>Juli, Eins, Zehn

>sagen wir den sturm voraus. in der vergangenen nacht trieb es mich aus dem bett, wollte heimlich schreiben, mich dabei vor mir selbst verbergen. es gelang mir, eben zwei monate kein sterbenswörtchen abzuliefern. stattdessen beschäftigte ich mich mit dingen, die gewöhnliche leute tun. aber ich bin kein gewöhnlicher mensch und was gewöhnliche menschen tun, widert mich an. ich glaube, dass ich auch diese gewöhnlichen dinge anders tat. radikaler per se.exzessiver ab ovo. stilles nichts-tun, gar nichts, nicht einmal daran denken. ich stellte mir die frage: gelingt es einem dichter, eine gewisse zeitspanne lang kein dichter zu sein. sich weder so zu benehmen noch daran zu denken, dass er vielleicht mal einer war. für mich stellte das experiment klar: nope. es gibt wirklich nur eine einzige alternative hierzu: sich das leben nehmen. wollen wir ja alle nicht, ich sowieso nicht – weil dieses verdammte land ohne das einzige genie, das es hat… nun, kein land mehr wäre?