Eine große tragik liegt darin, bücher aufzutreiben, die etwas taugen. Ein einziges buch nur, nehmen wir ruhig einmal Maurice Blanchot – dazu rast man alle antiquariate ab. Man hat nicht die möglichkeit, in einen buchladen zu gehen, weil es dort für leser kaum etwas gibt, man hat nicht die möglichkeit bei amazon zu bestellen, weil es dort ebefalls der schund regiert. Wo in gottes namen soll man zukünftig literatur bekommen, wenn man nicht gerade sehr viel geld hat, so dass der preis keine rolle mehr spielt.
Mich würde es dennoch interessieren, ob es wirklich nur in diesem kulturkreis unmöglich ist, an bücher zu kommen oder ob hier ein grundsätzliches interesse der marktstrategen besteht, nur noch scheisse regnen zu lassen. Meine bücherlisten türmen sich, das meiste davon ist freilich nicht einmal übersetzt, bekommt man dann doch einmal wieder erwarten ein literarisch wertvolles werk in deutscher übersetzung, ist diese eine frechheit und eine schweinerei (siehe breton, l’amour fou). Und ich soll nicht von kulturfaschismus sprechen? Ich fürchte, es ist sogar noch schlimmer.