Hinter mir die Wilde Jagd

Die SANSDSTEINBURG geht (wie alles, was ich schreibe) auf einen Traum oder erinnerte (und dadurch veränderte, also aktiv umgestaltete) Energie zurück. Geht zurück, ist nicht ganz richtig, denn Traum und Erinnerung sind zukünftig. Sonst könnte ich nicht in der Vergangenheit schreiben. Das scheint nun ein sehr dümmliches Paradox zu sein, wenn man nicht weiß, dass der Traum das Ganze ist und die Erinnerung zunächst Lebensenergie, und Leben sich im Ganzen abspielt. Ich sage nicht: geträumtes Leben. Das wäre etwas anderes.
In diesem Traum spielte sich eine Verfolgung im Innern eines Schlosses ab. Der Verfolgte: ein Stückchen Traum-Ich (das ich eben gerade zu fassen bekam), das sich erinnert, verfolgt zu werden. Verfolgung und Queste – eine einzige Wonne im Grunde, und so viel ergiebiger als einfach nur das Symbol des Weges zu malen.
Ich könnte jetzt behaupten, das sei ein All-Traum, ein kollektives Bild. Das Persönliche daran: ich flüchtete vor dem Volk der Nacht (wie ich es so oft beschrieben), der Wilden Jagd, dem Hackelberg etc, und ich wurde verfolgt, weil sich ein Heft mit Pornographie in meinem Besitz befand (besser gesagt, ich habe es im Schloss geklaut). Nun, den Diebstahl eines Weisheitsbuches wird wohl niemand auf sich sitzen lassen. In meinem Werk machte ich aus dem Heftchen das Enuma Elish, den babylonischen Schöpfungsmythos, packte das Traumvolk in die Erzählung Die Tigerin von Cachtice und kümmerte mich um das Thema Babylon in den Tafeln des Symballousa. Jahre später ging ich den Traum noch einmal in Gedanken durch, eine Technik, die ich oft benutze, anwendend – und stelle fest: das Schloss war kein Schloss sondern eine Burg, das Gemäuer aus Sandstein. Weiter fiel mir auf, dass sich die Kammern, Flure, Gewölbe etc. verschoben und veränderten. Das ist freilich normal, so reagieren im Grunde alle Räume, dafür sorgt schon allein das Phänomen der Quanten.