Coda
Ich danke allen Kommentatorinnen und Kommentatoren. Es war mir eine Freude. Bis zum Ostermontag kann hier noch kommentiert werden. Dann wird das Blog geschlossen.
Schone Pessach- und Osterfeierlichkeiten wünsche ich in die Runde, und jenen, die diese Feste nicht feiern, wünsche ich auch eine schöne Zeit. Noch einmal vielen Dank
Jan Kuhlbrodt
Der siebente Tag
Formuliert das Dasein selbst die Frage nach dem Woher?
Der sechste Tag
Bleibt die Schöpfung, oder das, was wir so nennen, also Fragment?
Oder treibt alles, was einen Anfang hat, auch einem Ende zu?
Der fünfte Tag
Im Anfang war das Wort, heißt es eingangs in der Bibel, die Welt wird als Sprachwelt entworfen. Ist Kunst also Nachschöpfung, indem sie einen wie auch immer gearteten Schöpfer imitiert? Wie versichert sie sich ihrer Freiheit? Ist sie Abbild oder Alternativentwurf?
Der vierte Tag
Das zwanzigste Jahrhundert war eines der Zerstörung. Das einundzwanzigste Jahrhundert begann nicht wesentlich friedlicher. Hängt der Begriff der Schöpfung heute (oder auch immer) mit der Tatsache von Zerstörung zusammen? Ist also die Apokalypse die andere Seite der Genesis nicht nur angesichts atomarer Katastrophen, Kriegen und Vernichtung?
Der dritte Tag
In der biblischen Genesis tritt das Wort an die erste Stelle, wird die Welt mit der Kunst, mit Literatur eng geführt. Man könnte also annehmen, die Welt sei von vornherein ein künstliches Produkt, ihre Bewahrung soetwas wie eine ständiger Restaurierungsprozess. Aber können wir, wenn wir nur reparieren, über uns selbst hinausgelangen, oder beobachten wir letztlich einen Abbau der Substanz?
kaum ist Mittag, ist der Tag gelungen
Der zweite Tag
Eine Schöpfungsgeschichte ist Bestandteil jeglicher religiöser oder wissenschaftlicher Überlieferung, jede hat ihren Urknalltext. ‚Woher kommt das, was mich umgibt?‘, scheint die Grundfrage jeder Zivilisation zu sein, und die Antwort darauf die Rechtfertigung ihres Daseins. Gründen wir unser Dasein auf Unbeantwortbares? Ist es ein Stochern im Nebel, jede Festigkeit eine Illusion?
Der erste Tag
Ist es möglich, oder gar notwendig, einen Schöpfungsmythos neu zu formulieren? Die basalen Erzählungen der Nationen greifen auf Kriege und Aufstände zurück, an deren Ende sich eine Volksgruppe aus dem Nebel schält. Sollten wir nicht in einer postnationalen Zeit an die Ursprungsmythen anknüpfen?
Auftakt
Ab heute, 21. März, Welttag der Poesie, möchte ich sieben Tage lang mit euch über Fragen zur Genesis nachdenken; aktuelle, historische, ästhetische, politische usw. Jeden der besagten Tage wedet ihr dazu eine Frage auf diesem Blog und auf Facebook finden. Ausgewählte Texte, spannende Kommentare und Ideen werden in einem Ebook bei mikrotext erscheinen, zusammen mit einem Essay von mir. Die Form der Kommentare bleibt offen, es kann sich um Gedichte handeln, Prosa oder kurze wissenschaftliche Abhandlungen, Traktate und Pamphlete.
Ich freue mich auf eure Schöpfungen!
Jan Kuhlbrodt