Mittwoch, 30. Dezember 2020

Amazonas-Bischof Bahlmann: Weiterhin Diskussion um "viri probati"

 

Deutschstämmiger Oberhirte für mehr Laien in Führungspositionen der Kirche
Amazonas-Bischof Bahlmann: Weiterhin Diskussion um "viri probati"
Wie geht es der Kirche im brasilianischen Regenwald mehr als ein Jahr nach der Amazonas-Synode? Bischof Bernhard Johannes Bahlmann aus dem Bistum Óbidos spricht darüber im Video-Interview und erklärt, warum die Diskussion um die Weihe von "viri probati" weitergeht.


Domradio.de, 30.12.2020
Bischof zur Rolle von "Viri probati" auf der Amazonas-Synode
Nur "ein Thema von vielen"
Der deutschstämmige Amazons-Bischof Johannes Bahlmann geht davon aus, dass die Frage nach der Priesterweihe für verheiratete Männer auch weiterhin ein Thema sein wird. Auf der Amazons-Synode sei ein anderer Aspekt zu kurz gekommen. 

 
VaticanNews, 31.12.2020
D/Brasilien: Amazonas-Bischof kritisiert Regierung Bolsonaro
Amazonas-Bischof Bernhard Johannes Bahlmann kritisiert Brasiliens Regierung für ihren Umgang mit der Corona-Pandemie. Die Diskussion um eine mögliche Priesterweihe für verheiratete Männer sieht Bahlmann in einem Reifungsprozess.

Sonntag, 27. Dezember 2020

WHO-Chef Tedros warnt vor der nächsten Pandemie


ORF, 26.12.2020
WHO: Aktuelle Pandemie wird nicht die letzte sein
Die aktuelle Coronavirus-Krise wird nach den Worten von des Chefs der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, nicht die letzte Pandemie sein. Alle Versuche, die Gesundheitssituation in der Welt zu verbessern, seien zum Scheitern verurteilt, solange der Mensch nicht wirksam gegen den Klimawandel und für den Tierschutz eintrete, warnte er gestern.

„Kreislauf von Panik und Nachlässigkeit“
Es sei „gefährlich kurzsichtig“, lediglich Geld im Einsatz gegen aktuelle Krankheitsausbrüche auszugeben, anstatt sich auf künftige Gefahren vorzubereiten, sagte Tedros in einer Videobotschaft.

Die Menschheit müsse die Lehren aus der Coronavirus-Pandemie ziehen, forderte der WHO-Chef. Allzu lange habe die Welt lediglich in einem „Kreislauf von Panik und Nachlässigkeit“ gehandelt. „Wir werfen Geld in einen Ausbruch, und wenn er vorüber ist, vergessen wir ihn und tun nichts, um den nächsten zu verhindern. Das ist gefährlich kurzsichtig, und ehrlich gesagt schwer zu verstehen.“ Die Geschichte lehre, „dass dies nicht die letzte Pandemie sein wird und dass Epidemien eine gegebene Tatsache sind“.

Die Pandemie habe ein Schlaglicht auf die enge Verknüpfung der Gesundheit von Menschen, Tieren und des Planeten geworfen, sagte Tedros. Die gesundheitliche Lage der Menschheit könne nur verbessert werden, wenn die existenzielle Bedrohung durch den Klimawandel bekämpft werde, der die Erde weniger bewohnbar mache.


Deutsche Welle, 27.12.2020
WHO-Chef Tedros warnt vor der nächsten Pandemie
Die Gesundheitssituation in der Welt werde sich nur verbessern, wenn die Menschheit stärker gegen andere existenzielle Bedrohungen eintrete, warnte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus.


Youtube, 7.9.2020
WHO warns COVID-19 won't be last pandemic


msh.org, June 01, 2020
Break The Cycle Of Panic And Neglect:
Preventing The Next Pandemic
In the wake of the US decision to terminate the relationship with the World Health Organization (WHO), Pandemic Action Networkand leading global health organizations have published a brief paper outlining some of the critical steps that the world needs to take to prevent pandemics.

Dienstag, 22. Dezember 2020

43.700 illegal gefällte Baumstämme beschlagnahmt

 


ORF.at, 22.12.2020
Brasiliens Polizei beschlagnahmt riesige Menge illegales Holz
Der brasilianischen Bundespolizei ist bei einer Operation im Bundesstaat Para an der Grenze zum Amazonas ein rekordträchtiger Schlag gegen illegale Abholzung gelungen. Die Beamten hätten mehr als 131.000 Kubikmeter Holz sichergestellt, das entspreche 6.243 Lkw-Ladungen, hieß es in einer Mitteilung der Bundespolizei von gestern Abend (Ortszeit).

Noch nie in der Geschichte Brasiliens sei so viel illegales Holz auf einmal beschlagnahmt worden – der bisherige Rekord aus dem Jahr 2010 war laut dem Nachrichtenportal G1 gerade einmal bei der Hälfte gelegen. Der durchschnittliche Wert eines Kubikmeters Holz beträgt umgerechnet 62 Euro.
„Irrationale Abholzung“

Der Mitteilung zufolge wurden die Baumstämme entlang der Flüsse Mamuru und Arapiuns im Westen des Para sichergestellt. „Das ist ein Gebiet, das unter einer irrationalen Abholzung gelitten hat, die in keiner Weise als Forstwirtschaft bezeichnet werden kann“, zitierte die Zeitung „Folha de S. Paulo“ die Bundespolizei im Bundesstaat Amazonas.

Die Abholzung des Regenwalds im brasilianischen Amazonas-Gebiet hat zuletzt wieder stark zugelegt. Zwischen August 2019 und Juli 2020 seien in der Region 11.088 Quadratkilometer Dschungel abgeholzt worden, teilte die für die Überwachung des Regenwaldes zuständige Weltraumagentur INPE Anfang Dezember mit. Das entspricht rund 4.340 Fußballfeldern pro Tag oder drei Fußballfeldern pro Minute.


PF apreende 43,7 mil toras de madeira ilegal no Pará
Foi a maior apreensão da história, segundo a Polícia Federal

PF encontra mais de 43 mil toras de madeira irregular no Pará e realiza maior apreensão do Brasil
A PF reteve 131,1 mil metros cúbicos de toras, volume suficiente para a construção de 2.620 casas populares.

Montag, 21. Dezember 2020

Weihnachtspost 2020

Altamira, November 2020

Meine Lieben,

          das Jahr 2020 geht zu Ende und wie immer schreibe ich vor Weihnachten an Sie, an Euch, an Dich. Mit den Menschen am Xingu im brasilianischen Amazonien sage ich ein herzliches Vergelt’s Gott. Danke für all die Mitsorge und Mithilfe, die unendlich viel Gutes bewirkt, die Freude bereitet und Hoffnung schenkt.

          Am Beginn dieses Jahres blickten wir alle erwartungsvoll in die Zukunft. Jäh hat sich so vieles verändert: in den Familien, in den Schulen, bei der Arbeit und in der Freizeit. Einen Wandel spürten wir auch in den lebendigen Pfarren und kirchlichen Basisgemeinden. Statt liebevoller Umarmung und herzlicher Nähe wurde nun Abstand verlangt.

          Eine Pandemie nimmt nicht nur den Erkrankten, sondern der Welt den Atem. Und das seit Monaten. Unbeeindruckt von den täglich tausenden Infizierten, den schwer Kranken und den über 160.000 Verstorbenen, verharmlost der brasilianische Präsident seit den Anfängen das Virus. Statt die Lage ernst zu nehmen, sonnt er sich im Licht der Kameras, ohne Abstand und Schutzbedeckung. Neben der Trauer, der Sorge um kranke Angehörige bangen viele Menschen um Arbeit und um Einkommen. Die Zahl der Not leidenden Familien nimmt dramatisch zu.

          Ärzte und Pflegepersonal in den Krankenhäusern kämpfen hingebungsvoll gegen das Virus. Manche von ihnen wurden selbst infiziert. In unseren Gemeinden sind Jugendliche, Frauen und Männer unterwegs und bringen den Bedürftigen Lebensmittelpakete und Schutzmasken. Eine beeindruckende Welle der Hilfsbereitschaft.

          Ich selbst lebe seit Ostern sehr zurückgezogen und vermisse unendlich den persönlichen Kontakt mit den Menschen. Dabei hatte ich am Jahresanfang ganz andere Pläne. Die Ergebnisse der Amazonien-Synode im Oktober 2019 in Rom, an deren Vorbereitung und Durchführung ich wesentlich mitgewirkt habe, sollten besprochen und verwirklicht werden. In seinem Apostolischen Schreiben „Geliebtes Amazonien“ hat uns Papst Franziskus angehalten, noch mehr für die Armen einzutreten, die kulturelle Vielfalt zu berücksichtigen und für die Bewahrung der Mit-Welt zugunsten künftiger Generationen einzutreten. Die Synode fordert eine Kirche mit amazonischem Antlitz und verlangt eine neue Wertung der Frauen, die mehrheitlich die Basisgemeinden leiten und in den Pfarren tätig sind. Ohne ihren Einsatz hätte die Kirche am Xingu und wohl auch andernorts längst ihre Lebendigkeit verloren.

          Wir werden Weihnachten, die Geburt Jesu, als Fest der Liebe und des Friedens feiern, zuhause, in der Gemeinde und weltweit. Die Festtage werden diesmal wohl stiller, besinnlicher, einsamer sein. Bei den Feiern der Heiligen Nacht werden wir die Nähe vermissen, aber freuen uns auf eine neue Zeit der persönlichen Gemeinsamkeit.

          Ich hoffe sehnsüchtig, dass bald der Tag kommt, an dem das Seufzen der Welt verstummt, die Krankheit besiegt, die Not gelindert, das Trennende überwunden ist, Weite zu Nähe wird, und wir uns wieder herzlich umarmen können.

          Den Segen Gottes erbitte ich für Sie, für Euch, für Dich,
im kommenden Jahr und darüber hinaus,
in herzlicher Verbundenheit

Bischof Erwin


Der Brief als PDF