Abenteuer Rhein (3)

Gestern der zweite und letzte Teil von Abenteuer Rhein von Ewels/Elsner, erneut zu einem Sendetermin, den wir nicht wahrnehmen konnten – umso lobenswerter/praktischer die Einbindung des Materials in die Mediathek. (Wie lange es dort vorrätig sein wird, entscheidet das ZDF.)

Von der Germania zur Nordsee gings diesmal, in einer knappen halben Stunde. Außer einem Schnelldurchauf kann bei solcher Zeitvorgabe schwerlich anderes herausspringen. Dieselbe nervtötend-pseudopathetische Hintergrundmusik wie im ersten Teil – was zu erwarten stand. Dafür mehr Interviews, oder weniger imposante Bilder, wir können es nicht genau sagen. Haften blieb die Zeitlupe eines jagenden Adlers am Drachenfels. Und der nicht näher erläuterte Satz, daß das Rheinwasser bei Köln eine besondere Wirkung besitze. (Welche?) Die vom Sprecher verkündete Mündung in die Nordsee müssen wir auf der visuellen Ebene verpaßt haben. Es sollte diejenige bei Hoek van Holland gewesen sein.

In der Mediathek existieren um den Film herum einige Making-of-Ausschnitte, die teils für andere ZDF-Sendungen als Werbemaßnahmen oder Nachrichteninhalte verwurstet wurden, und die uns – einmal um das ständige, offenbar senderintern gefragte Selbstlob, die “Einzigartigkeit” der Bilder betreffend, dividiert – interessanter und aussagekräftiger erscheinen als der Hauptfilm. Erneut fiel auf: der Kamera-Zeppelin wäre ideal für längere, Details fokussierende, schwebende Bildeinstellungen gewesen, doch hat einerseits die epochemachende hektische MTV-Schnitttechnik, seniorengerecht angewandt, den Mainzer Sender längst erfaßt und andererseits ist im Fernsehen für Überraschendes bergende Gedehntheiten und Details Platz am ehesten wohl noch in Kindersendungen oder unter Satire-Label. Freuen wir uns also über das, was wir vorgesetzt bekommen und auf die nächste, tatsächlich mit mehreren Stunden Länge (für Frühjahr 2013) angekündigte (dann wieder:) ARD-Rheindoku, die sich vorab ebenfalls über ihre einzigartigen Bilder definiert.


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