit knapp 10 Euro angemessen angepriesen wird, obwohl der Umfang nur knapp 200 Seiten misst.
Dafür ist die Schrift relativ klein, es gibt also jede Menge Text. Nicht ganz ernst gemeinte Autorenportraits am Ende der Übelkeit erregenden Lektüre vervollständigen die Horror-Anthologie, die diese Bezeichnung wirklich verdient hat.
Natürlich gibt es auch in diesem Buch Storys, in denen die abartigen Gräueltaten rein dem Selbstzweck dienen und wieder andere, die bei Licht betrachtet beinahe harmlos anmuten. Zumindest im direkten Vergleich zu den geistigen Ergüssen einiger Kollegen. Und trotzdem vermag der stilistische Aufbau immer zu überzeugen, selbst wenn der Plot nicht so viel hergibt. Ein weiterer Beweis dafür, dass hier echte Könner am Werk waren.
Und obwohl es sich der Herausgeber Markus Kastenholz nicht nehmen lassen wollte, seinen Namen gleich zweimal über eine, in dieser Anthologie veröffentlichten Geschichte zu setzen, kann man es ihm nicht verdenken, denn seine Beiträge sind die Lektüre mehr als wert. Sowohl jene, die er alleine verfasste, als auch jene, die er gemeinsam mit seinem Kollegen Peter Lancester verbrochen hat. Dabei dürfte unzweifelhaft ein gewisser Edgar Allan Poe geistig Pate gestanden haben.
Oftmals gehen Sex und Tod Hand in Hand, so dass die Seiten auch von diversen anderen Körperflüssigkeiten, außer Blut, getränkt sind. Natürlich rein imaginär.
Der Schrecken jedoch ist echt und es bedarf schon eines harten Magens, um diesen geistigen Horror-Trip unbeschadet zu überstehen.

Aufmachung:

Fazit:

Der Rezensent

* 03. März 1980
Website: http://www.florian-hilleberg.net/
Total: 2567 Rezensionen
März 2018: 3 Rezensionen

Im Jahre 1980 erblickte ich in Uelzen, einem kleinen malerischen Städtchen inmitten der Lüneburger Heide, das Licht der Welt.
Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Dorf unweit meiner Geburtsstadt. Sehr früh schon interessierten und faszinierten mich die dunklen Mythen, die Dämonen und Untoten – und bald hie...

[Weiterlesen...]