Über das Schreiben als Bauen und Entwerfen II

(Florian Neuner spricht mit Elisabeth Wandeler-Deck, Teil II)

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In dieser »Durchfahrlandschaft« siedelst du Fragmente von Geschichten an. Dient dieser Nicht-Ort da gleichsam als leere Leinwand?

Gerade nicht. Es findet eine Hineinschreiben statt, in einen Raum, der selbst schon als Text verstanden werden kann, und auf welchen das noch nicht ganz ausgewaschene Wort Palimpsest nicht schlecht passt. Umgekehrt baue ich, vielleicht lässt sich das so sagen, an dieser »Durchfahrlandschaft« weiter, nicht mit Hilfe von Stahl und Beton, Licht und Laut und Zeit der Durchfahrt, sondern mit der Sprache und ihren Eigenheiten und Antrieben und ihrer Zeitlichkeit, Räumlichkeit. Hänge weitere Architekturen hinein mit ihren Personenfiguren – es entstehen Architexturen. Es blitzt Erzählen auf. Es entsteht Abwesen, das, was nicht da ist. Und da ist als Text und somit in Sprache.

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Da liegt noch ihr Schal