StartseiteleuchtspurFür immer Litblogs

Hartmut hat mich heute wieder ins litblogs.net-Verzeichnis aufgenommen. Nach dem Wegfall von GrammaTau wollte ich Die Veranda, die ja mein eigentliches Zentrum schon immer war, für mich selbst so weiterführen, wie ich es mit GrammaTau programmatisch eher unsinnig fand. Zur Erinnerung: GrammaTau ist der Titel eines Gedichtbandes, der ganz im Zeichen der language poetry stehen sollte, Dafür hatte ich 100 Gedichte geschrieben, die mit 50 Fotographien (des Verfalls) von Leolina Tulpenschläger angereichert werden sollten. Es gab die ersten Probedrucke bereits im letzten Jahr. Erscheinen sollte GrammaTau dann in einem doch recht bekannten Lyrik-Verlag, aber erstens zog ich das Manuskript wieder zurück und zweitens konnte ich mich mit Leolina nicht auf eine endgültige Fassung einigen, so daß ich das Projekt als gescheitert betrachtete. Danach konzentrierte ich mich wieder verstärkt auf die Prosastücke, die ich zu einer – wenn auch nur scheinbaren – Einheit zusammenfügen wollte. Daran arbeite ich gegenwärtig unter dem Arbeitstitel Kardinalität der leeren Menge. Natürlich dient mir auch die Veranda als Dokumentationsplattform, aber ich trenne hier eindeutig nicht mehr zwischen Werk und dem, was man gemeinhin Leben nennt. Vielleicht kann ich zum ersten Mal begreifen, was es bedeutet, ein moderner Künstler zu sein, auch wenn mein Habitus rückwärtsgewandt zu sein scheint (und in vielen Facetten auch ist), nicht aber, was meine Arbeit betrifft. Noch etwas hat sich verändert: ich werde nicht mehr so tun, als ob ich überhaupt ein Interesse daran hätte, außerhalb der Literatur etwas anderes zu tun. Ich habe in den letzten dreißig Jahren nicht selten versucht, einen Ausweg aus dem Dilemma des Künstlers zu finden, der auch leben muß. Den gibt es aber nicht, und also muß man sich für etwas entscheiden, da dann als endgültig zu betrachten ist. Das habe ich getan. Wie fühlt man sich, wenn man für die Gesellschaft für immer verloren ist? Das gilt es herauszufinden.

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