Und der Kuss, in seiner ungebremsten Farbigkeit, also, wenn man genau hinsieht, dann das seitwärts gelehnte Gesicht – schau, der Kuss! er ist – bei Gott – doch niemals das, sondern – schau dir diese weggeschlossenen Augen an! dieser weggewendete Kopf! und schau auf ihre linke Hand, wie sie versucht, sich seiner Finger zu entwinden, die ihr das Kinn zurechtrücken, fremden Finger, die das schöne Kinn zum Mannmund zwingen – das ist eine Frau, die in das schönste Gold der Welt gekleidet tausendfach vor aller Augen täglich missbraucht wird! Ich meine … seht ihr das nicht?
8. November 2015 – Lesung in Wien
Wie jedes Jahr im November kommen die Autorinnnen und Autoren von GRAUKO über den Wechsel gebraust, um dem Wiener Publikum neue Texte vorzustellen.
Mit dabei : Peter Heissenberger, Isolde Bermann, Kuno Kosmos, Thomas Wollinger, Veronika, Unger, Ute Schlerath und Margarita Kinstner.
Wann: 8. November 2015
Beginn: 20:00
Ort: Café Anno, Lerchenfelder Straße 132
annoliteratursonntag.wordpress.com
Ich lebe immer in der Angst vor dem, was ich schreibe. Roland Barthes.
Ich bewege mich vom Gedanken vom Satz und unbekehrt.
Oft schreibe ich im grunde, um geliebt zu werden.
Im Grunde ist das Schreiben etwas sehr Autarkes.
Foto Wettbewerb: GRAUKO sucht die schönsten Leseplätze
Wir wollen unseren GRAUKO-Blog über den Sommer auffrischen, um Ende August mit einem lebendigeren Konzept zu starten. Dafür suchen wir schöne Bilder von Lese-Plätzchen und starten einen Foto-Wettbewerb, an dem alle begeisterten LeserInnen teilnehmen können. Zu GEWINNEN gibt es natürlich auch etwas: Den GRAUKO-LESEKORB.
Wie ihr teilnehmen könnt:
Ihr lasst uns bis 24.8. 2015 ein Foto (oder auch mehrere) von euerem Lieblings-Leseplatz zukommen.
Bitte schickt euer Foto an kommunikation@grauko.com oder ladet es auf unsere Facebook-Seite https://www.facebook.com/Grauko.
Ein unabhängige Jury wählt dann aus den Einsendungen die besten Bilder aus und ermittelt den ersten Platz sowie 4 weitere Fast-Geschafft-Preise. Am 31. August folgt die Auflösung!
Du denkst, dein Leseplatz ist nicht spektakulär genug?
Das macht nichts. Ob idyllisch, verrückt oder auch ein ganz normales Gartenplätzchen oder gar ein altes Sofa mit Häkeldecke: Alle Fotos sind willkommen! Und wer den Korb unbedingt gewinnen will, kann das Foto ja ein wenig aufpeppen, indem er/ sie sich etwas Lustiges einfallen lässt. Lasst eurer Kreativität freien Lauf, Hauptsache, ihr seid dabei!

(Welches Buch auf eurem Bild zu sehen ist, hat übrigens auf die Entscheidung keinen Einfluss – postet euer Lieblingsbuch oder auch das, das ihr selbst geschrieben habt – die Jury wählt nicht das Buch sondern das ansprechendste Bild.)
Was geschieht mit den Fotos?
Wer an unserem Wettbewerb teilnimmt, räumt uns das Recht ein, die Fotos auf unseren Blog zu laden (euer Name wird, wenn ihr das wünscht, selbstverständlich im Copyright erwähnt!) Die Fotos werden nach dem Wettbewerb nicht einfach entsorgt, sondern in einer schönen Galerie auf unserem neu gestalteten Blog hochgeladen. In Zukunft soll es hier nämlich ein bisschen bunter und lebendiger zugehen, mit einem neuen Layout, regelmäßigen Kolumnen unserer Mitglieder sowie wertvollen Veranstaltungstipps.
Du willst wissen, was in dem Lesekorb ist?
Viel Lesestoff natürlich. Alte und neue Texte unserer GRAUKO-Mitglieder – sowie ein Exemplar von „Die Schmetterlingsfängerin“, dem neuen Buch von Margarita Kinstner, das am 24.8.2015 erscheint. Außerdem ein paar Exemplare der Literaturzeitschrift „& Radieschen“. Damit es im Herbst, wenn wieder trübere Tage kommen, genug Lesestoff gibt. Aber auch andere Überraschungen erwarten den/die Gewinnerin!
Platz zwei und drei bekommen natürlich auch etwas Schönes. Lasst euch überraschen!
Teilnahmebedingungen: Das Copyright muss bei den EinsenderInnen der Fotos liegen. Alle TeilnehmerInnen erklären sich bereit, dass ihr Fotos in die Galerie auf unseren Blog gestellt werden darf, ob mit Namen oder anonym (in diesem Falle wird ein Pseudonym gewählt) entscheidet jeder Einsendende selbst. Die Kontakte der TeilnehmerInnen werden von GRAUKO für den Fall von etwaigen Coyrightverletzungen bewahrt, jedoch nicht an Dritte weitergegeben.
Schreiben am Meer anno 2015
Schreiben am Meer anno 1961
Hunter S. Thompson in Big Sur, 1961.
Quelle: https://twitter.com/SaltaireSam/status/597861304108482560
Minutenlanger Schreibfriede im Kinderparadies zu Lutzmansburg
Aber die Salsa!
Aber die Salsa! Beim den Standardtänzen hingegen hörte ich, wann ich den ersten Schritt setzen musste. Denn da gab es nicht so viele Taktschläge, zwischen denen ich etwas falsch machen konnte. Aber die Salsa! Da kriegte sich der Mann an den Trommeln gar nicht mehr ein, es klang wie wenn ein ekstatischer Derwisch so flink auf die getrockneten Tierhäute einschlug, dass sich seine Hände für das Auge im Dunkel auflösten, und sein Kopf legt sich zur Seite, sein Blick weitete sich ins Weiße, und er sang hell und kräftig von seinem schmerzhaft dringlichen Anliegen, seine Stimme war unentrinnbar, seine Worte aus einer Sprache, die es nie gegeben hatte, die konkrete Bedeutung selbst für Eingeweihte irrelevant, denn alles versank hier in der Bar und darum musste jeder diese Schritte machen, um nicht tiefer zu sinken, zuerst den linken Fuß zurück. Aber ich vermochte in dem wirren Trommelgetue keinen Takt herauszuhören, so, als würde nur ich etwas nicht sehen, nämlich dieses geheime Zeichen des Derwischs, der – für andere Tänzer völlig klar – diesen besonderen Augenblick des ersten Schritts vorgab: Eins. Zwei Drei. Fünf Sechs Sieben. Und Eins. Eine Zählweise, die keine Vier und keine Acht kannte. Wohl hatte ich viel Erfahrung mit Lateintänzen, Cha Cha Cha zum Beispiel, und Ruma begann ja auch auf Zwei, da war die Eins ein Schritt den man nicht tat, das war auch schwierig, das hatte auch Wochen gebraucht bis ich es gekonnt hatte. Und ich war gut Boogie, diesen ausgelassenen, wilden Tanz, dessen Drehungen ich in der Salsa wiederfand, klar, denn Boogie gab es lange vor der Salsa – aber verdammt noch mal, warum gelang es nicht? Dieser kleinlaute Unterschied zwischen Latein und Latin war Abgrund und Berg, war Blindheit meiner Ohren, war, dass nichts mehr galt, womit ich in den letzten Jahren verlässlich getanzt und gepunktet hatte. Das hier war zurück ans Damals, als ich nicht nichts konnte und nichts kannte. Schlimmer noch! Bei bei meinen Salsadrehungen schlitterte in den Boogie hinein, machte also einen Schritt zu viel, vorbei war es mit dem mühsam begonnen Takt. Am Drehungsende stand ich auf dem falschen Fuß, und wie der letzte Tanzidiot musste ich schummeln, mit Blicken zu den Tanzlehrerfüßen mich hinkorrigieren, also von wegen Leichtigkeit, von wegen lateinamerikanische Fröhlichkeit. Ich musste mein altes Tanzen nicht nur vergessen, ich musste mich von ihm entlernen. Dabei wollte ich doch bloß mit Editha tanzen, weil sie meinte, ich sollte es tun. Nein, die Salsa, die würde ich nie, nie tanzen, die brauchte ich nicht, die war für kleinwüchsige Südamerikaner, für braunhäutige Kubaner, von mir aus für Spanier, aber ich hatte Englischen Walzer, Wiener Walzer, Foxtrott und Boogie, wozu brauchte ich denn mehr? Salsa, so schwor ich mir in dieser kellerhaften Tanzenge, würde ich nie wieder tanzen wollen müssen.
Lesen im Urlaub
Urlaub
Stecke im Sumpf des Be-schreibens, alles zäh, alles brav, muss mich versorgen, muss endlich gegen-schreiben!
Ich brauche zum Schreiben vielleicht mehr Sitzfleisch, darum gehe ich spazieren
und sehe Menschen mit gelben Gesichtern sitzend unter gelben Sonnenschirmen.
Schreiben ist … die Hoffnung, dass die Idee, die meine Szene rettet, morgen da sein wird.
Murakami. So trivial eigentlich und doch so schön, dieses Alltägliche
Schreiben ist immer der Versuch, sich über etwas im Klaren zu werden: Dürrenmatt.