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Der Schritt auf die Straße  ist der kürzeste Weg nach Hause
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medien/slums
ausgabe 24

Inmitten des Medienwandels der letzten zwei Jahrzehnte scheint auch eine vermehrte Aufmerksamkeit auf den Slum gerichtet zu sein. Das öffentliche Interesse an den Lebensverhältnissen in den Slums, mag es schaulustige Faszination (Slumtourismus), nüchterne Analyse oder naserümpfende Abscheu beinhalten, hat seit den 1990er Jahren stetig zugenommen. Filmemacher, Fotografen oder Fernsehproduktionsteams interessieren sich zunehmend für die urban outcasts ihrer Banlieues, Problemviertel und Ghettos vor der Haustür. Aber es lässt sich auch eine Art global turn hinsichtlich dieses öffentlichen Interesses beobachten, insbesondere seit die UN-HABITAT ihre Studie Challenge of Slums (2003) herausgegeben hat. Zahlreiche neuere journalistische und soziologische Publikationen beschreiben nicht nur die globale Verstädterung, sondern auch die damit einhergehende globale Slumisierung. Transnationale Filmcrews erzählen nicht nur lokale Slumgeschichte(n), sondern vermarkten diese mit Hilfe Hollywoodscher Medienkonglomerate, woraus global erfolgreiche Slum-Blockbuster entstehen. Mittlerweile, so die UN-HABITAT, leben weltweit etwa eine Milliarde Menschen in Slums. Diese Zahl wird sich bis 2030 aller Voraussicht nach verdoppeln. Der "Planet der Slums" ist aber nicht nur eine Herausforderung für Soziologen, Politiker und Stadtplaner -- er stellt uns ebenso vor die Herausforderung den medialen Slum neu zu überdenken. » zur aktuellen ausgabe ...

 

 

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