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Literarische Neuerscheinungen aus Österreich. "Der Winter tut den Fischen gut". Von Anna Weidenholzer

Maria ist Ende 40 und hat viel Zeit. Sie war 20 Jahre lang Textilfachverkäuferin in einer Boutique. Dann wurde sie gekündigt, weil sie die Älteste war. Nun ist sie langzeitarbeitslos. Maria ist die Protagonistin in Anna Weidenholzers jüngstem Roman "Der Winter tut den Fischen gut". Die Autorin hat jahrelang gründlich recherchiert, um ein wirklich glaubhaftes Bild von Arbeitslosigkeit zu zeichnen. Weidenholzer erzählt in ihrem Werk die Geschichte eines durchschnittlichen Lebens. Das tut sie mit großer Genauigkeit. Sie beginnt Marias Geschichte bei Kapitel 54 zu einem Zeitpunkt, an dem Maria bereits einige Jahre arbeitslos ist, und sie rollt die Geschichte der ehemaligen Verkäuferin von hinten auf, bis sie schlussendlich bei deren Kindheit anlangt.

Anna Weidenholzer ist 1984 in Linz geboren und lebt in Wien. Sie hat vergleichende Literaturwissenschaft in Wien und Polen studiert. Mit "Der Winter tut den Fischen gut" legt die Autorin ihren zweiten Roman vor. Der Erstlingsroman "Der Platz des Hundes" wurde für das "Europäische Festival des Debütromanes" nominiert. Anna Weidenholzer veröffentlicht auch in Literaturzeitschriften und Anthologien, bekam mehrere Auszeichnungen (u. a. Alfred-Gesswein-Preis 2009), und sie erhielt Stipendien wie das Staatsstipendium für Literatur 2011/2012 und das Aufenthaltsstipendium im Literarischen Colloquium Berlin 2012.

Service

Anna Weidenholzer, "Der Winter tut den Fischen gut", Residenz Verlag

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