Ich habe mich eingepackt, habe mich unter unzähligen Schichten aus Kleidung versteckt. Eine Hose habe ich über die Hose gezogen. Zwei Pullover über einen ersten. Socken. Mehrere davon. Brillengestelle fand ich keine mehr. Also beließ ich es bei dem, das mir auf der Nase sitzt. Hüte waren nicht zu finden. Aber Handschuhe. Sieben Paare. Die müssten genügen, um die Kälte in mir einzusperren, um sie zu zwingen, sich zu ändern. Wärme soll sie werden. Hitze gar. Schreiben – zugegeben – lässt es sich schlecht. Kaum einen Buchstaben, den ich tatsächlich treffe. Ganze Blöcke erwische ich gleichzeitig. Nicht die schlechteste Methode, um rasch einen unverständlichen Roman zu beenden. Ich könnte ihn in wenigen Tagen an einen Verlag übersenden. Sollten dort Fragen zum Inhalt aufkommen, würde ich ihnen mitteilen, dass ihnen hier eine gänzlich neue Romanform vorliege. Die Buchstaben, so würde ich telefonisch mitteilen, lägen dem Leser ja vor. Nun sei der Leser der Moderne aber einer, der gefordert werden müsse. Mit Schere und Klebstoff. All die Buchstaben seien auszuschneiden und zu sortieren, damit der Leser nicht länger Opfer sei, sondern zum Täter werde. Lägen erst all die Buchstaben vor ihm, dann müsse der Käufer seinen eigenen Roman kleben. Dies sei die Zukunft der Literatur, würde ich dem Verlag mitteilen, um so der Not etwas abgerungen zu haben, will ich doch nicht auf meine Handschuhe verzichten. Man fühlt weniger von der Welt. Schmerzunempfindlicher ist man geworden. Selbst Töpfe, die brodelnd auf dem Herd stehen, können für Minuten berührt werden. Mit den Handschuhen komme ich jenem Teil der Welt auf die Spur, der mich bisher ungerührt abwies. Auch lästige Alltagsgewohnheiten entfallen. Das Händewaschen war mir schon lange eine Last, nicht nur des unsäglichen Wasserverbrauchs wegen. Tätigkeiten werden eingespart. Ein Zeitgewinn ist zu verzeichnen. Der erste Durcheinander-Roman wird – so vermute ich – am Nachmittag abgeschlossen sein. Und konnte ich den Verlag erst überzeugen, werden die Folgeteile in Arbeit gehen müssen.
Manchmal muss man nur frieren, um dem Erfolg endlich in die Arme zu laufen.