HERZHEIMAT
Jorgos Trompeter ist ein besonderer Mann. Seine Liebe zu Griechenland – zu Mensch und Land und Spirit vom Berg Athos bringt er in seinem Buch „Herzheimat“ zum Klingen. Mit diesem Fahrrad (sh. Bild), das 1933 in Wien produziert wurde, fuhr er zwei Mal von Österreich nach Griechenland. Einmal sogar via die Großglockner Hochalpenstraße. Jorgos erzählte mir, dass er den Großglockner hinauf das Rad stundenlang schieben musste. Er ist nicht der Typ, der dann aufgibt. Ganz im Gegenteil, gleichmütig macht er Schritt für Schritt, Tritt für Tritt. In Griechenland hat ihn die Armut hunderttausender Kinder berührt. Drum schenkt er den ganzen Erlös von diesem schönen Buch diesen armen Kindern.
„Herzheimat“ wird es in allen GEA Läden geben – der Erlös wird zur Gänze in Jorgos Kinderprojekte in Griechenland fließen. „Helping other people helps me“ – so sagt es der große, österreichische Grafikdesigner Stefan Sagmeister. „Andern zu helfen hilft mir“, so sagen´ s wir.
Hier haben wir den Link zu einer tollen Leseprobe.
DAS LEBEN IST KEINE GENERALPROBE
Ein Film von Nicole Scherg
DAS LEBEN IST KEINE GENERALPROBE beobachtet die Umsetzung einer Idee von einem besonderen Unternehmen, der „Waldviertler“-Schuhfabrik, in einer der prekärsten Regionen Österreichs, dem nördlichen Waldviertel.
Jetzt auf DVD erhältlich – in allen GEA Läden!
Für weitere Informationen zum Film klicken Sie bitte hier.
Liebe Freundinnen, liebe Freunde!
- Heini Staudinger
- Geschäftsführer
Etliche meiner Freunde denken an mich, wenn sie etwas Interessantes über Schuhe oder Möbel finden. Sie finden, solche Themen gehören in mein »Ressort«. So bekam ich zum Geburtstag das Buch »Mit den passenden Schuhen vergisst man die Füße«. Bei diesem Thema kenne ich mich aus; so dachten sie. Natürlich weiß ich genau, dass das Vergessen der Schuhe und der Füße das schönste Qualitätsmerkmal guter Schuhe ist.
In diesem Buch geht es aber gar nicht um Schuhe. Es geht um den chinesischen Dichterphilosophen Zhuangzi, der vor 2300 Jahren lebte, in einer Zeit, »die von Bürgerkrieg, Vertreibungen und dem daraus entstehenden Verlust von Werten und Orientierung geprägt war«.
Diese Einleitung erinnerte mich gleich an unsere Zeit.
Wir haben etliches zu ergänzen: Rohstoff- und Glaubenskriege, ökologische Katastrophen und Vertreibungen, durchorganisierte Ausbeutung und Machtmissbrauch der Mächtigen, keine oder kleine Steuern für die Konzerne, höchste Steuerlast auf Arbeit … Ohne Zweifel gehört auch der Verlust der Werte zu den Merkmalen unserer Zeit. »Geld« als einziger Wertmaßstab reicht nicht für die Orientierung auf dem Weg in eine lebenswerte Zukunft.
Weiter im Buch: »Diese Zeit war die fruchtbarste Epoche der Chinesischen Philosophie: war es doch eine Frage des Überlebens, ob es gelingen würde, moralische und geistige Regeln zu finden, die dem allgemeinen Gemetzel und dem rücksichtslosen Machtkampf aller gegen alle Einhalt gebieten konnten.«
Auch da finden wir Anknüpfungspunkte zu unserer Zeit. Mehr denn je ist es eine Frage des Überlebens, ob es uns gelingen wird, Regeln zu finden, die uns von den Machenschaften und Zwängen dieser zerstörerischen Wirtschaft erlösen werden. Wenn wir so weiterfahren – wir wissen es längst –, ist die Klimakatastrophe unabwendbar und in der Not von Milliarden Menschen schlummert sozialer Sprengstoff für die nächsten Jahrzehnte. Zur Lösung der drängenden Probleme unserer Zeit genügt die Rettung der Banken nicht. Im Gegenteil, diese schürt den Zorn der »Kleinen«.
»Heutzutage fokussiert alles auf die Ökonomie und die neue Religion der wohlhabenden Länder heißt ›Geld‹. Aber das ist ein Irrtum. Es wird der Augenblick kommen, da das überwunden werden wird. Anstelle des Geldes wird wieder der Mensch Priorität haben.« So der große, griechische Komponist und Musiker Mikis Theodorakis mit seinen 90 Jahren zur Griechenlandkrise.
In unserem Inneren wissen wir längst, dass uns diese Wirtschaft nicht ins Glück führt, dass dieser Konsum nicht glücklich, sondern müde macht. Seit Jahrtausenden (die alten Chinesen wussten schon davon) sind wir in Zwängen gefangen, von denen uns niemand erlösen wird, es sei denn, wir nehmen das Projekt der Befreiung selbst in die Hand. Der Wegweiser liegt tief in unserem Innern. Dort müssen wir hinhorchen. Nur von dort kann die Erlösung kommen.
Das meint im Ernst
Euer Heini Staudinger
PS: Bitte schau auf www.gea.at/jobs. Wir suchen Leute in verschiedenen Bereichen.
Wir machen Leiner kleiner
Dieser freche Titel schmückte unser GEA Album Nummer 8 im Herbst 1999. Drunter schrieb ich: »Leiner, du bist wirklich der Größte in Österreich. Seit du Michelfeit auch noch geschluckt hast, kommst du angeblich auf 17 Milliarden Schilling (1,23 Milliarden Euro) Jahresumsatz. Wir geben es ehrlich zu: dort wollen wir knabbern. Herzliche Grüße, deine GEA«
Michelfeit war damals einer der ganz großen Möbelhändler im Osten Österreichs. 1999 wurde er von Leiner gefressen. Keine 15 Jahre später war der große Möbel-Leiner selber dran. Er wurde 2013 vom Steinhoff-Konzern gefressen.
Bruno Steinhoff hat seinen Firmenhauptsitz von Bremen nach Südafrika verlegt. Insgesamt erwirtschaftet sein Konzern nun mehr als 10 Milliarden Euro Umsatz, 75 % davon in Europa. Mit einem Gewinn von fast 650 Millionen Euro gehört er zu den »Branchenbesten«. IKEA jedoch ist noch »besser«.
Wie funktioniert das Spiel der »Großen«, der »Besten« im Möbelhandel? Wollen sie den Wettbewerb gewinnen, brauchen sie Bestpreise. Für diese müssen sie kämpfen und sparen, wo es nur geht. Vor allem:
- an den Lohnkosten in der Erzeugung (erzeugt wird irgendwo, am besten dort, wo es keine Sozialstandards gibt),
- an den Materialkosten (am besten dort, wo es keine Ökostandards gibt) und natürlich
- an den Steuern (am besten dort, wo es keine oder nur kleine Steuern für Konzerne gibt. Zum Beispiel in Luxemburg, Irland oder in den Niederlanden)
So musste z.B. Inter IKEA im Jahr 2010 bei einem Gewinn von 2,5 Milliarden Euro in Luxemburg nur 48.000,— Euro Steuern zahlen. (Quelle: NDR) – (In Österreich müssten wir für so einen Gewinn nicht 48.000,— Euro, sondern 625 Millionen Euro zahlen). Soo gewinnt man kurzfristig den Wettbewerb, langfristig wird soo aber alles kaputt. So – oder so ähnlich wie IKEA – machen es alle Großen.
Nun, liebe Republik, nimm dich in Acht. Denn soo verlierst du nicht nur riesige Steuereinnahmen. So verlierst du etwas, was noch viel wertvoller ist, nämlich das Vertrauen deiner BürgerInnen.
Wir von GEA wollen soo nicht wirtschaften. Wir wollen es anders versuchen. Leben und leben lassen! Wir wollen eine gemeinsinnige Wirtschaft üben, in der Mensch und Natur und das Gemeinwohl die wichtigsten Orientierungspunkte sind, nicht der Glanz der Profite. Die ersten Schritte haben wir bei unserem Pfingstsymposium in Schrems gesetzt. Bitte, lies unser Maimanifest.