Die Fänger

Aus dem grauen Waber heraus wankten sie nicht und schlichen sie nicht – sie zischten wie ein Geschoß, nahe am Ohr vorbei. Dabei waren sie zwar nicht so schnell wie das besagte Projektil, aber sie waren schnell genug. Vor allem hatten sie die Überraschung auf ihrer Seite. Wie fliegende Bettlaken kamen sie an, wie ausgediente Fetzen, die der Wind bauscht, die man auf die Toten legt, um sie vor dem lebenden Auge zu verbergen. Die staubige Luft ließ sie erscheinen wie aus den Gräbern gewühlt. Die Menschen rannten, ihre Angehörigen suchend, durch die Schluchten der zertrümmerten Häuser. Sie wagten sich nicht in die Ruinen hinein, aus Angst, sie könnten über ihnen zusammenfallen. Verletzte wurden neben den zerfetzten, löchrigen Straßen  notdürftig versorgt, aber nirgendwo war jemand zu sehen, der wirklich helfen hätte können. Stattdessen griffen die Fänger an und niemand dachte daran, wegzulaufen. Trotz der unheimlich keckernden Laute, die von ihnen ausgingen, erkannte man keine Gefahr. Die Fänger trugen weder Waffen noch hatten sie auf den ersten Blick etwas Bedrohliches an sich, ganz im Gegenteil wirkten sie wie ein Lazarett auf der Flucht. Und flüchtig waren sie doch alle in diesen Zeiten. Bedauernswerte Kreaturen also, vielleicht sogar sterbenskrank.