TTag, Dienstag, 12. Oktober 2010. menno & ätsch.
>>> Diese, Melusines, Beobachtung stimmt mich miss. Weil sie so verdammt leicht zu belegen ist. Die freiwillige Selbstbeschränkung findet zuverlässig statt im Krabbenkorb. Ich würd’ ja eher Krabbelkorb sagen. Mängelberichte und Beschwichtigungsreflexe.
Menno, ich kann das nicht. Doch, kannst Du. Nein. Erst, wenn ich abgenommen, mich nachgebildet habe, erst, wenn das Kind mich nicht mehr so braucht und ich mehr an mich glaube. Zum Aufjaulen. Wenn’s denn dabei bleibt.
„Ich bin klug, ich nehme mir das“ wäre der Griff über den Korbrand. Und dieses unsichtbare „trotzdem“ hängt da immer noch hinten am Satz: „Ich nehme es mir --- trotzdem.“
In einer mit Männern besetzten Runde wäre da hinten an der Stelle, wo es unsichtbar wird, immer das andere Wort: „Ich bin klüger als Du - und indem ich mir das nehme, bekommst Du es nicht --- ätsch.“
Jene, mit denen ich zusammenarbeite, (und ich arbeite fast ausschließlich mit Frauen) legen indes viel Wert darauf, sich gegenseitig zu stärken, ohne sich mit Zuckerwatte einzunebeln; sie blenden ihre vermeintlichen Schwächen dabei aber nicht aus. Es gibt immer ein „Menno“ - ein Handikap, viele Handikaps, gegen die es anzustürmen und anzuschleichen gilt.
Die benennen und überwinden zu können, macht Frauen anderen Frauen gegenüber interessant. Doch sie können – meine Beobachtung – ihre Erfolge am besten genießen, wenn die anderen mitwachsen. Man will nicht allein sein da oben, will den Preis nicht bis zur Neige zahlen, hofft, es gehe auch ohne harte Bandagen: Wettbewerb ist weniger treibendes Motiv und schafft weniger Genugtuung als in Männerrunden. Ein Freund von mir, der eine Führungsposition in einem Institut innehat, berichtet, er treffe dieses speziell weibliche Muster auch in seinem Kontext an: sie zauderten. Fast alle.
Frauen wollen nicht an die Macht. Ist ihnen zu ungemütlich. Also reden sie sich den zweiten und dritten Platz schön.
Wenn sie’s doch wollen, und es gelingt – zweite Behauptung – verhalten sie sich als Alphafrauen genauso wie Männer in vergleichbaren Positionen.
Ätsch.
Ich könnte jetzt anfangen, die Typen, mit denen Melusine die männliche Seite verunspottet, mal für die weibliche zu definieren. Nur, dass Spott nicht unbedingt eines meiner Instrumente ist. Ich bedaure das gelegentlich: mein Mit-gefühl nervt mich. Vielleicht sollte ich mal ein Antimitgefühlseminar belegen und aufhören, liebevoll über die mich umgebenden Schneckenhäuser zu streicheln. Oder auf jedes ein Ausrufezeichen sprühen, für den Anfang.
Aktuell: TTagesjournal
Menno, ich kann das nicht. Doch, kannst Du. Nein. Erst, wenn ich abgenommen, mich nachgebildet habe, erst, wenn das Kind mich nicht mehr so braucht und ich mehr an mich glaube. Zum Aufjaulen. Wenn’s denn dabei bleibt.
„Ich bin klug, ich nehme mir das“ wäre der Griff über den Korbrand. Und dieses unsichtbare „trotzdem“ hängt da immer noch hinten am Satz: „Ich nehme es mir --- trotzdem.“
In einer mit Männern besetzten Runde wäre da hinten an der Stelle, wo es unsichtbar wird, immer das andere Wort: „Ich bin klüger als Du - und indem ich mir das nehme, bekommst Du es nicht --- ätsch.“
Jene, mit denen ich zusammenarbeite, (und ich arbeite fast ausschließlich mit Frauen) legen indes viel Wert darauf, sich gegenseitig zu stärken, ohne sich mit Zuckerwatte einzunebeln; sie blenden ihre vermeintlichen Schwächen dabei aber nicht aus. Es gibt immer ein „Menno“ - ein Handikap, viele Handikaps, gegen die es anzustürmen und anzuschleichen gilt.
Die benennen und überwinden zu können, macht Frauen anderen Frauen gegenüber interessant. Doch sie können – meine Beobachtung – ihre Erfolge am besten genießen, wenn die anderen mitwachsen. Man will nicht allein sein da oben, will den Preis nicht bis zur Neige zahlen, hofft, es gehe auch ohne harte Bandagen: Wettbewerb ist weniger treibendes Motiv und schafft weniger Genugtuung als in Männerrunden. Ein Freund von mir, der eine Führungsposition in einem Institut innehat, berichtet, er treffe dieses speziell weibliche Muster auch in seinem Kontext an: sie zauderten. Fast alle.
Frauen wollen nicht an die Macht. Ist ihnen zu ungemütlich. Also reden sie sich den zweiten und dritten Platz schön.
Wenn sie’s doch wollen, und es gelingt – zweite Behauptung – verhalten sie sich als Alphafrauen genauso wie Männer in vergleichbaren Positionen.
Ätsch.
Ich könnte jetzt anfangen, die Typen, mit denen Melusine die männliche Seite verunspottet, mal für die weibliche zu definieren. Nur, dass Spott nicht unbedingt eines meiner Instrumente ist. Ich bedaure das gelegentlich: mein Mit-gefühl nervt mich. Vielleicht sollte ich mal ein Antimitgefühlseminar belegen und aufhören, liebevoll über die mich umgebenden Schneckenhäuser zu streicheln. Oder auf jedes ein Ausrufezeichen sprühen, für den Anfang.
Aktuell: TTagesjournal
phyllis - 12. Okt 2010, 10:29
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