>noch immer bin ich ein vulkan, ein schelm, ein kind, ein gebildeter affe, der sich seiner haare beraubt hat, um die zukunft auszurufen. noch immer tobt in mir das unterirdische magma, fügt sich zu immer neuen strömungen zusammen und findet seinen ausfluss nur in zwei dingen: im wort, das immer ein zeugnis ist, das uns überhaupt gewährt, menschlich zu denken, das aber, wenn es nicht poetisch benutzt wird, keinerlei nutzen hat (wie auch jene, die sich nicht einer poetischen sprache befleißigen, keinerlei berechtigung am wort “mensch” haben, wenn sie es denn auf sich selbst beziehen wollen) -, sowie im sexuellen. beides – poesie und sexus – sind die urkräfte des lebens überhaupt. in einer welt steriler gehirnkonstruktionen und eines schweren missbrauchs der analytischen fähigkeiten bedürfen wir mehr denn je des gegengewichts der mystischen schau. woher wollen wir sie nehmen, wenn nicht aus der immerwährenden kraft des leibes und der dichtung? und wie armselig versteht man sie in unseren tagen zu handhaben. ich selbst kennen keinen lebenden dichter, der mir zumindest ebenbürdig wäre. ich freue mich darüber nicht, ich bin völlig angepisst von dem ganzen schmotz, wie auch von der unfähigkeit zu lieben.
die glücklichen maudits, die in ihre mystischen ländereien und zirkel gespült wurden, in einer zeit, da die welt noch ein magisches element ganz aus narkotischem zuckerguss bestehend war, tafeln in ihrer fame bei absinth und verspeisen ihre wortbrocken wie opiumgetauchte zuckerwürfel; geschafft nennen sie sich, vollbracht, belebt, gelebt; dekantieren mösen und schätzen den jahrgang fachmännisch. das stinkende gestrüpp einer leergefegten erde lernten sie nicht kennen, auch wenn der ein oder andere beinahe verhungern musste: die weltgeschichte gehört ihnen, der jazz – wo ist der unterleib heute, da zwar alles unterleib, aber ohne reiz, mit abgeschnittenen eiern, abgetrennter seele ist? ich quäle mich durch die plastikbetten und lande in stinkenden sammeltöpfen der banalität, bonbonparks, die welt voller seife, um das leben daraus fortzucleanen. ich sehne mich nach einem burlesken krieg, in dem die gedärme heiter aus den leibern spritzen, nach vollgummireifen, die über politikerschädel rollen, nach kindern, die bankangestellte nackt und mit stacheldraht gefesselt mit steinen malträtieren, sie zu tode hetzen oder über die klippen jagen, den magen gefüllt mit flüssigem gold.