Donnerstag, 27. September 2012, Brachgasse

Eigentlich würde ich gerne meinen Verhau, der wirklich wirklich wirklich ein Verhau ist, zu einem megalomanen, völlig absurden, größenwahnsinnig bizarren Buch machen. Während sich meine Motive möglichst weit von einem mit Vernunft zu erfassenden Spektakel auftürmen, komme ich nicht umhin, mich mit dem Zikkurat Babylons zu vergleichen. Ich bin dieser Turm höchstselbst. Ich könnte mich (etwas kleiner, sensibler und bescheidener) auch an Joyce halten, aber dem fehlte vieles, was ein Bauwerk ausmacht: Fenster (nicht um zu sehen, sondern um sich zu zeigen) und Etagen. Letztere, um alles zu überragen. Abgesehen davon war Joyce ein miserabler Schriftsteller, unfaßbar überschätzt.

Aber ich wollte nicht schon wieder Phrasen dreschen (vielleicht hätte ich heute mehr essen sollen, kommt aber noch, ich katapultiere den Braten gleich rein und schmelze ihn bis zum zehn, laß ihn eigentlich nur schwitzen), sondern erwähnen, daß ich momentan eine merkwürdige Arbeitsauffassung zeitige, indem ich Luftlöcher starre und Musik höre. So vergeht ein Tag nach dem anderen. Voller Grauen betrachte ich mir dann meine aberhundert Szenen, Motive, Anfänge, Abgänge, Schuhe, T-Shirts, Socken. Und das ungespülte Geschirr. Das Milieu für etwas wirklich großes.

"Von dem Geschreibsel verstehe ich nix, aber das Schweinedings klebt gerade im Ofen fest. Ist das ein neues Rezept, ähnlich revolutionär am Ende wie dieses "wirklich absurde Buch"? - oder soll ichs abschaben?"

“Von dem Geschreibsel verstehe ich nix, aber das Schweinedings klebt gerade im Ofen fest. Ist das ein neues Rezept, ähnlich revolutionär am Ende wie dieses “wirklich absurde Buch”? – oder soll ichs abschaben?”