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Reha; I'm off, see ya folks

Für die nächsten fünf Wochen muß ich mich nun verabschieden. In welcher Weise ich dazu kommen werde, das Ein- oder Andere in GrammaTau zu posten, ist nicht sicher. Daß sich in den letzten Monaten die Zugriffszahlen mehr als verdreifacht haben, liegt nicht zuletzt an Frank Duwald, der GrammaTau wohlwollend beworben hat. Das ist wohl auch der Grund, warum ich das hier schreibe, denn es findet seit längerem ein Umbruch statt, der das Konzept auf die Phantastik fokusiert. Viele unterschiedliche Ideen schwebten mir vor; ob es nun die Gründung eines Independent-Verlages ist, der sich gerade um die schmerzlich vermißten Übersetzungen (zb. von Michael Cisco, Dennis Etchison und einer unüberschaubaren Menge mehr) kümmern soll, oder um die Wiederaufnahme des Magazins „Der Orchideengarten. Phantastische Blätter“ – nach dem Vorbild des oft schon wiederbelebten „Weird Tales Magazine“. Das Problem ist, daß es bei uns wohl kaum denselben Markt für Phantastische Literatur gibt wie im englisch/amerikanischen Sprachraum. Es bleibt also Liebhaberei. Wohl jenen, die ihre Bücher ohnehin im Original lesen. Trotzdem fände ich eine Kapitulation nicht wünschenswert. Denken wir nur daran, daß ohne das Engagement eines Baudelaire sich wohl heute kaum ein Mensch an Edgar Poe erinnern würde. Der Gedanke ist absurd.
Um die vielen Worte zu beenden: GrammaTau soll sich noch weiter zu einem Magazin entwickeln, denn abgesehen vom Schreiben experimenteller Literatur ist mir ein spekulativer Realismus, ein radikaler Konstruktivismus, sprich: die Philiosophie innerhalb der literarischen Verarbeitung wichtig ohne nur Steckenpferd zu sein, weil sie mein tägliches Leben bestimmt. Aber jetzt erst einmal: Pause.

Veröffentlicht von

Michael Perkampus

Michael Perkampus war Moderator der Literatursendung Seitenwind für Radio Stadtfilter in Winterthur. Er ist Autor, Übersetzer und Herausgeber des Phantastikon.

Ein Gedanke zu „Reha; I'm off, see ya folks“

  1. Nach der Menge an Posts, die du in den letzten Wochen rausgehauen hast, sei dir dir Pause mehr als gegönnt.
    Dass mein bisschen Werbung die Anzahl deiner Leserinnen und Leser so stark gesteigert hat, freut mich persönlich sehr. Als ich dein Blog zum ersten Mal gesehen hatte, wurde ich sofort angenehm an die goldenen Zeiten der Semiprozines erinnert. War mir auf Anhieb klar, welches Potential dahinter steckt. Ich wünsche mir wirklich sehr, dass du in diesem Stil weitermachst.

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