Jetzt da

Die Gelegenheit, etwas zu erzählen, das überall nur antippt, abschlägt, das sich über-haupt nicht fügt, das aber kein Prozedere mehr ist, sondern sofort vorhanden. Die Kreation DA.
Lassen wir unsere Hirnschläuche, die ja auch nur eine Art Darm sind, das DA oder der DA oder die DA ersinnen. DA ist etwas mit mir verbundenes. Etwas, das DA ist, bin entweder ich oder das, was mit mir zu tun hat und zwar zu allem Unglück auch noch JETZT. Wenn es nicht mehr DA ist, ist es zwar nicht weg, aber nur erinnert. Die Erinnerung ersetzt kein DA.

Warum ist mein Pudding heute rosa?

„Ich wüßte nur zu gerne etwas über dich.“
„Über mich gibt es nichts zu wissen.“
„Liebst du mich?“
„Jetzt werd nicht komisch.“
„Ich meine es ernst: liebst du mich?“
„Im Moment schon.“
„Was soll das heißen: im Moment.“
„Wenn du so weiter quasselst, liebe ich dich nicht mehr lange.“
„Du meinst, du kannst das an- und ab-stellen, wie es dir behagt?!“
„Es kommt und geht…“
„Dabei dachte ich, du glaubst an die Liebe!“
„Nun, an die Liebe glaube ich ja auch, sie kommt und geht…“
„Dann ist es keine Liebe.“
„Du meinst, Liebe kommt nicht und geht nicht?“
„Sie kommt schon, aber dann bleibt sie, sonst ist es keine Liebe!“
„Aber sie muß ja von irgendwoher gekommen sein, sehe ich das richtig?“
„Sie folgt eben ihrer Bestimmung.“
„Das heißt, die latscht mal so eben los und sieht zu, wer sie in der Nacht reinläßt?“
„Du bist abscheulich, geradezu wider-wärtig!“
„Ich dachte, du liebst mich.“
„Aber wenn du solche Sachen sagst…“
„Warum ist mein Pudding heute rosa?“

Der Mörtel des Sinnhaften

Die beste Methode, jetzt noch zu erzählen, ist, sich einfach Stücke aus dem Fleisch zu reißen. Die Fetzentechnik ist ja nun auch das einzig Wahre. Beim Schreiben muß man ja nun nicht darauf achten, daß man schreibt. Ein Satz verbindet sich überhaupt nicht mit einem anderen Satz, wenn da nicht der geistige Zement ziemlich plötzlich fest würde, der das Zeug, den Satz, die Ziegel, aufeinander hielte. Für den Zement jedoch gibt es Konkurrenz. Jede Sekunde hockt an dieser Mauer, in der Sätze sich statisch denken, das Mißverständnis, natürlich behaart und nackt – häßlich allemal, voll von Kot und Pisse und anderem bizarren Gestank – und kratzt da im Mörtel rum, frißt das Zeug, frißt den Sinnkleber. Aber die Sätze stürzen nicht etwa ein; ihre Form verbleibt im Kopf. Jetzt ist sie Architektur.

Abriß einer menschlichen Natur

A, Eine Drehung stellt das Gleichgewicht ab, wenn sie schnell genug und mindestens ein paar Dutzend mal geschieht. Um das verlorene Gleichgewicht wieder zu erlangen lege man eine Gerade zurück.
B, Das Gleichgewicht hilft uns, nicht auf dem Boden liegen zu müssen, wobei wir nicht einmal eine Vorstellung von Boden haben würden, kennten wir kein Gleichgewicht.
C, Wer immer den Begriff des Bodens nicht kennen will, setze sein Gleichgewicht außer Kraft.

Was immer da Draußen ist

was immer da draußen ist, es verbindet uns nicht/ emotion ist kinderei/ als wir noch spielten in dreckigen wiesen/ als wir noch löcher schaufelten für hoffnungen/ hinein gaben wir nichts/ die sterne vielleicht/ nicht einmal die/ wir fanden nur unsere augen vor/ vernebelt blicken sie die welt an und sagen/ das ist nicht die welt/ da im traum war sie anders/ da wir keine augen hatten/ war sie anders/ da wir kein leben hatten/ war leben anders/ nicht weil wir nicht zu atmen brauchten/ was man uns ließ/ nicht weil wir berühren konnten/ was wir wollten/ aber weil wir waren wo wir sollten