Über Jahre
Über Jahre hinweg schreibe ich diesen Anfang um, schreibe ihn neu, verschiebe ihn immer weiter zur Mitte, um einen neuen zu setzen. Die ersten 50 Seiten sind vielfach nun vorhanden.
Ich habe heute endlich (an die Maschine gehe ich heute etwas später) geschafft, das Buch zu lesen zu beginnen, von dem Bolano so schwärmte. Nona Fernández, Die Toten im trüben Wasser des Mapocho, das so beginnt: „Verflucht kam ich zur Welt. Von Mutters Möse bis zur Kiste, in der ich jetzt liege, war mein Leben verflucht.“ Nach Donoso, den ich gestern nacht abschloß, und der den assoziativen Tunnel nie verließ, ein nüchterner Ton. Aber Bolano sieht jede Zeile der Nona als lebensnotwendig oder tödlich an. Gut, ich habe noch den ‚Jahrmarkt‘ von Arreola vor mir, bevor ich mir sein 2666 endlich vornehmen kann, aber zuerst die Nona. Und dann aber noch an die Maschine, der Kaffee wirkt, es könnte sogar sein, daß ich jetzt kann – es ist beinahe so wie kacken. Man wartet bis sich im Bauch was tut.