veröffentlicht am 07.05.2010 10:33 Uhr in
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Von: Klaus Wieking
Auf Regen folgt Sonnenschein
Jürgen Aha stellt sich, immerhin. Vier Tage, nachdem "Spiegel" und "Süddeutsche Zeitung" aufgedeckt hatten, dass seine Agentur Equipe 2005 eine vermeintlich unabhängige Wählerinitiative für den späteren Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers aufgezogen haben soll, äußert sich der PR-Mann das erste Mal.
Für ihn ist die Affäre um verdeckte PR natürlich nur ein "künstlich hochgezüchteter Skandal" und sein Vorgehen "völlig korrekt und legal". Zwar werfen Ahas Ausführungen mehr Fragen auf, als das sie Antworten geben, doch der Frankfurter Agenturchef hat immerhin den Mut zur Öffentlichkeit. Was man von Agenturen wie Polivox, Die Kommunikatoren, McCann Erickson oder dem Publicis-Ableger Shipyard, die direkt oder auch nur mittelbar mit der fettigen Angelegenheit zu tun haben, nicht gerade sagen kann. Kaum donnert's, sind die PR-Herrschaften nicht mehr zu sprechen und liegen mit enganliegenden Ohren wie die Hasen in der Ackerfurche. Die, die von Kommunikation leben, stellen sie komplett ein.
Die, die die Öffentlichkeit wie die Luft zum atmen brauchen, tauchen ab, weg, unter. Haben sie zur Aufklärung nichts beizutragen? Keine argumentative Verteidigungslinie aufgebaut? Nicht mal die Chuzpe für eine freche Ausrede? Wäre ich Mandant einer dieser Agenturen, würde ich den Vertrag sofort kündigen. Denn was kann ich von Dienstleistern, die bei der Krisen-PR in eigener Sache so eklatant versagen, schon erwarten, wenn ich selbst einmal in die Heißmangel gerate. Mir für einen Tagessatz von ein paar tausend Euro anhören, dass auf Regen Sonnenschein folgt. Dass es besser sei, toter Mann zu spielen als lebendig vor eine Kamera zu treten? Einfach auf die nächste Sau warten, die durchs Dorf rast? Kopf hoch! Wird schon wieder!
Die PR-Szene hat eine ganze Strähne von Affären hinter sich, die den Eindruck verfestigen, es handle sich um eine Branche der zwielichtigen Typen, Heckenschützen und Strippenzieher. Schade um die, die ihr Handwerk verstehen und auf ehrliche Weise ihr Geld verdienen.
Schlagworte: Jürgen Aha CDU PR-Affäre
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