Die Potse ist mit dem Drugstore eins der ältesten, selbstverwalteten und autonomen Jugendzentren, die es in Berlin gibt. Am 31.12.2018 ist der Mietvertrag für beide Zentren ausgelaufen. Die Potse hat die Schlüsselübergabe an den Bezirk verweigert, das Drugstore musste die Räume verlassen, um den Trägerverein durch eine mögliche Klage nicht zu gefährden. Seit der Mietvertrag auslief, befinden sich Unterstützer*innen der Potse weiterhin in den Räumen der Potse und nutzen diese weiter. Jetzt ist die Potse akut räumungsbedroht, da uns ein Termin für einen Räumungsprozess zugestellt wurde. Dieser Gerichtstermin ist am 8.1.2020 und das nur wegen dem Versagen der Politik. Seit 2015 werden erfolglos adäquate Ersatzräume von dem Jugendstadtrat des Bezirks Tempelhof-Schöneberg Oliver Schworck (SPD) gesucht. Es wurden bisher keine Räume gefunden, in denen die beiden Jugendzentren ihre Konzerte, Proberäume, Caféveranstaltungen und viele weitere Workshops anbieten können. Lediglich für das Drugstore wurde eine vorübergehende Teillösung in der Potsdamer Str 134/36 gefunden, in denen das Kollektiv leise Veranstaltungen stattfinden lassen kann. Der Umbau wird jedoch erst Mitte 2020 fertig gestellt sein. Bis dahin sitzt das Drugstore auf der Straße. Der Potse wird die Kommunikation mit dem Jugend- und Bezirksamt verweigert, solange sie sich in den Räumen aufhalten. Jetzt, da sich wahrscheinlich keine friedliche Lösung finden lassen wird, will der Jugendstadtrat Oliver Schworck die Potse räumen lassen. Deswegen müssen wir jetzt auf die Straße, und zwar nicht alleine.!
In ganz Berlin werden unterschiedlichste selbstverwaltete, emanzipatorische und antifaschistische Projekte für die Interessen von Investor*innen verdrängt. Sei es das queerfeministische Hausprojekt Liebig 34, dessen Rechte von dem Immobilien-Entwickler Padovicz weggenommen wurden, der Köpi, welche schon wieder auf dem Spekulationsmarkt ist, die Meuterei, welcher angeboten wurde, ihre Räume für €650,000 zurück zu kaufen, das Syndikat, welches schon vor der Demo seinen Gerichtstermin hatte, oder der Sabot Garten, der entschlossen ist, ohne Räume durch den kalten Winter hindurch gegen Gentrifizierung in der Rummelsburger Bucht zu kämpfen – wir stehen zusammen!
Wir stehen alle vor dem gleichen Kampf, also seid mit uns solidarisch, kommt zur Interkiezionalen Demo am 2.11! Es gibt drei Startpunkte: einen vor der Köpi, einen vor der Infowand (Weise- / Herrfurthstr.)/ Nähe Syndikat und einen am Lausitzer Platz, alle um 17 Uhr. Alle Demos treffen sich dann am Schlesischen Tor, von wo aus wir gemeinsam nach Friedrichshain ziehen werden.
Wir solidarisieren uns außerdem mit dem Aufruf von Riseup4Rojava und WomenDefendRojava, die am gleichen Tag zum globalen Widerstand gegen den türkischen Angriffskrieg aufgerufen haben – 12 Uhr Alexanderplatz!