Ohne A macht B keinen Sinn

A ist ausgeflogen. Mit gebreiteten Flügeln. Sie segelt Richtung Innenstadt, während ich auf meiner Käfigstange hocke. Den Schnabel leicht geöffnet, suche ich mich mit meiner Feder ab. Etwas muss zu finden sein. Ein Wort, das etwas über mich verrät. Mich aber nicht verrät. Auch wenn die Sprache keine ist, die die anderen anschmiert, kann sie ein auf Wände und aufs Papier geschmierter Verrat sein. An Idealen sowieso. Bei denen bevorzuge ich es. Befürworte ich es. Die Ideale sollten nicht nur täglich auf den Prüfstand. Einen Unterstand brauchen sie nicht. Den bilden sie bereits. Ein Unterstand wollen sie ja sein. Man will sich unter den Idealen schützen. Vor allerhand. Vielen Händen. Vor Ideen, die so nicht eingeplant waren.

Aber darum sollte es gar nicht gehen. Auch um nichts anderes. Sollte um gar nichts gehen. Um die Abwesenheit vielleicht. Um die Wohnung ohne A. Zimmer ohne den geliebten Menschen. Einrichtungshüllen sind sie, wenn nicht gar Höllen, in denen Möbel stehen. Mahnbescheide sind es. Erinnern dich an den, der nun nicht da ist. Dort saß sie. Ihre Schritte schlurften durch diesen Flur. Gleich müssten sie erklingen. Man wartet sich die Stunden in den Bauch. Ganz weh tut er von der nicht erfüllten Zeit. Die Sekunden lasten wie Gewichte an Händen und Ohren. Am Hirn. Denken geht nicht mehr. Man ist ja mit Sitzen und Hoffen beschäftigt.

Ich bin (schrieb es in einer vorherigen Notiz) ein Süchtiger, der seine Süchte zum Leben braucht.

Jetzt sind die Sehnen gespannt und zielen auf die Rückkehr As. Noch ein paar Stunden. Die werde ich überstehen. Irgendwie. Vielleicht.

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