Nichts ist so problematisch wie der Anfang, denn der Anfang ist die Mitte, um die sich alles gruppiert. Das ist kein wirkliches Paradox (auch wenn ich es gerne so hätte). Der Start ist geprägt von einer gewissen Euphorie. Man muß das Schreiben mit dem “Abschreiten eines Weges” vergleichen. Wo man hinmöchte – das ist willkürlich festgesetzt, der Weg indes geht weiter, gehört ebenso zur Unendlichkeit wie alles andere auch. Endlichkeit ist ein Phänomen, mit dem wir uns eingrenzen. Im Grunde ist die Begrenzung ein Schutz gegen den Wahnsinn, der hier ganz wörtlich so zu verstehen ist.
Ich werde also mit der Mitte beginnen, um zu etwa gleichen Teilen die Zukunft und die Vergangenheit in die Balance zu bringen. Stets hielt ich mich, bei dem, was ich erschaffen wollte an den Satz von Novalis:
Aufgabe, in einem Buche das Universum zu finden.
und an Wittgenstein (der oben benannten Wahnsinn erfahren hat):
Der Satz sagt nur insofern etwas aus, als er ein Bild ist.
Der erste Satz ist klar: ich erzähle von allem, meist in Analogien. Der zweite Satz aber betrifft die Form – und es ist immer die Form, die das Bild entstehen läßt. Bis auf wenige Ausnahmen gibt es keine großen Experimentatoren mehr in der Literatur. Man will sie nicht dulden, weil die Angst vor der Unverständlichkeit zu groß ist. Oder was diese (echte) Literatur vermag. Sie ist natürlich gefährlich wie die Grimoiren es sind. Gefährlich nämlich für den windigen Verstand, der seine Bastion der Lüge nicht gefährdet sehen will. Das hat etwas mich Macht zu tun, aber das darf jetzt hier kein Thema sein. Die Hinterlassenschaft in einem Buch, das man schreibt (jeder Dichter schafft im Grunde nur ein einziges Buch zu seinen Lebzeiten, alles andere ist Wiederholung), ist man selbst. Man reproduziert sich. Wenn man nicht mehr auf Erden wandelt, bleibt das Buch von einem übrig. Gut, vielleicht noch das Skelett, die Nachkommenschaft undsoweiter. Aber, wie gesagt, das Buch, das man zu schreiben hat, ist man selbst.