1986 begann ich meine ersten sechs Gedichtzyklen zu schreiben. Die Gedichte selbst wirkten albern, affektiert, und es gelang mir aufgrund der Begrenztheit meines Wortschatzes nicht, das auszudrücken, was ich sagen wollte. Erinnere ich mich daran, dann erinnere ich mich wie an eine Vorgeburt daran; der Moment, bevor man die Arena betritt. Seit 1981 schrieb ich englische Gedichte, sie gingen mir leichter von der Hand, weil sie musikalischer klangen. Enter At Your Own Risk faszinierte mich mehr als Betreten auf eigene Gefahr. Die Sprache lernte ich in erster Linie durch Musik kennen, was ich einerseits meinem Vater (damals ein echter Rock’n Roller, jedoch mit Hang zur Schnulze) und meiner Mutter (ein wahrliches Blumenmädchen, das dem Existenzialismus nur knapp entgangen war, und die Briefe im Stile der Bettina Brentano in alle Welt verschickte, fleissig gespickt mit Sonetten, die nahezu ausschließlich von der Welt als Akt der Liebe handelten) zu verdanken hatte.
In meinen heutigen Gedichten verlasse ich jede Form des Vier-Viertel-Taktes und rhythmisiere komplex, inspiriert von Klangformen der Wiener Schule gepaart mit Barocker Deklamation. Es hat lange gedauert, bis ich meine Prosa der Lyrik angleichen konnte.