Januar, Sechsundzwanzig, Elf

Die ersten drei Tableaus der Sandsteinburg habe ich aus dem Studio mitgebracht. Die Umbauarbeiten, die eigentlich im Herbst beginnen sollten, stehen nun endlich vor der Tür. Das bedeutet, dass noch einmal einige Wochen ins Land ziehen werden (und daraus wieder fort), bis es zu einem größeren Volumen an Lesungen kommen wird. Der Aufbau des Labels ERDTON geht damit einher.
Wie es bereits während meines Schweizer Aufenhalts zu Plänen des Hörbuchverlags Q3 kam – und wie diese Idee schließlich zerschellte und mich trotz Weh und Ach wieder nach Deutschland spülte, so wird es andersherum jetzt einen Perkampus geben, der seinen Diabolus in Lyrica umsetzen kann. Die Voraussetzungen sind mir ein bereits bestehendes Label und ein hervorragend bestücktes Studio.
So fanden bereits Gespräche statt für einen Remake des – leider bereits ebenfalls ausverkauften lyrischen Märchens – Timber. Warum es dieses Remake und nicht etwa nur eine Neuauflage geben soll, erklärt sich durch die relative Neuheit, die für alle Beteiligten das Format Audio darstellte – und damit die Erfahrungslosigkeit, mit der wir die Dinge – es war ja erst unser zweites Hörspiel – angingen. Der Preis dafür: eine klangtechnisch grauenhafte Produktion, in den Höhen übersteuert.
Damals – das muß freilich gesagt werden – hatten wir auch kein Studio zur Verfügung, sondern nur gewöhnliches Podcast-Material.
In der geplanten Reihe Diabolus in Lyrica werde ich mich wohl ganz und gar erschöpfen können. Dort wird dann auch die Sandsteinburg einen Platz erhalten, dieses merkwürdige Werk, das mir oft genug Angst einflößt, und an dem ich immer noch laboriere.

Veröffentlicht von

Michael Perkampus

Michael Perkampus war Moderator der Literatursendung Seitenwind für Radio Stadtfilter in Winterthur. Er ist Autor, Übersetzer und Herausgeber des Phantastikon.