01.04
Als ich noch nicht einmal zwanzig war, prophezeite mir Patrizia Berwarth, die auch im hahn auf dem mist erwähnt wird, dass ich eines tages in einer hütte im wald hocken werde, fernab jedes menschen, und meine bücher schreibe. Wie sie diese tendenz damals schon voraus hat sehen können, ist mir gerade ein rätsel.
Nun, ganz soweit bin ich eben noch nicht gekommen. Es kostet eine ungeheure anstrengung, sich den gesellschaftlichen zustrom vom leib zu halten, selbst wenn man an nichts von diesem blödsinn beteiligt ist. Nun muss man ja ab und zu dennoch aus dem haus und eben nicht nur in den wald.
Vor knapp zehn jahren habe ich in biesen vor dem kamin sitzend, all meine papiere, zeugnisse und dokumente außer dem personalausweis verbrannt, heute, in der schweiz sitzend, besitze ich einen von der botschaft in Bern ausgestellten reisepass, alles andere, das sich ansammelte, habe ich erneut fortgeworfen – diesmal leider nicht verbrennen können.
Seit letzter woche lese ich nun zumindest keine post mehr und werfe sie gleich ungeöffnet fort. Ich habe mir angewöhnt, mit niemanden, den ich nicht kenne, mehr zu reden, auch nicht zu grüssen. Wenn ich ab und zu essen gehe, schreibe ich das, was ich bestellen möchte auf einen zettel.