Verkitschte Stunden

Ich habe den Tag gestreckt, habe ihn gezogen wie ein Gummiband. Er ist mir nicht um die Ohren geflogen. Ist nicht detoniert. Still ist es gewesen. Also saßen wir (A und ich) da und lauschten den Tönen, die aus der Ruhe wie Mäuse aus ihren Löchern lugten. Sicher fühlten sich die Klänge. Stöberten umher. Kletterten auf den Tisch, tuteten aus der Ferne. Überall schienen die Stillgeräusche zugleich zu sein. Sie fuhren am Haus vorüber. Stiegen die steile Treppe zu den Wohnungen unserer Nachbarn empor. Währenddessen lagen wir auf dem Sofa und hörten zu. Schlossen die Augen und tagträumten uns davon. Stahlen uns aus dem Alltag und der Wohnung, fortgebracht in einem Sack von unseren Einbrechergedanken. Lasen und konnten so überall sein, nur an dem Ort, an dem wir waren, fanden wir uns nicht.

Es gibt Tage, an denen man sich mit einem Lächeln verliert. Ohne sich finden zu wollen, lässt man dankbar die Stunden den Himmel dunkel streichen.

Man verkitscht und genießt es.

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