Nebelnotiz

Die Karottensuppe, die A mir eingebrockt hat, wurde von mir ausgelöffelt, während mein Rücken sich über meiner Last bog. Ich laufe wie ein alter Mann, dem das Ist an Jahren das Gehen als Bürde auferlegt, die er nicht mehr tragen kann. Wie ein vom Schnee beladener Ast fühlt sich mein Rückgrat an. Es würde mich nicht wundern, wenn es in den nächsten Stunden mit einem  Knacken bricht und fällt.

Der Regen, der den Schnee abgelöst hat, läuft zur Höchstform auf. Ein durchtrainierter Kerl, der sich nicht lumpen lassen will. Er weicht alles ein, als würde der Sturmschleudergang erst noch folgen. Ein Waschmaschinentag.

A duscht. Sie steht unter ihrem künstlichen Regen, der wie ein Segen aus dem Duschkopfhimmel schwebt. Das Badezimmer ist von einem Nebel verschluckt worden, der an das künstliche Gebräu aus einem Sherlock-Holmes-Film erinnert. Rufe von Hafenarbeitern könnte man hören, würde man Ohren dafür haben. Auch ein Stock, der das Kopfsteinpflaster von den Straßen reißen möchte.

Ein Tag wie eine offene Wunde. Rot und glänzend, und wunderschön.

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