Lieferbar: Hartmut Abendschein – Hartmann

Hartmann. Stempelroman
Von Hartmut Abendschein

Ist das ein Roman? Ein visuelles Langgedicht oder Epos? Eine nostalgische Assemblage oder Collage? Eine undurchsichtige Konstellation? Ein konzeptuelles Textwerk? Vielleicht von allem ein bisschen. “Hartmann”, so der Titel dieser Arbeit (und auch der Name des Protagonisten), entstand aus einem Stempelkonvolut, das in den Jahren 2014 bis 2017 intensiv angesammelt wurde. Einige hundert gebrauchte Office-Stempel wurden dazu erfasst, dokumentiert, angedruckt, digitalisiert und inventarisiert. „Hartmann“, als letztlich umfangreicher, narrativ aufgebauter Stempeltext, verströmt einiges an Behördenluft. Das ist kein Zufall. Ein im Amtsstubenmilieu spielender, kanonischer Text wurde zuvor stark abstrahiert und mit den so zur Verfügung stehenden Mitteln umgesetzt.

“Hartmann” korrespondiert mit der Ausstellung “office stamps”, die im September 2021 im etkbooks store gezeigt wird.

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September 2021, 88 S., 19 x 12 cm, Broschur
ISBN: 978-3-905846-63-8, €14 / 17 SFr

Lieferbar: René Luckhardt – Zwangsverwandtschaften

Zwangsverwandtschaften
Von René Luckhardt
Essays

Ob wir wollen oder nicht, wir sind verwandt. Aber auch wenn wir Wahlverwandtschaften suchen, bei unseren Partner*innen, im Beruf, im Kulturellen, Sexuellen und Sozialen, wirken Gesetzmäßigkeiten, die sich unserem Willen nicht unterordnen werden. Verwandtschaftsgefüge, so könnte die These des Buches lauten, sind immer auch Zwangsverwandtschaften.
In fünf literarisch-theoretischen Essays, die hier erstmalig zusammengefasst erscheinen, untersucht René Luckhardt die Mechanismen des Verwandtseins und des Sich-anverwandtschaftens. Wer meint, Großmutter oder Neffe, beides bislang wenig beachtete Positionen im Familiengefüge, hätten keinen Einfluss in uns, erfährt hier, warum das nicht so ist. Aber auch außerhalb der Familie begegnen uns familienartige Strukturen, deren Verbindlichkeiten nicht selten tiefer in uns greifen, als uns bewusst oder lieb ist. Parallelen zwischen einer prähistorischen Megalithanlage und dem World Wide Web erscheinen trotz des humorvoll-erratischen Schreibstils beängstigend und in ihren Formen grotesk. Luckhardts “Zwangsverwandtschaften” zeigen zudem, dass gendersensibles Schreiben und Denken zu neuen Möglichkeiten führen können, ein Phänomen anders zu begreifen. Besonders deutlich wird das bei der Wandlung des Neffen zur Neff*in, die dann doch etwas ganz anderes ist als die Nichte.

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September 2021, 88 S., 19 x 12 cm, Broschur
ISBN: 978-3-905846-62-1, €14 / 17 SFr