Schon wieder ne Buchmasse

Die Buchmasse in Leipzig: wieder müssen da unbedingt alle hin pilgern, die glauben, damit gehören sie zu jenen, die man nicht als Deppen bezeichnen sollte. Ich selbst würde diese Ansammlung von Scheiße in unterschiedlichen Aggreagatszuständen nicht eine Stunde aushalten (einmal hab ichs Bewiesen, Krank lag ich im Fond eines Autos. Das war in Frankfurt, wollte und mußte Weg, weil ich vermutete, mich in der Tür geirrt zu haben. Hatte ich aber nicht. Das war in Frankfurt). “Leipzig sei doch viel schöner” … mir rauschen noch die Ohren. Laß mal, ich halte diesen Mist nicht aus. Ein Antiquariat – DAS ist was Schönes. Da gibts wirklich Bücher, die eine Messe sind. Zeitgenössische Literatur? In der BRD sowieso nicht. Mir ist da immer, als hätte es die letzten 200 Jahre Literturentwicklung nicht gegeben. Geschichtchen werden geschrieben, die Bedeutung, wenn man sie denn haben will, wird politisch reingemixt, aber unterhalten soll es halt, es bißgen zum Denken mobilisieren (was man eben so allgemein darunter versteht), leicht daherkommen, Sprache nämlich … ist out. Konsum & Masse. Als hätte das wirklich was mit Literatur zu tun. Schämt sich ja heute, wenn man angibt: “Schriftsteller”. Muß dann schnell hinterhersagen: ” zu Denen gehöre ich aber nicht, ich schreib noch wirklich. Und bin NIE auf Buchmessen, außer einmal …”

Ausbruch beendet. 16°. Possenspiel, Tafel 7 für heute durch. A. Schmidt, Kosmas /